Pages

Tuesday, 24 July 2012


Dienstag, 24. Juli 2012 vorherige Ausgabe » anmelden »
Euro.jpg
Athen hart an der Pleite
Wirtschaftsminister Philipp Rösler fing sich mit seinem Zweifel am Verbleib Griechenlands in der Eurozone heftige Kritik ein. Doch laut » Handelsblatt machten die Äußerungen führender Koalitionspolitiker vor allem deutlich, dass in Deutschland kaum mehr Bereitschaft bestehe, bei einem negativen Troika-Befund der Experten von IWF, EU-Kommission und EZB im September weitere Hilfen freizugeben. Der Vertrauensverlust in den Euro scheine unaufhaltsam und wachse von Woche zu Woche. » HB2 FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle verlangt nun laut » Spiegel möglichst schnell Klarheit über die Lage in Athen und will den Bericht der Troika vorziehen. Es sei undenkbar, dass Angela Merkel noch einmal vor den Bundestag trete, um Zustimmung für weitere Griechen-Hilfen zu erbitten - zitiert die » Börsen-Zeitung Berliner Ministerialbeamte. Trotz aller Schlachtrufe sei nur eines sicher, meint die » Süddeutsche Zeitung Die Troika werde feststellen, dass Athen seine Auflagen nicht erfüllt habe. So sei eine Finanzierungslücke entstanden, und es sei nun "diese Gesamtrechnung, die über die Zukunft der Gemeinschaft entscheidet." Die Griechen versuchten nun seit drei Jahren, den anderen die Schuld für den Zustand ihrer Wirtschaft in die Schuhe zu schieben, schreibt » Bloomberg. Solange sie die eigenen Fehler nicht wahrnehmen, werde es auch keine nachhaltige Erholung geben. Ein Bankrott Griechenlands werde Deutschland laut » Welt mindestens 45 Milliarden Euro kosten.
FK_120724.jpg
NEWS
Moody's schlägt zu
Nach US-Börsenschluss am Montag setzte die Ratingagentur Moody's den Ausblick für Deutschland, die Niederlande und Luxemburg auf negativ. Nur Finnland behielt sein AA-Rating. Laut » Handelsblatt begründete Moody's die Entscheidung mit dem "Ausmaß der Ungewissheit über den Ausblick für den Euro-Raum". Ein stabilen Ausblick sei nicht mehr zu rechtfertigen. Das Bundesfinanzministerium reagiere gelassen auf die Zweifel an der Bonität Deutschlands und habe die solide Wirtschaftslage betont, so der » Spiegel. Man nehme das als "Meinung von Moody's" zur Kenntnis. Laut » Wall Street Journal bedeuten negative Wertungen nicht unbedingt, dass sofort Herabstufungen bevorstünden, aber sie zeigten deutlich, wie vernichtend sich ein Kollaps von Spanien oder Italien auswirken würde.
Zweifel an Spaniens Stabilität
Die Wirtschaft Spaniens ist im zweiten Quartal um 0,4 Prozent geschrumpft. Das ließ die Aktienkurse in Madrid auf den tiefsten Stand seit neun Jahren fallen und trieb die Versicherungsprämien gegen einen Zahlungsausfall von Staatsanleihen auf ein Rekordniveau. » Welt Murcia und Valencia, zwei der 17 Regionen in Spanien, die zusammen 13 Prozent der Wirtschaftsleistung ausmachen, müssen laut » Financial Times Deutschland Hilfen von 2,3 Milliarden Euro aus dem staatlichen Rettungstopf beantragen. Braucht das Land schon im Sommer ein zweites Rettungspaket? Das fragt sich die » Zeit. Laut » Reuters trübe sich auch in Italien die Lage weiter ein. Dort sollen die Provinzen wegen ihrer Finanznot Alarm schlagen und müssen ihre Schulen nach den Ferien aus Kostengründen womöglich geschlossen halten.
Assekuranzen müssen zahlen
Der Skandal um manipulierte Libor-Zinssätze könnte laut » Handelsblatt auch für die Assekuranzen mächtig teuer werden, weil viele Bankmanager über so genannte D&O Versicherungen davor geschützt sind, bei groben Managementfehlern selber zu haften. Die Schadensansprüche an die Versicherer könnten im dreistelligen Millionenbereich liegen.
Partner sollen haften
Die deutsche Privatbank Berenberg schlägt laut » Bloomberg vor, dass Investmentbanken künftig eher wie private Partnerschaften geführt werden sollten, in denen die Partner und nicht nur die Investoren für Verluste verantwortlich gemacht werden.
Angriff auf US-Banken
Gemeinsam mit zwölf anderen europäischen Banken erwägen einige deutsche Landesbanken einen Angriff auf US-Institute wie die Bank of America, weil die ihnen vor der Finanzkrise fehlerhafte Hypothekenanleihen verkauft habe. Sie erhoffen sich laut » Handelsblatt Entschädigungen in Höhe von gut 20 Milliarden Dollar.
Shortcuts aus der Finanzbranche
Turbulenzen bei der Konkurrenz spülen Julius Bär immer mehr Kundengelder in die Kasse: Im ersten Halbjahr sammelte die Privatbank 5,5 Milliarden Franken Neuanlagen ein. » Reuters Die SChweizer Privatbank geht überdies eine Partnerschaft mit der chinesischen Großbank Bank of China ein. » NZZ Goldmann Sachs sieht starke Erholung im US-Immobilienmarkt. » Bloomberg Irische Behörden verhaften zwei ehemalige Mitarbeiter der Anglo Irish Bank, die eine zentrale Rolle beim Zusammenbruch des Landes in der Finanzkrise gespielt haben sollen. » WSJ Die kenianische Equity Bank boomt mit Minikrediten an Arme. » WSJ2 Das deutsche Finanzministerium will geschlossene Fonds streng regulieren und die Auflage neuer offener Immobilienfonds verbieten. » FTD
FB_FT.jpg
FEEDBACK - meistgeklickter Link der vorherigen Ausgabe
Schwarzes Loch der Weltwirtschaft
Von wegen die meisten Steueroasen seien inzwischen ausgetrocknet worden. Laut einer Studie der Organisation Tax Justice Network » (Zusammenfassung als PDF) haben die Reichen der Welt Finanzvermögen von 21 bis 32 Billionen Dollar in Steueroasen gebunkert. Dadurch seien den Staaten Einkommensteuern in Höhe von bis zu 280 Milliarden Dollar entgangen. Die dem Fiskus entzogenen Privatvermögen seien ein "großes Schwarzes Loch in der Weltwirtschaft".
» Handelsblatt (kostenloses Probeabo)
HANDELSBLATT KARRIERE - Jobletter
Die besten Jobs
Der exklusive Jobservice für Finanzprofis: Wir recherchieren für Sie in über 40 Zeitungen, Stellenbörsen und mehr als 1.500 Unternehmenshomepages. So verpassen Sie keinen attraktiven Job und müssen nie wieder suchen: Der Handelsblatt-Jobletter schickt Ihnen jeden Montag alle Stellenangebote zu, die Ihrem Profil entsprechen.
» Jetzt kostenlos anmelden

Steuerreferent (m/w) Schwerpunkt Transfer Pricing / Betriebsstätten (Bilfinger Berger SE)
Nationale/-r und internationale/-r Ansprechpartner/-in bei allen Transfer Pricing Angelegenheiten, Koordination, Ausbau und Pflege der Transfer Pricing Dokumentation... » Mehr zum Job

Site Controller Finance (m/w) (Emhart Teknologies - Tucker GmbH)
Sicherstellung des Finanzreportings nach US GAAP und Konzernrichtlinien, Analysieren und Optimieren von internen Kontrollprozessen nach SOX-Vorgaben.... » Mehr zum Job

Referent Corporate Treasury (m/w) (Rohde & Schwarz GmbH & Co. KG)
Sie übernehmen die fachliche Begleitung, Schulung und Betreuung unserer weltweiten Konzerngesellschaften in Bezug auf das Treasurymanagement-System... » Mehr zum Job
HEUTE IM HANDELSBLATT
Titel: Warum ist Mercedes heute so langweilig?
Finanzen: Schwere Hypothek
Unternehmen: Low-Cost-Attacke gegen die Bahn
Politik: Athen sucht nach einem Ausweg
» Handelsblatt vierwöchiges Miniabo » Hier können Sie die aktuelle Ausgabe für 1,59 € direkt downloaden
HB_3Mon_Feuerloeschspray_630x170.jpg
MENSCHEN UND MEINUNGEN
Deutsche Bank im Visier
Ilse Aigner, Verbraucherschutzministerin, forderte die Deutsche Bank auf, ihre Rolle im Skandal um Libor-Zinsmanipulationen umfassend aufzuklären: Sie müsse "reinen Tisch machen, und zwar schnell. Die Vorwürfe sind schwerwiegend". Laut » Handelsblatt begrüße es Aigner, dass die Aufsichtsbehörde Bafin eine Sonderprüfung eingeleitet hat. » Reuters
Rücklagen bilden
Klaus-Peter Naumann, Präsident des Wirtschaftsprüferverbands IdW, fordert die Banken laut » Reuters auf, wegen ihrer Tricksereien bei der Festsetzung des Referenz-Zinssatzes Libor Rückstellungen zu bilden. Es gelte, sich auf drohende Prozesskosten, Schadenersatz und Sanktionen der Aufsichtsbehörden vorzubereiten. Die Deutsche Bank lehnt es jedoch laut » Handelsblatt ab, solche Rückstellungen zu bilden.
Bankenkritik wird Wahlkampfthema
Sigmar Gabriel, SPD-Chef, hat die Bankenkritik zum Wahlkampfthema gemacht. Laut » Handelsblatt wollen die Bayern-SPD und die Genossen in Niedersachsen das Thema jetzt in den kommenden Landtagswahlkämpfen aufgreifen.
50:50 für den Euro
John Paulson, ein bekannter US-Hedgefonds-Manager, teilte laut » Bloomberg seinen Kunden mit, dass er die Chance auf eine Auflösung des Euros bei 50 Prozent ansiedle. Marc Lasry, Chef von Avenue Capital, wettet jedoch auf einen positiven Ausgang: Sein Hedgefonds hat laut » New York Times gerade drei Milliarden Dollar zur Investition in den Euroraum zusammengetragen.
ZUGABE - worüber die Finanzwelt schmunzelt
Banker, entspanne Dich!
Bloß weil einer Banker sei, müsse er sich noch lange nicht anziehen wie einer, findet das» Wall Street Journal. Schon gar nicht in den Ferien. Derzeit sei es ohnehin besser, sich als Erdkundelehrer oder sogar als Anwalt zu verkleiden. Banker seien einfach nicht gut in Sachen Freizeitkleidung, ihre Idee von einem Samstags-Outfit sei eine locker sitzende Krawatte und schlecht zugebundene Schnürsenkel. In der Sommerfrische sei es noch schlimmer: Mit einem Banker in Urlaub zu fahren, sei wie ein fünfjähriges Kind zur Schweigekur mitzunehmen. Sodann erklärt das Blatt, was Sonnenbräune ist und wie bequeme Hosen zur Entspannung beitragen können.