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Merkels Kohl-Kritik oder: Warten
auf den großen Knall
Die Kanzlerin Angela Merkel hat
wenige Tage nach dem Euro-Krisengipfel in Brüssel dazu aufgerufen, die
"Gründungsfehler des Euro" zu beheben. Damit widersprach Merkel indirekt ihrem
Vorgänger, Altkanzler Helmut Kohl, der der schwarz-gelben Regierung
vorgeworfen hatte, über keinen Kompass in der Eurokrise zu verfügen (» HB » MM » FT ). Die » Zeit zweifelt daran, dass die jüngsten Gipfelbeschlüsse die
Konstruktionsfehler beheben. "Merkels Scherbenhaufen", titelt der » Standard und verweist darauf, dass die Kanzlerin weit von der Umsetzung
ihres Fiskalpaktes entfernt sei. Im » Handelsblatt schreibt der Ex-Wirtschaftsweise Bert Rürup, dass die
vom "Merkozy-Team" geprägten Beschlüsse nur ein A+ und kein AAA-Rating
verdient hätten. Für den » Spiegel lauscht Wolfgang Münchau der Ruhe vor dem großen Knall,
der vielleicht in Monaten oder auch erst in Jahren zu vernehmen sein werde. "Wir
sind hier in einem Bereich nicht prognostizierbarer Unsicherheiten. Wenn
irgendwo das griechische oder portugiesische Äquivalent eines Reissacks umfällt,
oder irgendjemand in einer fremden Hauptstadt aus dem Fenster stürzt, dann kann
es plötzlich sehr schnell gehen."
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