Roberto Abraham Scaruffi

Monday, 8 April 2013

Montag, 08. April 2013
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Offshore-Trusts: Gefährlich wie Küchenmesser
Nach der Veröffentlichung ganzer Datensätze zum Thema Steuerhinterziehung und Offshore-Oasen kündigte Luxemburg an, den Widerstand gegen den automatischen Informationsaustausch über Anleger aufzugeben und sein Bankgeheimnis zu lockern. Finanzminister Luc Frieden (hier im Bild) sagte der »  Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung: "Wir wollen eine verstärkte Zusammenarbeit mit den ausländischen Steuerbehörden". Damit könnten auch Steuerflüchtlinge aus Deutschland in Bedrängnis geraten, die in Luxemburg ihr Geld vor dem Fiskus verstecken, schreibt das » Handelsblatt. In der Schweiz verlangen Banken von ihren deutschen Kunden bis Jahresende Nachweis darüber, dass sie ihre Konten tatsächlich dem Fiskus gemeldet haben. Julius Bär und Credit Suisse setzen laut » Süddeutsche Zeitung allen deutschen Kunden ein Ultimatum. Das verschärfte Vorgehen der Steuerbehörden in den USA, Großbritannien und Europa hätte sie dazu gezwungen, auf sogenannte "Weißgeld"-Strategien umzuschwenken, glaubt auch das deutsche » Wall Street Journal. Solche Offshore-Trust und Firmenvehikel seien wie Küchenmesser, findet die » Neue Zürcher Zeitung: Sie haben oft legitime Zwecke, lassen sich aber auch missbrauchen. Der »  Tagesanzeiger freut sich, dass einmal nicht nur die Schweiz im Zentrum der Affäre steht. Die Rolle Großbritanniens oder der USA sollte nun auch untersucht werden. Die » Welt glaubt nicht, dass ein Austrocknen der Steueroasen nur positive Konsequenzen hat, weil ihr Aufkommen den deutschen Fiskus in einem bis dato unbekannten Ausmaß dem internatonalen Steuerwettbewerb ausgesetzt habe. Diese Konkurrenz habe Steuern zwar nicht senken können, aber immerhin dafür gesorgt, wesentliche Erhöhungen zu verhindern. "Gut möglich, dass das Offshore-Leak dieses Gleichgewicht zerstört. Es wäre ein Jammer."
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PORTUGAL
Hartes Sparprogramm
Nach dem Urteil von Portugals Verfassungsgericht gegen den Sparhaushalt des Krisenlandes werden tiefe Einschnitte bei den Staatsausgaben fällig. Regierungschef Pedro Passos Coelho will nun in den Bereichen soziale Sicherheit, Gesundheit und Bildung kürzen. Denn wenn das Land die Sparauflagen der internationalen Geldgeber nicht erfüllt, droht ihm die Pleite, fürchtet das » Handelsblatt. Coehlo dramatisierte so die Folgen des Urteils, meint die » Neue Zürcher Zeitung. Der Ministerpräsident teile die Auffassung der Richter nicht, werde das Urteil aber respektieren und alles tun, um ein zweites Hilfspaket zu vermeiden.
EURO
Widerstand wächst
Fast jeder vierte Wähler in Deutschland kann sich einer Erhebung von Infratest dimap für die » Welt am Sonntag zufolge offenbar vorstellen, bei der Bundestagswahl die Anti-Euro-Partei Alternative für Deutschland zu wählen.
GOLD
Blase platzt
Am Goldmarkt hat sich nach Einschätzung der Société Générale eine "Blase" gebildet. Denn der Preis des Edelmetalls hat in den vergangenen zwölf Jahren jedes Jahr zugelegt und damit die beste Serie seit 90 Jahren verzeichnet. Die Rally dürfte nun aber einem Bärenmarkt weichen, zitiert das » Handelsblatt die französische Bank.
BERENBERG BANK
Vertrauen wächst
Die Finanzkrise hat Privatbanken wie der Hamburger Berenberg Bank genutzt, beobachtet die » Süddeutsche Zeitung. Seit Ende 2007 haben die Vermögen, die die Bank im Auftrag der Kunden verwaltet, um 45 Prozent auf 26 Milliarden Euro zugenommen. Die Zahl der Mitarbeiter stieg von 763 auf 1116, während viele Großbanken Zehntausende von Stellen gestrichen hätten.
EURONEXT
Poker um die Börse
Die französische Regierung schaltet sich in den Poker um die europäische Börse Euronext ein, schreibt die » Neue Zürcher Zeitung. Sie dränge heimische Banken und Versicherungen dazu, gemeinsam mindestens 34 Prozent des Börsenbetreibers zu übernehmen. Präsident François Hollande wolle so verhindern, dass die Kontrolle des Konzerns ins Ausland verlagert werde.
ZYPERN
Sturm auf Genossenschaftsbanken
Eine neue Zwangsabgabe für die Kunden von Genossenschaftsbanken wird es nicht geben, beteuert die Regierung in Zypern. Laut »  Spiegel will sie so die Sparer im Land beruhigen, die in Scharen zu den Bankschaltern geeilt waren. Zuvor hatten per SMS und E-Mail verbreitete Gerüchte die Anleger beunruhigt. Laut » n-tv will die Bank of Cyprus von ihren Kundengeldern wohl noch mehr einbehalten als bisher bekannt. Möglicherweise müssten sich die Kunden von der Hälfte ihrer Einlagen verabschieden.
Shortcuts der Finanzbranche
JP-Morgan-Chef Jamie Dimon antichambriert hart, um auch in Zukunft CEO und Chairman seines Unternehmens bleiben zu können; Kritiker wollen, dass er eine der beiden Rollen aufgibt. » NYT Der Markt für Börsengänge in China dümpelt in der Flaute: 2012 fiel die Zahl der IPOs auf 147; das Volumen des so gewonnenen Kapitals sank um 80 Prozent gegenüber 2010, dem bisherigen Rekordjahr für Börsengänge. » BB Frankreich senkt seine Konjunkturprognose: 2013 wird es nur ein Wachstum von 0,1 Prozent geben, für 2014 werden 1,2 Prozent erwartet.»  WW Der Plan der National Bank, sich die Eurobank einzuverleiben um Griechenlands größten Bankkonzern zu schaffen, ist gestoppt bis beide Häuser sich refinanziert haben.»  Rtr Chinas 500 Milliarden Dollar schwerer Staatsfonds China Investment Corp ist nach eigenen Angaben in den USA nicht mehr willkommen. » WSJ Ein US-Gericht hat den Antrag des Ölriesen BP abgewiesen, die Zahlungen aus dem Entschädigungsfonds für Opfer des Deepwater-Horizon-Unglücks 2010 einzufrieren. Die Richter sahen die Vorwürfe des Konzerns gegen den Fondsverwalter als nicht erwiesen an. » WSJ China und Australien planen ein Devisenkontrakt, der die Abwicklung des bilateralen Handels in Yuan vorsieht; bislang wurde in Dollar abgerechnet. » CNN
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1. ZYPERN
Ausländische Investoren könnten klagen
Die für Zypern beschlossenen Rettungsschritte könnten das Land nach Einschätzung von Wirtschaftsjuristen zur Zielscheibe von Klagen machen, schreibt das » Handelsblatt. Bankguthaben über 100.000 Euro wurden zur Banken-Rettung herangezogen. Die Inhaber der Konten können möglicherweise Schadensersatz fordern. Die Retter haben offenbar ein wichtiges Gesetz übersehen.
2. CHARTANALYSE
Ende einer zwölfjährigen Hausse?
Vom Allzeithoch ist der Goldpreis mittlerweile weit entfernt und die Zahl der Pessimisten für das Edelmetall wächst. Mit welchen Produkten Anleger von den unterschiedlichen Szenarien profitieren können. » Mehr
3. CHARTANALYSE
Silberpreis unter Druck
Der Silberpreis hat eine fulminante Entwicklung hinter sich. Doch seit seinem Hoch im Mai 201 herrscht ein stetiger Verkaufsdruck. Laut Charttechnik steht bald eine wichtige Entscheidung für den weiteren Kursverlauf an. » Mehr
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TITELTHEMA
Aufmarsch der Roboter
Die Fabrik der Zukunft organisiert sich selbst: Modernste Netzwerke machen menschliche Arbeit so gut wie überflüssig. Von der nächsten industriellen Revolution verspricht sich die Wirtschaft 20 Prozent mehr Produktivität.
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JAPAN
Aggressive Geldpolitik begrüßt
Christine Lagarde, IWF-Chefin, steuert einen Gegenkurs zur Bundesregierung, meint die » Frankfurter Allgemeine Zeitung. Sie begrüße Japans aggressivere Geldpolitik als Beitrag, um die Weltwirtschaft anzukurbeln. Laut » Bloomberg will die Bank of Japan mit einem nie dagewesenen Stimulusprogramm 15 Jahre der Deflation beenden. Bundesbank-Präsident Jens Weidmann warnte die Notenbank des Landes davor, einen Abwertungswettlauf zu beginnen. Auch die deutsche Regierung sei besorgt, meint der » Spiegel.
CAHUZAC-AFFÄRE
Gefälschte Steuerdokumente
Jérôme Cahuzac, Frankreichs Ex-Haushaltsminister, gerät immer tiefer in eine Steuerfluchtaffäre. Zusätzlich zu seinem 600.000 Euro schweren Schwarzgeldkonto wollte Cahuzac 15 Millionen Euro in der Schweiz anlegen. Der Skandal bringt Staatschef François Hollande täglich stärker unter Druck: Sechs von zehn Franzosen fordern inzwischen eine Regierungsumbildung, schreibt das » Handelsblatt. Der Schweizer » Tagesanzeiger berichtet, dass Cahuzac sein Schwarzgeldkonto gegenüber einer Privatbank mit einem gefälschten Steuerdokument verschleierte. Er habe damit vorgetäuscht, dass der französische Fiskus von seinem Konto wisse.
FINANZKRISE
Der nächste, bitte!
Thomas Mayer, Ex-Chefökonom der Deutschen Bank, hat nachgerechnet, welche Länder als nächstes in die Finanzkrise rutschen könnten. Frankreich, Malta, Italien und Belgien stehen auf seiner Risikoliste laut » Welt ganz oben.
WELTWIRTSCHAFT
Erholung nicht in Aussicht
Xi Jinping, Präsident Chinas, sagt auf dem Boao Forum for Asia, die Weltwirtschaft sei immer noch mit Anpassungsproblemen beschäftigt und Erholung sei nicht in Aussicht. » Bloomberg
BANKENSEKTOR
Zur Not auch abwickeln
Jens Weidmann, Präsident der Bundesbank, hat Konsequenzen aus der Zypern- Krise angemahnt. "Ich glaube, es ist wichtig, die Lehre zu ziehen, dass Banken auch abgewickelt werden können", sagte Weidmann dem » Deutschlandfunk.
EU-MITGLIEDSCHAFT
Referendum kommt
David Cameron, der britische Premierminister, verteidigt seine geplante Volksabstimmung über die EU-Mitgliedschaft seines Landes. Im Vorfeld einer Reise nach Spanien, Frankreich und Deutschland schlug laut » Wall Street Journal erneut deutlich eurokritische Töne an.
WGF
Anlegeranwalt als Sanierer
Julius Reiter, Anlegeranwalt von der Düsseldorfer Kanzlei Baum Reiter & Collegen, will in den Vorstand der insolventen Immobilienfirma WGF wechseln, schreibt das » Handelsblatt. Reiter, zur Zeit Mitglied des WGF-Gläubigerausschusses, will die Aufgabe des Sanierungsvorstands übernehmen. Das würde bedeuten, dass Insolvenzverwalter Bernd Depping, der diese Position gegenwärtig innehat, ausscheiden müsste.
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VERMÖGEN
Wie die Reichen wurden, was sie sind
Reich wird, wer sich einen Teil des Eigentums oder der Produktionskraft anderer Menschen sichert, schreibt Cynthia Crossen, Autorin des Buches "The Rich and How They Got That Way". Über die Epochen hinweg gab es vielfältige Methoden, an das Geld anderer Leute zu kommen. Von Marcus Licinus Crassus im Rom der Antike bis Microsoft-Gründer Bill Gates: Das » Handelsblatt erzählt nach, mit welchen Methoden Menschen in verschiedenen Zeitaltern sagenhaft reich wurden.