| Gesundheitsministerium befürchtet mehr als 1000 Tote in Sumatra JAKARTA: Das indonesische Gesundheitsministerin befürchtet nach den schweren Erdbeben vor Sumatra mehr als 1000 Todesopfer. Offiziell werden bisher etwa 500 Tote bestätigt. Es ist immer noch schwierig, einen Überblick über die Schäden zu bekommen. Betroffen ist vor allem die Großstadt Padang und angrenzende Gebiete, wo hunderte Häuser eingestürzt sind. Dem schweren Erdbeben am Mittwoch war an diesem Donnerstagmorgen ein weiteres mit der Stärke 6,8 bis 7,0 gefolgt. - Die Rettungsarbeiten gehen unter Hochdruck weiter. Auch deutsche Ärzte sind im Katastrophengebiet im Einsatz. | | | Hilfe für Tsunami-Opfer angelaufen APIA: Zwei Tage nach der Tsunami-Katastrophe sind Hilfsmannschaften aus Australien, Neuseeland und den USA auf den Samoa-Inseln eingetroffen. Zudem brachten Flugzeuge Ärzte, Medikamente und Lebensmittel nach Amerikanisch-Samoa und in den Staat Samoa im Westen des Archipels. Durch den Tsunami kamen auf den Samoa-Inseln mehr als hundert und auf Tonga sieben Menschen ums Leben. Zahlreiche Menschen werden noch vermisst. Mindestens 6.000 Menschen wurden obdachlos, als Flutwellen mit einer Höhe von bis zu acht Metern Hütten und Häuser zerstörten. Ausgelöst hatte den Tsunami ein Seebeben der Stärke 8,0. | | | China feiert Gründung der Volksrepublik PEKING: Mit einer großen Militärparade hat China den 60. Jahrestag der Gründung der Volksrepublik gefeiert. Zehntausende Soldaten marschierten an der kommunistischen Führung mit Staats- und Parteichef Hu Jintao an der Spitze vorbei. Hu betonte in einer Ansprache, China sei einer friedlichen Entwicklung verpflichtet. Die Volksrepublik suche die Kooperation mit anderen Ländern auf der Grundlage des gegenseitigen Respekts, der Souveränität und territorialen Integrität und der Nicht-Einmischung in innere Angelegenheiten. Internationale Menschenrechtsgruppen übten anlässlich des Jahrestages Kritik an der chinesischen Regierung. Im Ausland lebende Vertreter ethnischer Minderheiten wie Tibeter und Uiguren beklagten die Unterdrückung ihrer Volksgruppen. - Die Organisation "Human Rights in China" betonte, dass das "Machtspektakel" die "tiefe Unsicherheit" der Regierung nicht verbergen könne. - Nach dem Sieg der Kommunisten im Bürgerkrieg gegen die Nationalisten hatte KP-Führer Mao Tsetung am 1. Oktober 1949 die Volksrepublik ausgerufen. | | | Multinationales Gespräch über Atomprogramm des Iran GENF: Im Atomkonflikt mit dem Iran kommen an diesem Donnerstag erstmals seit einem Jahr wieder Vertreter der fünf UN-Vetomächte und Deutschlands mit dem Chefunterhändler der Islamischen Republik, Said Dschalili, zusammen. Ein Durchbruch wird von dem Treffen in Genf nicht erwartet. So hat der Iran bereits im Vorfeld ausgeschlossen, seine Urananreicherung zu stoppen. Vor allem die westlichen Staaten verdächtigen den Iran, insgeheim an der Atombombe zu bauen. Die Regierung in Teheran hat diesen Vorwurf wiederholt zurückgewiesen. | | | Ban feuert UN-Gesandten in Afghanistan NEW YORK: UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hat den stellvertretenden Chef der Mission der Vereinten Nationen in Afghanistan, den US-Diplomaten Peter Galbraith, abberufen. Gründe wurden offiziell nicht genannt. Hintergrund ist aber offenbar ein Streit zwischen Galbraith und dem Leiter der UN-Mission, dem Norweger Kai Eide, über die von Betrugsvorwürfen überschattete Präsidentenwahl in Afghanistan, die nach offiziellen Angaben Amtsinhaber Hamid Karsai gewonnen hat. Galbraith trat nach Agenturberichten für eine härtere Gangart gegenüber der Wahlkommission ein, die die Betrugsvorwürfe untersucht. Eide lehne Druck auf die Kommission ab, hieß es. Galbraith bezeichnete seine Entlassung durch Ban im Sender BBC als "schreckliches Signal". | | | Guineas Militär will Regierung nationaler Einheit CONAKRY: Nach der blutigen Niederschlagung einer Demonstration Oppositioneller im westafrikanischen Guinea vom Montag hat Militärmachthaber Oberst Moussa Camara eine Regierung der nationalen Einheit in Aussicht gestellt. In einer Fernsehansprache sagte ein Sprecher Camaras, der Militärrat rufe zu einer Regierung auf, an der Vertreter verschiedener politischer Parteien beteiligt sein sollten. Die Militärregierung wolle einen afrikanischen Vermittler, der dabei helfen solle. Außerdem wolle er eine von den Vereinten Nationen unterstützte Untersuchungskommission, die die Vorkommnisse untersuchen solle. - Beim Einsatz der Sicherheitskräfte gegen die verbotene Demonstration mit rund 50.000 Teilnehmern waren nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen mindestens 157 Menschen getötet worden. Die Demonstranten hatten gegen die Militärjunta protestiert, die im vergangenen Dezember nach dem Tod von Präsident Lansana Conte die Macht in Guinea übernommen hatte. | | | IWF: Deutschland und die Welt schneller auf Wachstumskurs ISTANBUL: Die Welt kehrt nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds nach der schwersten Rezession seit Jahrzehnten schneller als erwartet zum Wachstumskurs zurück. Auch für Deutschland sagt der IWF nach dem tiefroten Jahr 2009 für das kommende Jahr wieder ein leichtes Plus von 0,3 Prozent voraus. Die Weltkonjunktur insgesamt soll 2010 sogar überraschend kräftig um 3,1 Prozent zulegen. Das geht aus dem jüngsten Weltwirtschaftsausblick des IWF hervor, der in Istanbul veröffentlich wurde. - Nach der Konjunkturwende erwartet der Fonds jedoch allenfalls eine träge Erholung, vor allem in reichen Ländern. Das Finanzsystem leide zunächst noch unter den Folgen der Krise, die staatlichen Hilfsprogramme liefen aus und zudem würden die Menschen verstärkt sparen, heißt es in dem Bericht zur Begründung. | | | Thüringer SPD-Spitze für Koalition mit CDU ERFURT: Die Sozialdemokraten in Thüringen streben eine Regierung mit der CDU an. Das teilte SPD-Landeschef Christoph Matschie nach Beratungen des Vorstands mit. Er ergänzte, bei den in den vergangenen Wochen geführten Sondierungsgesprächen mit Linkspartei und Grünen sei es schwer gewesen, auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen. Die Linkspartei, die bei der Landtagswahl Ende August mehr Stimmen als die SPD bekam, war zuletzt sogar bereit gewesen, einen SPD-Regierungschef zu akzeptieren. Für den Fall einer großen Koalition in Thüringen steht CDU-Sozialministerin Christine Lieberknecht für das Amt der Ministerpräsidentin bereit. Die CDU hatte bei der Wahl die absolute Mehrheit verloren, blieb aber stärkste Kraft. | | | Union gegen Zugeständnisse beim Thema innere Sicherheit BERLIN: CDU und CSU wollen in den Koalitionsverhandlungen mit den Freien Demokraten an den bestehenden Gesetzen zur inneren Sicherheit festhalten. Die Vorratsspeicherung von Telefon- und Internetdaten sowie Online-Durchsuchungen seien unverzichtbar, betonte der Vize-Fraktionschef der Union, Wolfgang Bosbach, in der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Man könne nicht mit den polizeilichen Instrumenten der 1990er Jahre gegen die terroristische Bedrohungslage des 21. Jahrhunderts antreten. Die stellvertretende FDP-Chefin Cornelia Piper hielt der Union vor, es sei kein guter Umgangsstil, bereits vor den Koalitionsgesprächen zu sagen, was nicht verhandelt werden dürfe. | | | UN fordern Maßnahmen gegen sexuelle Gewalt in Kriegen NEW YORK: Der UN-Sicherheitsrat hat sexuelle Gewalt in bewaffneten Konflikten auf das Schärfste verurteilt. In einer einstimmig verabschiedeten Resolution forderte das höchste Gremium der Vereinten Nationen die Regierungen weltweit auf, entschieden gegen Vergewaltigungen als taktisches Mittel in Kriegen vorzugehen. US-Außenministerin Hillary Clinton, die die Sitzung des Rates leitete, bedauerte, dass die internationale Gemeinschaft Sexualverbrechen an Frauen und Kindern in den Kriegen der vergangenen Jahrzehnte zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt habe. | | | | |