| | Und die Moral aus der Sarrazin-Geschicht'? Der Vorstand der Bundesbank hat die Entscheidung über die Zukunft des Zündlers vertagt. Doch die Debatte um Thilo Sarrazin wird weiterhin mit viel Vehemenz geführt, inzwischen sogar auf internationaler Ebene. Der Spiegel zitiert Arbeitsrechtler, die glauben, eine Entlassung Sarrazins sei juristisch nicht durchsetzbar. Und zeigt, dass die Thesen des Bundesbankers bei der Basis der Parteien Anklang finden. Die Süddeutsche Zeitung fordert neue Regeln, "wenn sich ein von der Politik berufener Mann überhaupt nicht in der Notenbank einbringen will und kann, sondern sein eigenes Süppchen kocht". Wegen ihres Vorabdrucks von Sarrazins völkischer Genetik könnten Bild und Spiegel mit in Haftung genommen werden, meint Ex-Stoiber-Wahlkämpfer Michael Spreng. Sarrazin müsse freiwillig den Hut nehmen und sich entschuldigen, fordert Bloomberg - sonst dürfe man ihn getrost einen Spinner nennen. Kein deutscher Politiker oder Zentralbanker dürfe über "jüdische Gene" diskutieren. Auch die Financial Times sorgt sich um das Ansehen der Bundesbank, deren Platz als berühmteste Institution in der deutschen Nachkriegsgeschichte gefährdet sei.
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