Roberto Abraham Scaruffi

Saturday, 24 April 2010

Freitag, 23. April 2010 weiterempfehlen » anmelden »
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Big Brother und Blasenmacher
US-Präsident Barack Obama hat vor Spitzenmanagern der Finanzindustrie eindringlich für seine Pläne zur Finanzmarktreform geworben. Es sei absolut wichtig, aus der Finanzkrise die richtigen Lehren zu ziehen, um eine Wiederholung zu vermeiden. Mit dem Gesetzesentwurf zur Regulierung des 450 Billionen Dollar schweren Derivate-Markts konnte Obamas Partei kurz zuvor einen Etappenerfolg erzielen: Der zuständige Ausschuss des US-Senats gab grünes Licht - ein Republikaner war aus der Phalanx des Widerstands ausgeschert und hatte für die Reform gestimmt. Jetzt sind die Chancen gut, dass eine überparteiliche Einigung auf eine umfangreichere Finanzmarktreform zustandekommt. Sollte der Plan umgesetzt werden, müssten u.a. die meisten Derivate künftig an Börsen gehandelt und über zentrale Clearingstellen abgewickelt werden. In einem Punkt geht Obama allerdings nicht auf kritische Distanz zur Wall Street: Der Präsident will die Wahlkampfhilfen von Goldman Sachs (rund eine Million Dollar) trotz des CDO-Skandals nicht zurückzahlen. Die Zeit warnt vor einer neuen Immobilienblase in den USA, die mit Hilfe der Regierung entstehe - Obama sei der "oberste Hypothekendrücker" - und die USA weiter in die Schuldenfalle rutschen lasse.