Roberto Abraham Scaruffi

Monday, 31 January 2011


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Chinesen greifen nach der WestLB
Wie geht es weiter mit dem Dauerpatienten WestLB? Die Landesbank könnte Finanzkreisen zufolge ein um ihr internationales Geschäft beraubtes Sparkassen-Institut werden, berichtet Reuters. Wenn die Gespräche über einen Komplett-Verkauf wie befürchtet keine greifbaren Ergebnisse brächten, werde von dem einstigen Flaggschiff der Landesbanken wohl nur ein um alle risikobehafteten Aktivitäten verkleinertes Haus bleiben, das für Verbundgeschäfte mit den Sparkassen da sein solle. Laut Handelsblatt erörtern die WestLB-Eigentümer bereits eine Auffanggesellschaft, um den Mitarbeitern so weit wie möglich eine Beschäftigungsgarantie auszusprechen. Vier Interessenten haben laut Wall Street Journal zumindest zögerlich die Hände gehoben, um einen großen Anteil der WestLB zu übernehmen, darunter die China Development Bank (größte staatlich kontrollierte Bank in China) sowie Blackstone, Apollo und J. C. Flowers - eine Übernahme der WestLB wäre ein erster Schritt der Chinesen auf einem Beutezug in Europa, so das WSJ. Bis spätestens 15. Februar muss der EU-Kommission in Brüssel ein neuer Umbauplan vorliegen, bis zum Jahresende müssen neue Eigner gefunden werden.
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NEWS
Davos: Denker und Lügner?
Selbstbewusst, aber auch etwas reumütig sind die Top-Banker in Davos vor die Kamera getreten. "Wir sollten Ihnen dankbar sein", erklärte Barclays-Chef Robert E. Diamond Jr. mit Blick auf die staatlichen Rettungspakete und vis-à-vis Frankreichs Finanzministerin Christine Lagarde. Doch seine Podiumskontrahentin zeigte sich wenig beeinduckt. Das beste Dankeschön bestehe in einer guten Finanzierung der Wirtschaft, sensiblen Vergütungen und einer Eigenkapitalerhöhung, zuckte Lagarde mit der kalten Schulter. Das Handelsblatt berichtet, in Davos sei das Ende der Euro-Krise ausgerufen worden. Reuters feiert den "Triumph" von Davos, wo die Teilnehmer besonders konzentriert über Ägypten diskutiert hätten - was CNN Money vehement bestreitet. "Setzen, sechs", bemängelt die Frankfurter Rundschau, dass die Gespräche beim Weltwirtschaftsforum am Kern der Probleme vorbeigelaufen seien. Ähnlich vehement kommentiert Marc Faber, Schweizer Vermögensverwalter mit Spitznamen "Dr. Doom": In Davos hätten sich nicht Denker, sondern Lügner getroffen.
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Madrid macht Tempo
Spanien beschleunigt die von der Regierung angekündigte Teil-Verstaatlichung maroder Sparkassen. Der Staat kann schon im März damit beginnen, Kapitalanteile von Geldinstituten zu übernehmen, die nicht über genügend Finanzreserven verfügen. Die spanische Großsparkasse La Caixa plant laut Börsen-Zeitung die Umwandlung in eine gelistete Bank, mit einem geschätzten Wert von etwa 20 Milliarden Euro.
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Kirch contra BayernLB
Der Münchener Medienunternehmer Leo Kirch fordert, den Verkauf der Formel 1 durch die Bayerische Landesbank rückgängig zu machen. Der Verkauf der Anteile sei "unter sittenwidrigen Umständen" zu Stande gekommen, schreiben die Kirch-Anwälte. Es sei die "selbstverständliche Pflicht" der BayernLB, den Verkauf "unter allen rechtlichen Gesichtspunkten - gleich nach welcher staatlichen Rechtsordnung - rückgängig zu machen."
Handelsblatt » Spiegel »
Rätselraten rund um den Leitzins
Soviel ist schon heute klar: Die Europäische Zentralbank wird ihren Leitzins nicht am Donnerstag erhöhen. Doch wie lange die Frankfurter Notenbanker den Geschäftsbanken in den 17 Ländern der Währungsunion noch Geld zum Niedrigstzins von einem Prozent geben, ist so unklar wie lange nicht mehr.
Handelsblatt »
Applaus für Boni-System
Die von Barclays voraussichtlich bald hoffähig gemachte Boni-Variante, nach der ein großer Teil der Prämien in CoCo-Bonds (Pflichtwandelanleihen) ausgeschüttet werden, findet Zustimmung in der Bankenwelt. In Davos signalisierten mehrere Banker aus der Schweiz (Credit Suisse), Italien, Großbritannien und den USA Interesse. Vorteil: Anreize, den Aktienkurs kurzfristig in die Höhe zu treiben, blieben durch das alternative Boni-System aus.
Financial Times »
Verärgerter Blick in die Heimat
Die Schweiz plant, dass Banken deutlich mehr Eigenmittel vorhalten müssen als in den internationalen Basel-III-Regeln vorgesehen - sehr zum Ärger der betroffenen Institute. Entsprechend deutlich äußerte Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann seine Unzufriedenheit.
Handelsblatt »
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FEEDBACK - meistgeklickter Link der vorherigen Ausgabe
Sieben goldene Regeln für bonigierige Banker
Banker-Boni sind immer noch ein großes Thema, über das sich viele Menschen aufregen. Politiker beweisen deshalb gerne Tatkraft und versuchen, diese Zahlungen zu kürzen oder ihnen wenigstens die moralische Begründung zu nehmen. Kein Wunder, dass sich auch die Banker lautstark über ihre geschrumpften Einnahmen beschweren. Wie clevere Banker es handhaben, dass ihr Bonus so groß wie möglich ist, schildert ein Insider auf der britischen Website Here is the City.
Here is the City »

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HEUTE IM HANDELSBLATT
Titel: Angst vor der Freiheit
Politik: "Nationalchauvinistische Parolen"
Unternehmen: Frauenförderung wird Pflicht
Finanzen: Inflationsbekämpfung light
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INSIDER-BAROMETER - Transaktion der Top-Manager
Firmeninsider bleiben in Deckung
Käufe und Verkäufe von Firmeninsidern halten sich derzeit die Waage. Deswegen bleibt das Insider-Barometer, das vom Aachener Forschungsinstitut für Asset Management (Fifam) zusammen mit Commerzbank Wealth Management berechnet wird, mit 96 Punkten unverändert im neutralen Bereich. Einige Vorstände und Aufsichtsräte handeln gegen den Trend. Jüngste Beispiele sind Beiersdorf und MTU Aero Engines.
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KÖPFE
Josef macht Schluss
Josef Ackermann, der Deutsche-Bank-Chef, wird seine Amtszeit nicht erneut verlängern. Entsprechende Spekulationen wies er in einem Interview mit dem Focus zurück. In der Branche spekulieren manche über einen Abschied bereits 2012. Das Wall Street Journal analysiert, dass die Deutsche verstärkt auf den Heimatmarkt setzt.
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Jagd auf schwarze Schwäne
Boaz Weinstein, früherer Deutsche-Bank-Händler, der mit Kreditderivaten 2008 einen Milliardenverlust erzielte und danach den 1,5 Mrd. Dollar schweren Hedge-Fonds Saba gründete, sammelt Geld für einen weiteren Hedge-Fonds. Zuschnitt der riskanten Investments: Ereignisse, die kaum vorherzusehen sind, aber einen großen Effekt haben - bekannt geworden als "schwarze Schwäne" im Bestseller-Buch von Nassim Nicholas Taleb.
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Blick zurück auf Beinahe-Kollaps
Hugues Le Bret, früherer Kommunikationschef bei der Société Générale, rekapituliert in einem Buch die Affäre rund um Jérôme Kerviel und den Beinahe-Zusammenbruch der Bank. Wäre die SocGén tatsächlich gekentert, wäre der Kollaps schlimmer gewesen als der spätere Zusammenbruch der US-Investmentbank Lehman Brothers, vermutet Le Bret - weil die Finanzwelt Anfang 2008 noch weniger auf den Untergang einer Bank mit einer Bilanzsumme von mehr als einer Billion Euro vorbereitet gewesen sei.
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Die Absahner der Wall Street
Lloyd Blankfein, Chef bei Goldman Sachs, hat nach dem eher mageren Jahr 2009 ("nur" 600.000 Dollar) 2010 wieder mächtig zugeschlagen. In Aktien und bar bezog Blankfein rund 13,2 Millionen Dollar. Kein Vergleich zu Hedge-Fonds-Boss John Paulson, der 2010 laut WSJ fünf Miliarden Dollar in seine Privatschatulle steckte. Im Spiegel beklagt Vikram Pandit, Chef der Citigroup, die hohen Bonuszahlungen.
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Peinlicher Steuersünder
Llewllyn Connolly, 44-jähriger Harvard-Business-School-Absolvent mit Engagements bei Lehman Brothers, Goldman Sachs und Swiss Re, lebt zwar mit seiner Frau in New York. Wollte aber partout keine Steuern an den Bundesstaat New York abführen, behauptete also, er sei Single und lebe in London, fälschte sogar Hotel-Rechnungen, flog auf - und muss jetzt rund drei Millionen Dollar an den Fiskus überweisen.
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Vergesellschaftung von Schulden
Peer Steinbrück, früherer Bundesfinanzminister, unterstützt die Pläne der Bundesregierung für einen Rückkauf griechischer Staatsanleihen. Er will aber weitergehen und fordert im Interview mit dem Handelsblatt eine europäische Schuldengarantie. In den nächsten Monaten müsse es eine griechische Umschuldung geben, die Verbindlichkeiten des Landes seien zu hoch.
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Der Mann für die Boom-Länder
J. Michael Evans, der federführend die Aktivitäten von Goldman Sachs in Asien ausgeweitet hat, soll befördert werden: Der 52-jährige Ex-Ruder-Olympia-Goldmedaillengewinner soll künftig alle Operationen in Schwellenländern anführen.
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DEBATTE - worüber die Finanzwelt diskutiert
Folgt nun Teil zwei der globalen Kreditkrise?
Die Financial Times ist besorgt über die Herabstufung des japanischen Ratings durch Standard & Poor’s. Solche Ängste seien nach dem Desaster von 2008 verständlich, aber fehl am Platz. "Die Gefahr ist, dass sie zu einer Politik führt, die - statt der Welt wirtschaftlicher Probleme zu lösen - sie bedeutend schlimmer macht. Der Staat möge im Minus sein, aber der cash-reiche Privatsektor spare genug, um die heimischen Bedürfnisse abzudecken und zusätzlich Kapital in Höhe von drei Prozent der Wirtschaftsleistung auszuführen, führt das Blatt an. Außerdem sei Japans Budgetdefizit nicht von hohen Regierungsausgaben verursacht, sondern von der ständigen Aushöhlung der Steuerbasis während der langen Jahre der Deflation. "Japan muss die Blicke der Ratingagenturen vergessen, die in der Vergangenheit keine schrecklich guten Trefferquoten erzielt haben", meint die FT.
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ZUGABE - worüber die Finanzwelt schmunzelt
Mit Pinguinen und Billigschuhen zum Goldman-Job
Der Business Insider zeigt Möchtegern-Goldman-Sachsianern, wie sie bei der Bank unter den 10.000 Bewerbern pro Jahr auserwählt werden. Wichtig sei neben den exzellenten Noten ein leicht abseitiges Hobby, warum nicht Rudern oder Bildhauerei? - aber bloß nicht zu abseitig. Klar, man müsse ausdauernd sein in den Marathon-Sitzungen. Fragen beantworten wie "Wie viele Pinguine sind nötig, um ein Mal den Nordpol zu umstellen (geben Sie zwei Standard-Abweichungen zu Ihrer Antwort)?" Außerdem ein bisschen was von sich verraten. Und, ganz wichtig für Frauen, bloß nicht zu viel Make-Up. Fauxpas bei Männern: ein Paar Salvatore-Ferragamo-Schuhe tragen - diese seien nur den Wichtigsten der Goldmänner vorbehalten, die sich die Treter auch verdient hätten.
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