| Nachrichten 23.07.2012 | 15:15 UTC |
| Aktuelles |
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| Mehr als 100 Tote bei Anschlägen im Irak |
| Im Irak sind bei einer offenbar koordinierten Welle von Attentaten und Angriffen mehr als 100 Menschen getötet und mehr als 200 verletzt worden. Ziel waren Einrichtungen der Sicherheitskräfte oder Regierungsgebäude. Allein in der sunnitisch geprägten Stadt Tadschi kamen 42 Menschen um. Als Rettungskräfte an den Einsatzort geeilt seien, habe ein Selbstmordattentäter seinen Sprengstoffgürtel gezündet und zahlreiche Polizisten mit in den Tod gerissen, berichteten lokale Behörden. In der Hauptstadt Bagdad kamen mindestens 14 Personen durch eine Autobombe ums Leben. - Es war der blutigste Tag im Irak seit zwei Jahren. |
| Syrien droht mit Einsatz von Chemiewaffen |
| Die Europäische Union hat die Drohung Syriens, im Falle eines Angriffs von außen auch Chemiewaffen einzusetzen kritisiert. Die EU sei ernsthaft besorgt über einen Einsatz derartiger Waffen, erklärten die Außenminister der Gemeinschaft bei ihrem Treffen in Brüssel. Die Minister warnten vor einer weiteren Militarisierung des Konflikts und forderten alle Staaten auf, von Waffenlieferungen an das Land abzusehen. Zuvor hatten die Minister die Sanktionen gegen die syrische Führung erneut verschärft. Die Regierung von Präsident Baschar al-Assad hatte am Montagmorgen erstmals den Besitz von chemischen und biologischen Waffen eingeräumt. Dies sollten aber nur bei einem Angriff von außen eingesetzt werden, so ein Sprecher des Außenministeriums. Bei den anhaltenden Kämpfen haben die Regierungstruppen weitere Viertel der Hauptstadt Damaskus aus Rebellenhand zurückerobert. Dabei wurden wieder schwere Waffen eingesetzt. Auch in der Wirtschaftsmetropole Aleppo beschoss die Armee Stellungen der Aufständischen. Die Rebellen hielten weiterhin mehrere Grenzübergänge zum Libanon, dem Irak und der Türkei. |
| EU-Kommissionn für Verbleib Griechenlands in der Euro-Zone |
| Die EU-Kommission hat Spekulationen über einen möglichen Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone zurückgewiesen. Griechenland müsse und werde im Währungsverbund bleiben, sagte ein Kommissionssprecher in Brüssel. Die EU verlange aber von Griechenland schnelles Handeln, weil das Land bei der Umsetzung der zugesagten Reformen in Verzug sei. Die Entscheidung über die Auszahlung der nächsten Kredittranchen an Athen werde im September fallen. Bis dahin sei das Land finanziert. Medienberichte, wonach der Internationale Währungsfonds (IWF) die Regierung in Athen nicht mehr unterstützen wolle, kommentierte der EU-Sprecher nicht. Ähnlich äußerte sich der stellvertretende deutsche Regierungssprecher Georg Streiter. Die Sprecher reagierten damit auf Äußerungen von Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler im deutschen Fernsehen. Rösler hatte gesagt, ein möglicher Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone habe für ihn längst seinen Schrecken verloren. |
| Rezession in Spanien verschärft |
| Das krisengeschüttelte Spanien gerät immer tiefer in die Rezession. Wie aus dem Monatsbericht der spanischen Zentralbank hervorgeht, sank die Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal um 0,4 Prozent. Es ist der dritte Rückgang in Folge. Für die fortschreitende Rezession machen die Banker auch die Sparmaßnahmen verantwortlich. An den Kapitalmärkten stiegen die Risikoaufschläge für spanische Staatsanleihen auf ein Rekordniveau. Die Rendite für Anleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren erreichte 7,4 Prozent, einen Wert, der für keinen Staat auf Dauer finanzierbar ist. Nach der Region Valencia will jetzt auch Murcia um finanziellen Beistand der Zentralregierung bitten. Die Aktienkurse gaben weltweit nach, der Handel mit einigen Aktien wurde vorübergehend ausgesetzt. Die Regierungen in Madrid und Rom verboten für einige Zeit Leerverkäufe. Ungeachtet der kritischen Lage ist Madrid zuversichtlich, das das Land nicht unter den Euro-Rettungsschirm flüchten muss. Selbstverständlich schließe die Regierung diesen Schritt aus, sagte Wirtschaftsminister Luis de Guindos. |
| Südsudan geht auf Sudan zu |
| Der Südsudan hat dem Sudan Vorschläge für eine Friedensvereinbarung im Grenzkonflikt zwischen beiden Ländern und zu den umstrittenen Öleinnahmen unterbreitet. Demnach soll im Grenzgebiet eine entmilitarisierte Pufferzone eingerichtet werden. Außerdem sollen die Menschen in der umstrittenen ölreichen Provinz Abyei in einem Referendum selbst entscheiden können, zu welchem Staat sie künftig gehören wollen. Im Streit um Einnahmen aus dem Ölgeschäft bot die Regierung in Juba einen Kompromiss an. Demnach soll Khartum für den Transit des überwiegend im Süden geförderten Öls höhere Gebühren erhalten. Zudem sei man bereit, auf eine ausstehende Forderung in Höhe von 500 Millionen Dollar zu verzichten, hieß es in einem bei Verhandlungen in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba vorgelegten Vorschlag. Eine Reaktion Khartums lag zunächst nicht vor. |
| EU will Reformen in Simbabwe belohnen |
| Die Europäische Union will den politischen Reformprozess in Simbabwe mit der Aufhebung eines Teils der Sanktionen belohnen. Angesichts der Schritte der Regierung der Nationalen Einheit, "die Freiheit und den Wohlstand der simbabwischen Bevölkerung zu verbessern", beschlossen die EU-Außenminister in Brüssel, Zahlungen für Entwicklungshilfe zugunsten der Bevölkerung an die Regierung in Harare wieder aufzunehmen. Die EU stellt dem südafrikanischen Land zudem in Aussicht, auch die auf Regierungsvertreter und Unternehmen zielenden Sanktionen weitgehend zu streichen. Voraussetzung sei ein "friedliches und glaubwürdiges Verfassungsreferendum". Die Strafmaßnahmen gegen Präsident Robert Mugabe sollen laut Diplomaten aber bestehen bleiben. --- Simbabwe sei bereit, sich nach der internationalen Ächtung "wieder der Weltgemeinschaft anzuschließen", sagte Ministerpräsident Morgan Tsvangirai bei einem Besuch in Australien. |
| Aids-Experte vorsichtig optimistisch |
| Der Leiter des Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria, Christoph Benn, hat zum Auftakt der Welt-Aids-Konferenz in Washington vorsichtigen Optimismus gezeigt. Millionen Menschen könnten derzeit dank neuer Medikamente ein normales Leben führen, sagte Benn in Deutschlandfunk. Nun sei die Frage, ob Aids durch medizinische Forschung zu einer chronischen Krankheit werden könne, die keine wirkliche Bedrohung für die Welt mehr darstelle. Experten warnen derweil vor wachsenden Resistenzen. Vor allem in Afrika hätten sich in den letzten acht Jahren Viren ausgebreitet, die gegen bestimmte Aids-Arzneien resistent seien, heißt es in einer Studie von Weltgesundheitsorganisation und der Londoner Universität. Grund sei vor allem die unregelmäßige und inkonsequente Einnahme der Medikamente. |
| Große Waldbrände in Spanien und Frankreich |
| Bei Waldbränden im Nordosten Spaniens sind vier Menschen ums Leben gekommen. Mehr als 20 Personen seien durch die Feuer nahe der Stadt La Jonquera an der Grenze zu Frankreich verletzt worden, teilte die Regionalregierung Kataloniens mit. --- Rund 100 Kinder eines Ferienlagers wurden auf einem Militärstützpunkt in Sicherheit gebracht. Bislang wurden bis zu 13.000 Hektar Land zerstört. Eine Autobahn und eine Hochgeschwindigkeitsverbindung der Bahn mussten zeitweise gesperrt werden. - Auch in Frankreich wüteten rund um Le Perthus in den Ausläufern der Pyrenäen dutzende Brände, konnten aber größtenteils unter Kontrolle gebracht werden. |
