Roberto Abraham Scaruffi

Monday, 12 July 2010

Montag, 12. Juli 2010 weiterempfehlen » anmelden »
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Schlupflöcher und Schuldenkosmetik
In den USA gibt es einen neuen Finanzskandal: Die Bank of America hat mitten in der Finanzkrise ihre wahren Risiken verschleiert. Offenbar sollen knapp elf Mrd. Dollar falsch bilanziert worden sein. Das größte US-Kreditinstitut hat vor Bilanzstichtagen per "window dressing" die Schulden aus den Bilanzen verschwinden lassen. Das zeitweise staatlich gestützte Institut spricht dagegen von "unbedeutenden Ungenauigkeiten". Doch die BofA ist mit den Buchhaltungstricks nicht alleine: Mitte März wurde bekannt, dass Lehman Brothers im Pleitejahr 2008 unter der Schlagwort "Repo 105" Schulden von 50 Mrd. Dollar aus der Bilanz genommen hat. Auch JP Morgan Chase soll auf diesem Weg die Bilanz frisiert haben. Die FTD berichtet, dass mehrere US-Banken vor Inkrafttreten der US-Finanzreform Schlupflöcher sondieren. Dabei werde ein Teil der Händler ins Kundengeschäft versetzt, um so Beschränkungen des Eigenhandels zu umgehen. In dem Unvermögen der Regierung von US-Präsident Barack Obamas spiegele sich das weltweite Scheitern der Politik, die Fehlentwicklungen an den Finanzmärkten zu beenden, kommentiert das Blatt.
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