Tevet 8, 5771 · December 15, 2010
Wajechi - Mit dem Tod leben
Sehr geehrte Leserschaft,
wenn Sie wissen wollen, was die Menschen vom Leben halten,
beobachten Sie sie, wenn jemand stirbt. Viele tun so, als sei nichts.
Sie kleiden den Verstorbenen in einen Anzug oder in ein Ballkleid,
kämmen sein Haar und tragen Make-up auf. „Wir sind hier, um sein Leben
zu feiern", versichern sie. Sie erzählen einander Geschichten (nein, das
habe ich mir nicht ausgedacht) über die köstliche Hühnersuppe der Toten
oder geloben feierlich, die Villa im Tessin zu behalten, „weil Papa sie
so liebte". Dieses Vertuschen des Todes ist mehr als Unwissenheit; es
zeugt von einer tiefen, verdrängten Furcht vor dem Unbekannten.
Der Tod trennt und führt zusammen. Das ist einmalig. Wann sonst
lassen wir alles stehen und liegen, um rechtzeitig „da" zu sein – bei
der Beerdigung? Und wenn wir rechtzeitig da sind, in einem Zimmer, das
oft mit Krankheit und immer mit Sorge gefüllt ist, gibt es, falls wir
Glück haben, auch Worte, Blicke, Kommunikation. Diese Eindrücke bleiben
den Söhnen und Töchtern ein Leben lang. Jaakow segnete seine Kinder auf
dem Sterbebett, und Rembrandt, von dieser Szene gefesselt, bannte sie
auf Leinwand.
„Begrabt mich nicht in Ägypten", bittet Jaakow. Und sie hören zu.
„Begrabt mich bei meinen Eltern." Sie hören zu. „Ich erzähle euch vom
Ende aller Tage." Sie lauschen, aber er sagt nichts mehr. „Ich segne
euch." Sie hören zu, und wir tun es ihnen nach.
Chasak, Chasak wenisChasek
Gut Schabbes |
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Wochenabschnitt |
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Bewegung im Leben
Wäre das Leben ein Schachbrett, wären wir dann Bauern, die nur in eine Richtung gehen können?
von Lazer Gurkow
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Das Ziel vor Augen haben
In unserer Parascha wird erzählt, wie Jakob seine Söhne kurz
vor seinem Tode zu sich rufen liess und ihnen das Geheimnis des
Zeitpunktes der Erlösung bekannt geben wollte.
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Leitgedanke der Woche |
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Gen. 47:30
Unser Leitgedanke zu Wajechi
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10. Tewet |
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Gemeinsam stärker
Wenn wir mit einer Tragödie konfrontiert werden, trauern wir.
Aber wir fragen uns auch: Welches positives Element liegt dieser
negativen Erfahrung bei? Wir können es nicht immer sehen, aber wir
suchen es immer.
von Yanki Tauber
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Mizwa Minute |
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Ende gut, alles gut
Wie wir alle wissen, bestimmt der Nachtschlaf, wie wir uns am
nächsten Tag fühlen. Allein das ist schon ein guter Grund, das Schma
Jisrael zur Schlafenszeit zu sprechen.
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Moschiach |
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Ein Überblick
Siehe, ich werde dir Elija den Propheten schicken vor der Ankunft des großen und ehrfurchtgebietenden Tages G-ttes – der Prophet Malachi.
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Kabbala |
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Worte - die Bausteine der Schöpfung
Worte sind kreativ. Die Worte, die wir benutzen (laut oder in
Gedanken), spielen eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Gefühlen
und Einstellungen. Unsere Gefühle führen zu Taten, unsere Taten haben
Folgen. Alles fängt mit Worten an. Warum sind Worte so mächtig?
von Shifra Hendrie
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