Roberto Abraham Scaruffi

Wednesday, 15 December 2010



  Jüdische.Info Wöchentliches Magazin
Tevet 8, 5771 · December 15, 2010
Wajechi - Mit dem Tod leben

Sehr geehrte Leserschaft, wenn Sie wissen wollen, was die Menschen vom Leben halten, beobachten Sie sie, wenn jemand stirbt. Viele tun so, als sei nichts. Sie kleiden den Verstorbenen in einen Anzug oder in ein Ballkleid, kämmen sein Haar und tragen Make-up auf. „Wir sind hier, um sein Leben zu feiern", versichern sie. Sie erzählen einander Geschichten (nein, das habe ich mir nicht ausgedacht) über die köstliche Hühnersuppe der Toten oder geloben feierlich, die Villa im Tessin zu behalten, „weil Papa sie so liebte". Dieses Vertuschen des Todes ist mehr als Unwissenheit; es zeugt von einer tiefen, verdrängten Furcht vor dem Unbekannten.
Der Tod trennt und führt zusammen. Das ist einmalig. Wann sonst lassen wir alles stehen und liegen, um rechtzeitig „da" zu sein – bei der Beerdigung? Und wenn wir rechtzeitig da sind, in einem Zimmer, das oft mit Krankheit und immer mit Sorge gefüllt ist, gibt es, falls wir Glück haben, auch Worte, Blicke, Kommunikation. Diese Eindrücke bleiben den Söhnen und Töchtern ein Leben lang. Jaakow segnete seine Kinder auf dem Sterbebett, und Rembrandt, von dieser Szene gefesselt, bannte sie auf Leinwand.
„Begrabt mich nicht in Ägypten", bittet Jaakow. Und sie hören zu. „Begrabt mich bei meinen Eltern." Sie hören zu. „Ich erzähle euch vom Ende aller Tage." Sie lauschen, aber er sagt nichts mehr. „Ich segne euch." Sie hören zu, und wir tun es ihnen nach. Chasak, Chasak wenisChasek
Gut Schabbes
Der Themenschwerpunkt der Woche Druckbares Magazin
Wochenabschnitt
Bewegung im Leben
Wäre das Leben ein Schachbrett, wären wir dann Bauern, die nur in eine Richtung gehen können?

von Lazer Gurkow
Das Ziel vor Augen haben
In unserer Parascha wird erzählt, wie Jakob seine Söhne kurz vor seinem Tode zu sich rufen liess und ihnen das Geheimnis des Zeitpunktes der Erlösung bekannt geben wollte.

Leitgedanke der Woche
Gen. 47:30
Unser Leitgedanke zu Wajechi

10. Tewet
Gemeinsam stärker
Wenn wir mit einer Tragödie konfrontiert werden, trauern wir. Aber wir fragen uns auch: Welches positives Element liegt dieser negativen Erfahrung bei? Wir können es nicht immer sehen, aber wir suchen es immer.

von Yanki Tauber
Mizwa Minute
Ende gut, alles gut
Wie wir alle wissen, bestimmt der Nachtschlaf, wie wir uns am nächsten Tag fühlen. Allein das ist schon ein guter Grund, das Schma Jisrael zur Schlafenszeit zu sprechen.

Moschiach
Ein Überblick
Siehe, ich werde dir Elija den Propheten schicken vor der Ankunft des großen und ehrfurchtgebietenden Tages G-ttes – der Prophet Malachi.

Kabbala
Worte - die Bausteine der Schöpfung
Worte sind kreativ. Die Worte, die wir benutzen (laut oder in Gedanken), spielen eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Gefühlen und Einstellungen. Unsere Gefühle führen zu Taten, unsere Taten haben Folgen. Alles fängt mit Worten an. Warum sind Worte so mächtig?

von Shifra Hendrie