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Mubarak ernennt Vizepräsidenten und neuen Regierungschef
KAIRO: Erstmals in seiner 30-jährigen Herrschaft hat Ägyptens Präsident
Hosni Mubarak einen Vize-Präsidenten bestimmt. Der 82-jährige Mubarak
besetzte das Amt mit dem langjährigen Geheimdienstchef Omar Suleiman.
Der 74-jährige General galt bereits als möglicher Nachfolger. Mubarak
ernannte zudem den Luftfahrtminister und Ex-Luftwaffenchef Ahmed Schafik
zum neuen Ministerpräsidenten und beauftragte ihn mit der
Regierungsbildung. Zuvor hatte Mubarak wegen der Massenproteste die
Regierung entlassen und Reformen zugesagt. Zehntausende
Demonstranten missachteten in Kairo und anderen Städten die verlängerte
Ausgangssperre und forderten den Rücktritt Mubaraks. Als eine
Menschenmenge versuchte, das Innenministerium zu stürmen, erschoss die
Polizei drei Menschen. Im Gefolge der Demonstrationen kam es erneut zu
Plünderungen. Die Armee bezog mit Panzern Stellung vor
Regierungsgebäuden und dem Ägyptischen Museum.
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Westerwelle droht mit Kürzung der Hilfen für Ägypten
BERLIN: Bundesaußenminister Guido Westerwelle hat der ägyptischen Führung erstmals die
Kürzung von Hilfen angedroht, falls sie keine demokratischen Reformen zulässt. Die Gewährung
von Bürger- und Menschenrechten sei für die Bundesregierung ein Kriterium, mit anderen Ländern
zusammenzuarbeiten oder aber die Zusammenarbeit zurückzuführen. Der Außenminister
appellierte zudem an Ägyptens Präsident Hosni Mubarak, Meinungs- und Pressefreiheit zuzulassen
und auf Gewalt gegen Demonstranten zu verzichten. - Deutsche Reisende forderte Westerwelle
auf, die Reisewarnungen des Auswärtigen Amtes zu beachten. - Das Außenministerium rät von
Reisen nach Kairo, Alexandria und Suez und in die urbanen Zentren im Landesinneren ab. Große
Menschenansammlungen und Demonstrationen sollen unbedingt gemieden werden.
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Deutsche Ägypten-Urlauber bleiben im Land
BERLIN: Die Ägypten-Urlauber der drei größten deutschen Touristikanbieter wollen ihre Reisen
trotz der Unruhen in dem Land nicht abbrechen. Von den mehrern Tausend aus Deutschland
angereisten Touristen habe niemand eine vorzeitige Rückreise beantragt, sagten Sprecher von TUI,
Thomas Cook und Rewe Touristik . In den Urlaubsregionen des Landes - etwa am Roten Meer - sei
die Lage ruhig, hieß es.
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Tote bei Gefecht auf der "Beluga Nomination"
BREMEN: Ein Versuch zur Befreiung des von somalischen Piratern gekaperten deutschen
Frachters "Beluga Nomination" ist blutig gescheitert: Ein Mitglied der ausländischen Besatzung und
einer der somalischen Piraten wurden nach Angaben der Bremer Beluga-Reederei erschossen.
Einigen anderen Seeleuten gelang während des Angriffs begleitender Militärschiffe die Flucht. Der
Versuch, das gekaperte Schiff zurückzuerobern, ist nach Angaben der Reederei aber gescheitert. -
Somalische Piraten hatten das Handelsschiff am Samstag vor einer Woche rund 700 Kilometer
nördlich der Seychellen im Indischen Ozean gekapert. An Bord befanden sich zwölf Seeleute aus
Osteuropa und den Philippinen. Seit Mittwoch wurde das gekaperte Schiff von einem dänischen
Kriegsschiff und einem Patrouillenboot der Seychellen begleitet.
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Deutsch-Afghane wieder frei
BERLIN: Ein vor drei Wochen in Afghanistan von US-Militärs unter
Terrorverdacht festgenommener
Deutsch-Afghane ist wieder auf freiem Fuß. Wie das Auswärtige Amt in
Berlin mitteilte, wurde der
Mann in deutsche Obhut übergeben. Bundesaußenminister Guido Westerwelle
hatte zuvor mit US-Außenministerin Hillary Clinton telefoniert. Er danke
Clinton für ihr Engagement, betonte
Westerwelle. Wahrscheinlich sei der 23-Jährige "aus Versehen"
festgenommen worden, hieß es. -
Der Deutsch-Afgane lebt in Frankfurt am Main.
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Bundeswehrsoldaten bei Anschlag in Afghanistan verletzt
BERLIN: In Afghanistan sind zwei Bundeswehrsoldaten bei einem Anschlag verletzt worden. Die
Männer waren nach Bundeswehrangaben auf Patrouille in der Nähe des Feldlagers Kundus, als
Aufständische einen improvisierten Sprengsatz neben ihrem Fahrzeug vom Typ Dingo zündeten.
Für die Verwundeten bestehe keine Lebensgefahr, hieß es. - Der Bundestag hatte am Freitag das
Afghanistan-Mandat der Bundeswehr um ein weiteres Jahr verlängert. Derzeit sind am Hindukusch
rund etwa 4900 deutsche Soldaten im Einsatz.
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Ermittler in Moskau: Selbstmordattentäter kam aus Kaukasus
MOSKAU: Der Selbstmordanschlag im Moskauer Flughafen Domodedowo
geht nach Erkenntnissen der Ermittler auf das Konto eines 20-Jährigen aus
dem Nordkaukasus. Der Mann habe so viele Ausländer wie möglich töten
wollen, teilten die Ermittler in Moskau mit. Es sei kein Zufall gewesen, dass
er sich in der Ankunftshalle für internationale Flüge in die Luft gesprengt
habe. Dabei riss er am Montag 35 Menschen mit in den Tod und verletzte
180. Unter den Toten sind nach Angaben der russischen Behörden
mindestens acht Ausländer, unter ihnen ein Deutscher. Weitere Einzelheiten
teilten die Fahnder wegen laufender Ermittlungen zu Hintermännern und
Komplizen nicht mit. Präsident Dmitri Medwedew wies die Regierung an, bis
März ein Sicherheitssystem für den öffentlichen Verkehr auszuarbeiten.
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Niederländerin im Iran hingerichtet
TEHERAN: Im Iran ist eine Niederländerin wegen angeblichen
Drogenschmuggels hingerichtet worden. Das Todesurteil gegen die
46-jährige Sahra Bahrami sei durch Hängen vollstreckt worden, meldeten
Staatsmedien. Die aus dem Iran stammende Frau war 2009 nach Teheran
gereist und hatte dort an Demonstrationen gegen das Regime
teilgenommen. Die Regierung in Den Haag bestellte den iranischen
Botschafter ein und verlangte Aufklärung. Die iranischen Behörden hatten
die niederländische Staatsbürgerschaft der Frau nicht anerkannt und
verweigerten niederländischen Diplomaten den Zugang zu der Gefangenen.
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Afrikanische Union will Konflikt in Elfenbeinküste lösen
ADDIS ABEBA: Die Afrikanische Union (AU) startet eine neue
Initiative, um
den Machtkonflikt in der Elfenbeinküste beizulegen. Dazu werde ein
Gremium aus fünf Staatsoberhäuptern aus allen Regionen Afrikas gebildet,
kündigte der mauretanische Präsident Mohamed Ould Abdel Aziz nach einer
Sitzung des AU-Sicherheitsrates in der äthiopischen Hauptstadt Addis
Abeba an. Das Gremium solle binnen eines Monats einen bindenden
Vorschlag erarbeiten. Zuvor hatte der kenianische Ministerpräsident und
AU-Vermittler in der Elfenbeinküste, Raila Odinga, vor einem Bürgerkrieg
in dem
westafrikanischen Land gewarnt. Seit zwei Monaten weigert sich der
abgewählte Präsident Laurent Gbagbo, die Macht an den von der
internationalen Gemeinschaft unterstützten Rivalen Alassane Ouattara zu
übergeben.
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Juristisches Nachspiel in Gorch-Fock-Affäre möglich
BERLIN: Die Abberufung des früheren Kapitäns der "Gorch Fock", Norbert Schatz, könnte ein
juristisches Nachspiel haben. Einem Bericht des Magazins "Focus" zufolge erwägt Schatz,
gerichtlich gegen die umstrittene Entscheidung von Verteidigungsminister Karl-Theodor zu
Guttenberg vorzugehen. In der Marineschule Mürwik wurden unterdessen mehrere
Offiziersanwärter zu den Vorgängen auf dem Segelschulschiff befragt. - Die Besatzung des in die
Kritik geratenen Marine-Schulschiffs "Gorch Fock" hat nach Berichten mehrerer Medien in einem
offenen Brief an den Verteidigungsminister fehlenden Rückhalt in der Bundeswehr beklagt. Die
Stammcrew fühle sich alleine gelassen. Die Absetzung von Kapitän Norbert Schatz durch
Guttenberg sei eine "Abservierung", heißt es in dem Schreiben. Auf der "Gorch Fock", die derzeit
vor Argentinien liegt, sollen Offiziersanwärter drangsaliert worden sein. Ermittler haben inzwischen
Untersuchungen auf dem Schiff aufgenommen.
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Grüne Woche steigert Besucherzahl
BERLIN: Die Internationale Grüne Woche in Berlin hat nach einer vorläufigen Bilanz der
Veranstalter ihre Besucherzahl in diesem Jahr auf 410.000 steigern können - das sind 10.000 mehr
als 2010. Auch die Pro-Kopf-Ausgaben der Verbraucher lägen mit 110 Euro etwas höher als im
Vorjahr und hätten den Ausstellern Umsätze von mehr als 45 Millionen Euro beschert, hieß es. -
Die am 20. Januar eröffnete Agrar- und Ernährungsmesse geht am Sonntag zu Ende.
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Bundesliga: Dortmund und München siegen auswärts
ZUM FUSSBALL: Dortmund bleibt auf Meisterschaftskurs. Die Borussen siegten in Wolfsburg mit
3:0. Auch München gelang ein Auswärtssieg. Die Bayern schlugen Bremen mit 3:1. Die übrigen
Ergebnisse:
Schalke - Hoffenheim: 0:1 // Nürnberg - Hamburg: 2:0 und St. Pauli - Köln: 3:0. --
Japans Fußball-Nationalmannschaft hat zum vierten Mal den Asien-Cup gewonnen. Die Japaner
siegten in Doha gegen das vom Deutschen Holger Osieck trainierte Team aus Australien mit 1:0
nach Verlängerung.
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Das Wetter am Sonntag: Vielfach heiter
DAS WETTER IN DEUTSCHLAND: In der Nacht im Norden wolkig und vereinzelt geringer
Schneefall. Sonst locker bewölkt oder klar. Tiefsttemperaturen zwischen null und minus 15 Grad
Celsius.
Die Vorhersage für Sonntag: Heitere Abschnitte. Im norddeutschen Tiefland dichtere Wolken und
geringer Schneefall oder Schneeregen, sonst trocken. Höchsttemperaturen zwischen plus vier und
minus fünf Grad.
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