Roberto Abraham Scaruffi

Wednesday, 29 August 2012

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Sonderwirtschaftszone Athen
Zur Abwechslung mal gute Nachrichten aus Griechenland: Premierminister Antonis Samaras (im Bild) will beim Militärbudget kürzen. Ein neues griechisches Sparpaket soll heute den drei Parteivorsitzenden der Koalitionsregierung präsentiert werden, muss dann allerdings noch von einer Gruppe internationaler Kontrolleure der Geldgeberstaaten genehmigt werden. Samaras habe so international Vertrauen zurück gewonnen, findet das » Handelsblatt. Das » Manager Magazin sieht Hellas mit niedrigere Abgaben und weniger Bürokratie auf dem Weg der Besserung: Sonderwirtschaftszonen sollen private Investoren locken und so das Wachstum ankurbeln. Griechenlands Regierung verhandle darüber bereits mit der Europäischen Kommission. » Reuters verweist hoffnungsvoll auf China , das in der Vergangenheit auch schon auf Sonderzonen gesetzt habe und so erfolgreich Kapitalgeber ins Land zog. Die Griechen selber scheinen auch wieder mehr Vertrauen in ihre Banken zu fassen, hofft der» Spiegel und zitiert Zahlen der EZB aus denen hervorgeht, dass die Bürger wieder mehr Geld bei griechischen Banken anlegen. Ihre Einlagen hätten sich im Juli um rund zwei Prozent auf 159,4 Milliarden Euro erhöht. Der frühere Bundeskanzler Gerhard Schröder findet laut » Welt, das "Griechenland-Bashing" müsse aufhören. Ein Ende des Euros würde Deutschlands Währung im Wert durch die Decke schießen lassen: "Welche Auswirkungen das auf unsere so exportorientierte Wirtschaft haben würde, ist gar nicht auszudenken. Wir könnten einpacken."
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NEWS
Draghi bleibt zu Hause
Das Zentralbanksymposium von Jackson Hole findet zum ersten Mal seit fünf Jahren ohne den Präsidenten der Europäischen Zentralbank statt. Mario Draghi, so das » Wall Street Journal Deutschland, werde wegen der absehbar hohen Arbeitsbelastung der nächsten Tage dem Treffen fernbleiben. Vermutlich gehe der Italiener damit auch einer Menge drängender Fragen aus dem Weg. Eine Absage "mit Symbolkraft", findet die » Neue Zürcher Zeitung.
Die lästigen Milliarden
Die deutschen Krankenkassen wissen laut » Financial Times Deutschland nicht, wohin mit ihren Milliardenüberschüssen. Sie legten das Geld am Kapitalmarkt an, doch dort sei mit sicheren Anlagen leider kaum Geld zu machen.
Auf nach Osten!
Großbritanniens Banker zieht es nach Fernost: Wegen der härteren Regulierung, höherer Steuern sowie der Anti-"Bankster"-Stimmung würden die Kapitalmarktprofis von der Insel am liebsten in Singapur arbeiten, wie eine Umfrage der Personalberatung Astbury Marsden ergibt, aus der die » FTD zitiert.
Warten auf den Wendepunkt
Die Rentenfondsmanager sorgen sich vorwiegend um die Krise in der Eurozone und sind entsprechend positioniert, beobachtet das » Wall Street Journal Deutschland. Doch langsam breite sich unter ihnen eine neue Angst aus: Die Situation könnte sich ins Positive drehen - und sie könnten den Wendepunkt verpassen.
Shortcuts aus der Finanzbranche
Die französische Bank Crédit Agricole ächzt unter ihrer Griechenland-Tochter Emporiki, die die Mutter im ersten Halbjahr drei Milliarden Euro an Verlusten und Finanzspritzen gekostet hat.» Manager Magazin Eine sich verbessernde Asset-Qualität trieb im zweiten Quartal die Gewinne der US-Banken auf 34.5 Milliarden Dollar, wie die Einlagensicherungsbehörde Federal Deposit Insurance mitteilte. » Börsen-Zeitung Fidelity Investments macht Abigail P. Johnson zur Präsidentin; sie wird an ihren Vater berichten, Edward C. Johnson III, der Chairman und CEO des Unternehmens bleibt.» Bloomberg Die Banca Monte dei Paschi di Siena wird wahrscheinlich im Gesamtjahr rote Zahlen schreiben und dann die Zinsen für eine staatliche Finanzspritze von 3,4 Milliarden Euro nicht in bar, sondern in Form von Aktien bezahlen - das wäre eine Teilverstaatlichung. » WSJD
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FEEDBACK - meistgeklickter Link der vorherigen Ausgabe
Umbruch in der Fondsbranche
In der Fondsbranche steht laut » Financial Times Deutschland eine Marktbereinigung vor der Tür: Strengere staatliche Vorgaben und ein gesättigter Markt bei Privatanlegern zwängen die Fondsgesellschaften zum Umsteuern. Künftig werde gebündelt, verschmolzen und geschlossen.
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Titel: Deutschland AG auf Reisen
Finanzen: "Noch erhebliche Potenziale"
Unternehmen: Die Zähmung der Tea Party
Politik: "Ordnet die Finanzen"
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MENSCHEN UND MEINUNGEN
Mandat überdehnt
Kai Carstensen, Ifo-Konjunkturchef, gibt Jürgen Stark recht: "Auch ich habe den Eindruck, dass die EZB ihr Mandat überdehnt hat". Zuvor hatte Stark, der frühere Chefvolkswirt der EZB, im » Handelsblatt geklagt, dass die Zentralbank im Kampf gegen die Eurokrise "wiederholt rote Linien überschritten" habe. Konkret wirft Stark der Notenbank die verbotene Finanzierung von Staatshaushalten vor.
Kam, sah und charmierte
Anshu Jain, Co-Chef der Deutschen Bank, hat sich in Berlin Deutschlands Chefdiplomaten vorgestellt. Er habe die Leute egelrecht "bezirzt", findet der » Spiegel.
Schweizer Bundesanwaltschaft macht ernst
Norbert Walter-Borjans, nordrhein-westfälischer Finanzminister, sieht sich laut » Manager Magazin mit dem Vorwurf der Hehlerei und der Wirtschaftsspionage konfrontiert: Die Schweizer Staatsanwaltschaft prüft eine Strafanzeige gegen den SPD-Politiker, der den Kauf einer CD mit Daten von mutmaßlichen Steuersündern gebilligt hatte.
Angela, hilf!
Georg Fahrenschon, Sparkassenpräsident, Ober-Genossenschaftsbanker Uwe Fröhlich und Christian Brand, Chef des Verbands öffentlicher Banken, griffen laut » Süddeutsche Zeitung gemeinsam zur Feder, um sich bei Angela Merkel über die von der EU geplante zentrale Bankaufsicht zu beschweren. Die sei eine schwere Attacke auf ihr Geschäftsmodel.
Der Mann mit dem großen Besen
David Walker, ehemaliger Notenbanker der Briten und ein ausgewiesener Experte für Corporate Governance, soll Barclays auf Kurs bringen. Händler des Instituts haben den Leitzins Libor manipuliert. Walker soll mit der aggressiven Firmenkultur aufräumen, analysiert das » Handelsblatt.
Attacke auf Grameen Bank
Muhammad Yunus, Nobelpreisträger und Erfinder der Grameen Bank, muss laut » FTD um sein Lebenswerk fürchten: Bangladeshs Premierministerin Sheikh Hasina greife nach der Bank, die Armen mit Mikrokrediten hilft und wolle künftig den Direktor des Geldinstituts selbst bestimmen.
ZUGABE - worüber die Finanzwelt schmunzelt
Haschisch statt Hedgefonds
Kann man mit Kiffern mehr Geld verdienen als an der Wall Street? Investmentbanker Derek Petersen ist laut » Süddeutsche Zeitung davon überzeugt. Er sei bei Morgan Stanley ausgestiegen und biete nun unter anderem Apps an, mit denen man das Wachstum seiner Marihuana-Pflanzen verfolgen kann. So wolle er der Steve Jobs der Pot-Produktion werden.