Sivan 20, 5771 · June 22, 2011
|
Korach - Man sollte seinen Platz kennen
Sehr geehrte Leserschaft,
Korach, so erzählt uns die dieswöchige Sidra, lehnte sich gegen
Moses' Führerstellung und Aarons Hohepriesterwürde auf. Nach der
Tradition war Korach, an sich, ein weiser Mann; und so dürfte es
naheliegen, dass seine Argumente weder belanglos noch töricht waren. Im
Gegenteil, es sollte nicht verwundern, dass die Fragen, mit denen er
Moses herausforderte, vernünftig und logisch erschienen. Worüber
beschwerte Korach sich? "… denn die ganze Gemeinde, alle sind heilig ...
Warum also erhebt ihr (Moses und Aaron) euch über die Gemeinde G-ttes?"
(Numeri 16, 3). Wie es scheint, forderte Korach für alle gleichen Rang
und gleiche Stellung.
Beim ersten Hinblick erweist sich die Frage gerade im Munde dieses
Fragestellers als unangebracht, war doch eben der Stamm Levi, dem Korach
angehörte, von G-tt zu heiligen Diensten im Stiftszelt bestimmt worden.
Zu diesen Pflichten gesellten sich auch besondere Privilegien: Zugang
zum Stiftzelt, oder das Tragen spezieller Kleider. So konnte Korach sich
eigentlich gar nicht über Moses' und Aarons "Erhöhung" beschweren; er
selbst war ein Levite und nahm so schon eine besondere Stellung ein, und
kein intelligenter Mensch macht gegen andere Vorwürfe, die mit gleicher
Berechtigung gegen ihn selbst erhoben werden könnten.
Nein, Korachs Beschwerde bezog sich, wenn man ihrem tieferen Sinn
nachgeht, auf Dinge, in Bezug auf die alle Juden gleichrangig waren –
auf Umstände, in denen Moses und Aaron und Korach und die Gesamtheit
alle gleiche Rechte und Pflichten besaßen, in denen sie alle heilig
waren. |
von Moshe Bryski
| |
|
|
Wochenabschnitt |
|
Die Macht der Mizwa
Korach war ein sehr kluger Mann. Unsere Weisen sagen sogar, er
habe Ruach Hakodesch gehabt, sei also g-ttlich inspiriert gewesen. Wie
konnte ein solcher Mensch eine solche Dummheit begehen und gegen die
Autorität von Mosche kämpfen?
|
|
|
|
Die Symbiose im Judentum
Die einleitenden Worte der diewöchigen Sidra (Numeri 16, 1):
„Und Korach nahm“ werden im aramäischen Targum Onkelos übersetzt mit:
„Und Korach trennte.“
von Dr. William Stern
|
|
|
Leitgedanke der Woche |
|
Num. 16:32
Unser Leitgedanke zu Korach
|
|
|
Jüdische Bausteine |
|
Wahres Vertrauen
Bitachon (Vertrauen) bezeichnet einen starken Sinn an
Optimismus und Zuversicht, der nicht auf unserem Verstand oder unserer
Erfahrung, sondern auf Emuna (Glauben) beruht.
von Tzvi Freeman
|
|
|
Fragen und Antworten |
|
Kann sinnlicher Genuss heilig sein?
Ich bin ein Muslim, aber ich habe viele jüdische Freunde. Ich
war kürzlich in ein jüdisches Heim eingeladen, um an einem
„Freitagnachtmahl” teilzunehmen und war über die „Kiddusch-“ Zeremonie
verblüfft.
von Aron Moss
|
|
|
Essay der Woche |
|
Ungewollte Gefühlsausbrüche
Etwas Seltsames ist geschehen, seit meiner Diagnose vor ein
paar Monaten. Es scheint, dass G-ttes Stimme lauter geworden ist. Zu
laut, manchmal. Immer unerwartet. Manchmal sogar aufdringlich.
von Jay Litvin
|
|
|
Geschichte der Woche |
|
Bis ins kleinste Detail geplant
Obwohl der Baal Schem Tow lange nach den Gräueltaten der
spanischen Inquisition lebte, gab es zu seiner Zeit noch Marranos, die
mit dem Tode bestraft wurden, wenn sie die Mizwot befolgten.
von Yehuda Chitrik
|
|
|