Roberto Abraham Scaruffi

Thursday, 24 November 2011


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Die Krise ist kein Wunschkonzert, Mrs. No
Die Regierungswechsel in Rom und anderswo beruhigen die Märkte nicht, der Rettungsschirm ist zu klein. Um den Euro zu stützen, muss die EU nun zwischen zwei Übeln wählen: Euro-Bonds kommen oder die Notenpresse läuft an, bringt das » Handelsblatt die Pest-Cholera-Wahl auf den Punkt. Beide Szenarien seien keine Zaubermittel ohne Nebenwirkungen, meint » n-tv.de. Allerdings sei es für "Wünsch dir was" zu spät. Das » ZDF hinterfragt das Veto von "Mrs. No" Angela Merkel (li.) gegenüber Eurobonds. Dahinter stecke der Kampf um die deutsche Führungsrolle in Europa. Das » Wall Street Journal meint, der von der deutschen Regierung präferierte Weg zu einem veränderten EU-Vertrag sei zu lang. Die » Zeit will den Deutschen die Angst vor der Inflation nehmen. Der Run auf die Banken und Staaten könne nur mit einer gehörigen Portion Liquidität gestoppt werden. EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso (rechts) wird von der » Süddeutschen Zeitung abgewatscht. Mit seinem Plädoyer für Eurobonds habe er eine Tür zugeschlagen, statt Brücken nach Berlin zu bauen - weshalb Merkel ihn dermaßen angegriffen habe wie noch kein deutscher Regierungschef in der Geschichte der EU. Die Krise sei mittlerweile derart weit fortgeschritten, dass ohne die EZB nichts mehr gehe, und auch nichts ohne Euro-Bonds, schreibt FTD-Mitgründer Wolfgang Münchau auf » Spiegel Online. "Eurobonds befreien uns von der Kurzatmigkeit der Finanzmärkte", wirbt Thomas Lux vom Institut für Weltwirtschaft im » Standard für die gemeinsamen Bonds.
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NEWS
Drohen Deutschland Refinanzierungsengpässe?
Bei der jüngsten Emission deutscher Staatsanleihen ist die Finanzagentur auf einem Drittel ihrer Bonds sitzen geblieben » (FT » WSJ). Die » FTD hinterfragt die "schlechteste deutsche Anleiheemission seit der Einführung des Euro", die für Berlin ein Schuss vor den Bug sein sollte - denn auch das "Herz der Euro-Zone" stehe kurz vor dem Infarkt. Die Zahl der sicheren Häfen weltweit sei seit gestern um einen kleiner, schreibt das » Wall Street Journal. Pikant sei vor allem, dass die Bundesbank die restlichen Anleihen übernimmt, für die keine Interessenten gefunden werden konnten, schreibt » Les Echos. "Bei der EZB sieht Deutschland solch ein Vorgehen gar nicht gern, das ist paradox." Keine Panik, hält die » Börsen-Zeitung dagegen. Völlig zu Recht betone auch die Deutsche Finanzagentur, dass für den Bund keinerlei Refinanzierungsengpass bestehe.
Mit einem Trick an der Kapital-Schraube drehen
Um die strikteren Kapitalanforderungen zu erfüllen, leihen immer mehr Banken den Käufern Geld, um eigene Assets schließlich zu verkaufen. Beispiel: Die Royal Bank of Scotland will Blackstone einen 600 Millionen-Kredit gewähren, damit die Beteiligungsgesellschaft ein 1,4 Milliarden Pfund schweres Portfolio von Geschäftsimmobilien-Hypotheken erwerben kann. Die Vendor-Finance-Transaktionen polarisieren die Branche, analysiert » Bloomberg.
Bittere Zwischen-Bilanz aus der Bankenbranche
Der Arbeitsplatzabbau in der Finanzbranche fällt in diesem Jahr noch schlimmer aus als im Krisenjahr 2009. Nach einer » Bloomberg-Analyse wurden seit Jahresbeginn weltweit 200.000 Mitarbeiter entlassen. Schwerpunkt: Westeuropa, wo der Stellenabbau um 66 Prozent stärker sei als auf dem Höhepunkt der globalen Finanzkrise. Die » FTD analysiert die Perspektivlosigkeit einer ganzen Branche. "Dies sind bei weitem meine dunkelsten Tage", zitiert das Blatt einen früheren M&A-Experten bei der New Yorker Investmentbank Jefferies.
Wirtschaftsprüfer am Pranger
Bei der Suche nach Verantwortlichen für die milliardenschwere Bilanzierungspanne bei der zur Hypo Real Estate (HRE) gehörenden Bad Bank geraten die Wirtschaftsprüfer von PwC wieder ins Visier. Diese hätten bereits im Frühjahr 2010 erkennen können, dass die Bilanz der Bad Bank um viele Milliarden Euro aufgebläht war, heißt es in einem Zwischenbericht der Bundesbank » (stern.de).
Not-Kredit für die Zwischenzeit
Frankreich, Belgien und Luxemburg arbeiten mit Hochdruck an einer Not-Finanzspritze in Milliardenhöhe für die angeschlagene Bank Dexia. Hauptsache Zeit gewinnen, bis die Regierungen eine breitere Vereinbarung zur Rettung des Instituts unter Dach und Fach haben.
» Handelsblatt » Financial Times
Willkommen und Abschied bei der Vermögensverwaltung
Der mögliche Verkauf der Vermögensverwaltungs-Sparte bei der Deutschen Bank (FinanceToday berichtete) beschäftigt weiter die Medien. Das Asset Management bleibe zwar für die Frankfurter ein Asset, kommentiert die » Börsen-Zeitung. Aber: Es sei klein und nicht rentabel genug. Die britische » Financial Times analysiert, wie die Schweizer Banken wieder zu den Wurzeln zurückkehren und bei der Vermögensverwaltung besonders Asien in den Fokus nehmen.
Shortcuts aus der Finanzbranche
Wie von der Europäischen Kommission verlangt, stellt die HSH Nordbank ihr internationales Immobiliengeschäft ein.» HB Bis Ende des Monats ist bei der Übernahme der Schweizer Vermögensverwaltungsbank Sarasin eine Entscheidung zu erwarten, im Rennen sind Julius Bär, die Raiffeisenbank-Gruppe und ein namentlich nicht genannter Dritter.» HB Bei der DekaBank ist Ergebnis der ersten neun Monate des Jahres auf um die Hälfte eingebrochen.» BZ Die großen spanischen Banken Santander und BBVA wollen ihre Kapitalbasis erweitern.» FT Nach Moody's stellt nun auch die Ratingagentur Fitch Frankreichs Top-Bonität in Frage.» Hz Die Stadt Frankfurt hat beschlossen, dass sie die Euro-Skulptur nach dem Umzug der Europäischen Zentralbank (EZB) wegwerfen will.» FTD Der Vergleich der Citigroup mit der US-Börsenaufsicht rund um hypothekenbesicherte Wertpapiere könnte für die US-Bank teurer als gedacht werden.» Bw
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FEEDBACK - meistgeklickter Link der vorherigen Ausgabe
Ackermann trifft auf Occupy-Bewegung
Josef Ackermann, Chef der Deutschen Bank, begegnete bei einem Vortrag in Hamburg aufgeregten Symphatisanten der Occupy-Bewegung. Und reagierte schlagfertig.
» Spiegel

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HEUTE IM HANDELSBLATT
Titel: Wer regiert Europa?
Politik: Chinas Wachstum lässt nach
Unternehmen: US-Deal: Telekom läuft die Zeit davon
Finanzen: Banken vor gefährlicher Schrumpfkur
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MENSCHEN UND MEINUNGEN
Achtung, zweite große Depression
David Bloom, HSBC-Chef-Währungsstratege, hält den Austritt einzelner Staaten aus der Eurozone für fatal. Die Aussteiger müssten Kapitalverkehrskontrollen einführen, den Wechselkurs festsetzen und die Banken verstaatlichen. "Es würde ohne Zweifel einen Run auf die Banken geben, das komplette System würde kollabieren." Am Ende drohe eine zweite große Depression. "Ich glaube nicht, dass irgendwer in Europa so blöd ist, dass er das erlauben würde."
» Handelsblatt
Freiwilliger Abschied
Oswald Grübel, Ex-Chef der UBS, rekapituliert in einem Interview mit der » Basler Zeitung, dass er im September "absolut freiwillig" gegangen sei - und von UBS-Präsident Kaspar Villiger gebeten wurde, noch zu bleiben. Mit Blick auf den Handelsskandal in London erklärt der 68-Jährige: "Ich wusste wenige Stunden nach Bekanntwerden des Vorfalls, dass ich den Reputationsverlust für die Bank nur stoppen kann, wenn ich selber gehe."
Spuren in die Schweiz
Lavrentios Lavrentiadis, griechischer Unternehmer, hatte große Pläne in der Schweiz: die Gründung einer eigenständigen Bank. Im Heimatland steht der Mann allerdings unter Beschuss: Die Athener Staatsanwaltschaft glaubt, dass die von Lavrentiadis kontrollierte, kürzlich staatlich gerettete Proton Bank 700 Millionen Euro ins Ausland geschafft habe.
» Handelszeitung
Pleite mit Nachspiel
Jon Corzine, Ex-Chef bei der gekenterten US-Finanzfirma MF Global, muss sich mit weiteren Führungskräften vor einem Ausschuss des US-Kongress' verantworten, der die Pleite untersucht » (FT). » CNN Money stellt ein Opfer der Global-Pleite vor: einen Bauern aus Minnesota, der sicherlich kein Spekulant sei. Die » New York Times berichtet, dass JP Morgan Chase dem Derivatehandels-Unternehmen einen 4,7-Prozent-Anteil an der London Metal Exchange für rund 40 Millionen Dollar abkauft.
Nachfolger für den Minister
Enrico Cucchiani, Vorstand der Allianz, könnte neuer Chef der italienischen Großbank Intesa SanPaolo werden. Laut La Repubblica will der Verwaltungsrat den 61-Jährigen für den Chefposten nominieren. Der bisherige Intesa-Chef Corrado Passera ist in die neue Regierung unter Ministerpräsident Mario Monti als Minister für Wirtschaftsentwicklung und Infrastruktur gewechselt.
» Börsennews
Mission Aufräumen
David Duffy, zuletzt CEO bei der südafrikanischen Standard Bank International, wird neuer CEO der Allied Irish Banks. Der gebürtige Dubliner muss bei der verstaatlichten Bank mächtig aufräumen.
» Reuters
ZUGABE - worüber die Finanzwelt schmunzelt
Defilee zu den "Bunga-Bunga"-Parties
Silvio Berlusconis spektakulärer Prozess um Sex mit minderjährigen Prostituierten und Amtsmissbrauch verspricht einen Aufmarsch von über 200 teils prominenten Zeugen wie George Clooney. Das zuständige Mailänder Gericht hat diese stattliche Zahl an Zeugen der Anklage und der Verteidigung zugelassen. Clooney ist von der Verteidigung als Zeuge genannt, da Berlusconis Anwälte beweisen wollen, dass bei den angeblich wilden "Bunga-Bunga"-Partys in der Villa Arcore des Ex-Regierungschefs alles zivil zugegangen sei. Berlusconis Seite hat etwa 70 der mehr als 200 Zeugen benannt.
» Handelsblatt