 |
 |
Die irren Tage von
Athen
Die Euro-Schuldenkrise hält den Kontinent
weiter in Atem: Während Frankreich ein neues Sparpaket vorbereitet, und sich im
hochverschuldeten Italien der Protest gegen Silvio Berlusconi mehrt, gibt
es in Griechenland mitten in der Schuldenkrise einen Regierungswechsel.
Ministerpräsident Giorgos Papandreou (Foto) und Oppositionschef
Antonis Samaras haben sich auf die Bildung einer Übergangsregierung
geeinigt. Papandreou soll abtreten. Eine neue Regierung soll das Land vor der
Staatspleite bewahren und nötige Reformen vorantreiben (» HB ). Mit der neuen Regierung müsse es Griechenland nun
gelingen, einen vorzeitigen und ungeordneten Staatsbankrott und einen
unkontrollierten Rausschmiss aus der Eurozone zu vermeiden, schreibt das » Wall Street Journal. Papandreou habe sich selbst aus dem Amt des Regierungschefs
katapultiert, meint der » Standard. Griechenlands Politikern dämmere mittlerweile, wie lächerlich
sie dastünden. Die » taz wettert gegen eine große Koalition in Griechenland.
"Für wirklich neue Verhältnisse in Athen bedarf es neuer Parteien." Für den
» Freitag sind die "irren Tage von Athen" ein Lehrstück für das, was
passieren könne, "wenn ein Land finanziell am Abgrund steht und der Politik fast
kein Spielraum für souveräne Entscheidungen übrig geblieben ist." Die » FTD bedauert das abgesagte Referendum in Griechenland.
Dieses hätte den "großen Charme" gehabt, die Griechen auf einen Kurs der
Haushaltsdisziplin und Steuerehrlichkeit verpflichten zu können. Die » New York Times zeigt, wie die Hellas-Risiken schon vor Jahren systematisch
heruntergespielt wurden. Der nächste Akt im europäischen Schuldendrama werde
bald kommen, blickt die » Börsen-Zeitung gen Italien, wo Kapitalmarktschulden von rund 1,6 Billion Euro
angehäuft worden seien.
|
 |
 |