Roberto Abraham Scaruffi

Wednesday, 11 January 2012


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Wer wird neuer Hüter des Franken?
Nach dem Rücktritt von Philipp Hildebrand wegen der Devisenaffäre, braucht die Schweizerische Nationalbank (SNB) einen neuen Präsidenten. Josef Ackermann als möglicher Kandidat würde an einer Altersbeschränkung scheitern, schreibt das » Handelsblatt. Als neue SNB-Direktoren sind nach Informationen der » Neuen Zürcher Zeitung sechs Kandidaten im Gespräch - die besten Chancen hat Thomas Jordan (Foto). Nach Meinung von » Cash könnte eine Frau die Männerdomäne sprengen: Die Basler Ökonomin Beatrice Weder di Mauro sei eine heisse Anwärterin für den vakanten Posten. Unterdessen werden neue Vorwürfe gegen Hildebrand laut. Der hatte am Tag, als über sein Konto 504 000 Dollar gekauft wurden, einen intensiven Kontakt mit seinem Kundenberater von der Bank Sarasin. Dabei gab Hildebrand auch sein Einverständnis für Dollar-Käufe, schreibt die » Neue Zürcher Zeitung. Hildebrand hatte stets gesagt, dass er von den Dollar-Käufen seiner Frau erst später erfahren habe. Auch Hildebrands Steuerausweis ist nun öffentlich: Trotz des Millionensalärs des Ehemanns versteuerte die Familie Hildebrand nach einem Bericht der » Aargauer-Zeitung 2009 nur 96200 Franken - einen Bruchteil der Summen der Jahre 2006 bis 2008. Die Bank Sarasin droht der der Weltwoche, die die Affäre ins Rollen gebracht hat, mit einer Klage. » (Handelszeitung) Und der Thurgauer Anwalt Hermann Lei, der die Informationen eines IT-Mitarbeiters von Sarasin der Weltwoche gegeben hat, bekannt sich dazu in einem » Weltwoche-Interview: "Unser Ziel war es, den Schaden zu verhindern"
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NEWS
Mega-Börsenfusion droht zu scheitern
Der größte Zusammenschluss der Börsengeschichte zwischen Deutscher Börse und New York Stock Exchange könnte nach laut einem Bericht der » Financial Times an EU-Wettbewerbskommissar Almunia scheitern. "Transatlantischen Fusionsprojekten ist kein Glück beschieden. Nachdem das Zusammengehen von T-Mobile USA und AT&T scheiterte, droht nun auch der Fusion von Deutscher Börse und der New York Stock Exchange das Aus, schreibt das » Handelsblatt.
Kampf um die Griechenland-Rettung
Die Regierung in Athen wird nach einem Handelsblatt-Bericht (Printausgabe) mit dem nächsten Hilfspaket offenbar mehr als die bisher vereinbarten 130 Milliarden Euro bekommen. Derzeit sind die Krisengespräche mit privaten Gläubigern über eine Beteiligung an neuen Milliardenhilfen für Griechenland auf der Zielgeraden. Doch hinter den Kulissen tobt laut » Wirtschaftswoche ein Kampf mit privaten Gläubigern über Details, die eine endgültige Vereinbarung noch torpedieren könnten. "Man kann am Ende froh sein, wenn mehr als 50 Prozent der Gläubiger mitziehen", sagte ein mit den Gesprächen vertrauter Banker. » (Handelsblatt) Mittlerweile haben laut diesem Bericht viele Hedge-Fonds Griechenbonds sowie entsprechende Ausfallversicherungen (CDS) gekauft, weil sie Finanzkreisen zufolge auf eine Pleite des Landes spekulieren. Sie hätten daher kein Interesse an einer Rettung des Landes. "Fließt das nächste griechische Rettungsgeld direkt in die Taschen von Londener Hedge-Fonds", fragt die » New York Times. "Die Zeit ist knapp", schreibt das » Wall Street Journal. "Griechenland muss am 20. März eine Anleihe in Höhe von 14,5 Milliarden zurückzahlen. Geld, dass das Land nicht hat."
Furcht vor Hacker-Attacken
Die großen US-Banken arbeiten nach einem Bericht des » Wall Street Journals derzeit gemeinsam Strategien aus, um sich gegen Hacker-Angriffe besser zu schützen. Noch im Januar wollen sich Experten von Morgan Stanley,Goldman Sachs und anderen Instituten mit Wissenschaftlern der New Yorker Universität treffen. Außerdem lädt die Bank of America einmal pro Quartal Vertreter anderer Geldhäuser ein, um gemeinsam Abwehrstrategien gegen Hacker zu besprechen.
Welche Lebensversicherer die Zinsen senken
Acht von zehn Versicherern senken die Zinsen, Kunden von mehr als 50 Gesellschaften sind betroffen. Ein Handelsblatt-Vergleich zeigt, wer bei der Rendite knausert und wie die Gesellschaften dastehen. Auch in naher Zukunft müssen Kunden wegen der aktuellen Niedrigzinsphase mit weiter sinkenden Renditen rechnen.
» Handelsblatt-Bericht » Handelsblatt-Tabelle
Boni im Schrumpfprozess
Wegen der Schuldenkrise in Europa schrumpfen weltweit die Gehälter der Investmentbanker. In einzelnen Konzernen dürften die Boni sogar bis zu 70 Prozent niedriger ausfallen als im Vorjahr, hat das » Handelsblatt recherchiert.
Profitabler Euro
Eine Studie von McKinsey räumt mit Vorurteilen auf: Alle Euro-Länder haben von der Währung profitiert - sei es durch niedrigere Zinsen oder mehr Handel. Vor allem Österreich und Finnland profitieren den Berechnungen der Unternehmensberatung zufolge. Gerechnet in absoluten Zahlen ist der Euro aber vor allem ein Gewinn für Deutschland. "Europa sollte kleine Brötchen backen", kommentiert die » Welt.
Weitere Links: » Süddeutsche » Welt
Shortcuts aus der Finanzbranche
Die Verschärfung der Eigenkapitalregeln für Banken zwingt die Credit Suisse zu einer Schrumpfkur. Leitende Angestellte wollen dem Institut riskante Kredite abnehmen. » (FTD) Wegen der hohen Verschuldung Italiens, hoher Kreditkosten und einem unzureichenden Krisenplan der Euro-Zone werde Rom seine bisherige Bestnote wahrscheinlich verlieren, kündigte die Ratingagentur Fitch an. » (Welt) Die US-Notenbank hat 2011 den Rekordgewinn nur knapp verpasst. » (HB) Die Deutsche Postbank soll nach dem Willen ihres Mehrheitsaktionärs Deutsche Bank bald den Rest ihrer Eigenständigkeit verlieren. » (HB) Gebannt schauen Politiker und Banker aus Wien auf den Nachbarn: Eine Pleite Budapests könnte auch Österreich schwer treffen. » (FTD) Die französische Großbank Société Générale erwartet einen Einbruch im Investmentbanking. » (HB) Harte Zeiten für Londons Banker: Die dortigen Banken bauen binnen sechs Monaten 20.000 Stellen ab, auch die Erfolgsprämien schrumpfen. » (Capital) Trotz verschärfter Kapitalanforderungen will die Commerzbank weiterhin ohne Staatshilfen auskommen. » (HB) Schnelle Kredite über das Internet locken Verbraucher. Doch der Großteil der Anbieter verschweigt oder versteckt auf den Webseiten wichtige Informationen, warnt die EU-Kommission. » (SP)
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FEEDBACK - meistgeklickter Link der vorherigen Ausgabe
Lanze für modernes Finanzsystem
Robert Shiller, Yale-Professor und Autor des Bestsellers "Irrationaler Überschwang" hat Ende der 90er-Jahre auf dem Höhepunkt des Börsenfiebers als einer von wenigen vor der massiven Überbewertung der Aktienkurse gewarnt. Früher als die meisten seiner Kollegen warnte Shiller später auch vor der Spekulationsblase auf dem US-Immobilienmarkt. Jetzt widerspricht Shiller wieder einmal einer Mainstream-Position. Er bricht eine Lanze für den modernen Finanzkapitalismus, der im Zuge der Krise massiv in die Kritik geraten ist. Ohne das heutige Bankensystem würde es unseren wirtschaftlichen Wohlstand so nicht geben, argumentiert er.
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HEUTE IM HANDELSBLATT
Titel: Banken bieten Griechenland die Stirn
Politik: Widerstand gegen Merkels Vorstoß
Unternehmen: Die Gewinne steigen, nur langsamer
Finanzen: Die Schweiz bangt um ihr Image
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MENSCHEN UND MEINUNGEN
FDP-Tricksereien zur Finanzsteuer
Philipp Rösler, FDP-Parteichef, kann mit seinem Nein zu Finanzsteuer kaum gewinnen. Wolfgang Kubicki, das "enfant terrible" der FDP, hat vor der Landtagswahl in Schleswig-Holstein im Mai die erste Stufe seiner bekannten Abgrenzungsstrategie gegenüber der Bundespartei gezündet. Das Nein von Philipp Rösler zur Steuer auf Finanzgeschäfte geißelt er als strategisch falsch.
» Handelsblatt
"Unsere Kunden sollten uns nicht blind vertrauen"
David de Rothschild, Chef der Privatbank seiner Familie in der sechsten Generation, hat der » Zeit ein Interview gegeben. Themen: Unter anderem über unqualifizierte Familienmitglieder und höhere Steuern für Reiche.
Wulffs Freunde
Christian Wulff, Bundespräsident, wird nach einem » Spiegel-Bericht durch eine weitere Bekanntschaft belastet. Wulffs Freund David Groenewold zahlte im Jahr 2005 dem Autor eines wohlwollenden Wulff-Buchs gut 10.000 Euro Honorar.
Chinesischer Personalwechsel
Jiwei Lou, Chef des chinesischen Staatsfonds CIC, hat offenbar beste Chancen, nächster Finanzminister der Volksrepublik zu werden. Der genaue Zeitpunkt sei noch unklar, könne aber Anfang Oktober erfolgen. Die Personalie ist Teil eines breiteren Austauschs in der Führungsriege der Kommunistischen Partei. Am Ende soll die Machtübergabe von Präsident Hu Jintao und Ministerpräsident Wen Jiabao an eine jüngere Generation stehen.
» Bloomberg
Nomura verliert Ex-Lehman-Banker
Jasjit "Jesse" Bhattal, Ex-Lehman-Banker und stellvertretender Nomura-Präsident, tritt von seinem Job bei der japanischen Bank zurück. Damit haben die Ambitionen von Nomura, eine global bedeutende Investmentbank zu werden, einen neuen Rückschlag erlitten.
» Wall Street Journal
ZUGABE - worüber die Finanzwelt schmunzelt
Die zehn goldenen Goldman-Gebote
Bereits 1970 hat der damalige Goldman-Sachs-Vize John Whitehead die zehn wichtigsten Business-Gebote für Bankmitarbeiter zusammengestellt. Zwei Beispiele: " Du lernst nichts, wenn Du redest", und: "Wichtige Personen lieben es, wichtige Geschäfte mit anderen wichtigen Leuten zu machen. Sind Sie einer?
» Here ist the City