Roberto Abraham Scaruffi

Wednesday, 30 May 2012


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Spanier pfeifen auf dem letzten Loch
Die Hiobsbotschaften aus der spanischen Finanzbranche reißen nicht ab. Der Mutterkonzern der maroden spanischen Sparkasse Bankia, BFA, hat die Bilanz für 2011 korrigiert - und erwartungsgemäß einen Milliardenverlust ausgewiesen (» Manager Magazin ). Die Europäische Zentralbank hat die von der spanischen Regierung geplante Sanierung von Bankia mit Staatsanleihen abgelehnt. Laut » Financial Times haben die Notenbanker den Plan, der Muttergesellschaft BFA Anleihen im Wert von 19 Milliarden Euro zuzuschießen, sehr deutlich als nicht akzeptabel bezeichnet. Es sei eine reale Kapital-Injektion erforderlich. Die » Neue Zürcher Zeitung warnt davor, dass die EZB dazu beiträgt, die Bankenstruktur in Europa im Status quo zu zementieren. Die Zentralbank habe die Möglichkeit, eine "natürliche Selektion" der Institute zu erzwingen. Die » Financial Times Deutschland berichtet unter der Überschrift "Spanien pfeift auf dem allerletzten Loch" über die Pläne der spanischen Regierung, trotz Rekordzinsen zusätzliche Milliarden für die Rettung der Banken und ihrer finanzschwachen Regionen am Kapitalmarkt aufzunehmen. Damit laufe das Land Gefahr, "den Kapitalmarkt zu strapazieren und letztlich nicht mehr ohne Hilfen des EU-Rettungsschirms auszukommen."
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NEWS
Sarrazin feiert Erfolge
Das neue Buch von Thilo Sarrazin "Europa braucht den Euro nicht" trifft den deutschen Nerv: Auf der nächsten Spiegel-Bestsellerliste rangiert der Titel schon auf Platz 1, meldet » buchreport.de Und eine aktuelle Umfrage von N-TV zeigt, dass 41 Prozent der Bevölkerung zurück zur D-Mark wollen. Diese Stimmung gegen den Euro wolle sich nun eine Splitterpartei zu eigen machen - und mit Hilfe einer großen Koalition von Unternehmern, Professoren und engagierte Bürgern zur nächsten großen Protestpartei nach den Piraten aufschwingen, berichtet das » Handelsblatt
Ein Schritt in Richtung Bankenunion
Die EU-Staaten sollen sich bei der Abwicklung von Krisenbanken künftig gegenseitig unter die Arme greifen. Nach einem Gesetzentwurf der EU-Kommission wären die neu zu schaffenden Krisenfonds unter bestimmten Umständen zur gegenseitigen finanziellen Unterstützung verpflichtet (» Handelsblatt ).
Familiendynastien koalieren
In der Finanzbranche bahnt sich eine Allianz zweier Familiendynastien an: Rothschild Capital Partners übernimmt 37 Prozent am Vermögensverwaltungsgeschäft von Rockefeller. Das Duo will künftig gemeinsam Investment-Fonds aufsetzen und andere Vermögensverwalter übernehmen, berichtet die » Financial Times
Steuerabkommen durchgewunken
Der Schweizer Ständerat hat den drei Steuerabkommen mit Deutschland, Großbritannien und Österreich zugestimmt. Im Nationalrat zeichnet sich eine hauchdünne Mehrheit für die Abkommen ab, meldet die » Handelszeitung Nationalrat Cédric Wermuth erklärt in der » Handelszeitung , warum er per Volksentscheid über die Steuerabkommen abstimmen lassen will.
Insider-Handel bei JP Morgan Chase?
Nach dem milliardenschweren Handelsverlust droht der US-Großbank JP Morgan Chase nun neuer Ärger in Japan. Die Aufsichtsbehörden des asiatischen Landes würden dem Verdacht des Insider-Handels nachgehen, sagten drei mit den Untersuchungen Vertraute der Nachrichtenagentur » Reuters
Shortcuts aus der Finanzbranche
In Spanien wollen sich drei angeschlagene, aber halbwegs gesunde regionale Sparkassen zusammenschließen » WSJ In China plant der Versicherer People’s Insurance Co. (Group) of China den Börsengang, dies könnte weltweit der zweitgrößte Börsengang nach Facebook in diesem Jahr werden » WSJ Die deutschen Versicherer haben ihr Engagement in griechischen Staatsanleihen binnen eines Jahres auf ein Zehntel reduziert » Börsen-Zeitung Trotz eindringlicher Forderungen der Bundesregierung sind Prämienausschüttungen der Krankenkassen an die Versicherten nicht in Sicht » HB In der Schweiz wächst die Kritik an der Finanzaufsicht Finma, weil seit Mitte Januar mehrere Anbieter auf die Zulassung für Luxemburger Fonds in der Schweiz warten » NZZ Der Versicherungskonzern Talanx startet nach drei Jahren Vorbereitung endlich in Indien mit dem Industrieversicherungsgeschäft » FTD Britische Banken sollen künftig keine kostenlose Kontoführung mehr anbieten dürfen » FTD
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FEEDBACK - meistgeklickter Link der vorherigen Ausgabe
Wer hinter Vatileaks steckt
Der » Postillion enthüllt die wahre undichte Stelle, über die Details zu Korruption und Geldwäsche bei der Vatikanbank an die Medien gegeben wurden...
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HEUTE IM HANDELSBLATT
Titel: Masterplan für Merkel
Politik: China vergrault EU-Firmen
Unternehmen: Thomas Cook verunsichert die Kunden
Finanzen: Schwacher Euro, starker Yen
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MENSCHEN UND MEINUNGEN
Kalter Krieg in Griechenland
Alexis Tsipras, Chef der griechischen Linksradikalen, sieht sein Land im Kalten Krieg mit Europa. "Beide Seiten halten Atomwaffen in den Händen. Unsere Kreditgeber besitzen als Atomwaffe die Einstellung ihrer Zahlungen. Wir dagegen drohen damit, die Begleichung unserer Staatsschulden zu stoppen. Allen ist aber bewusst, drückt einer auf den roten Knopf, dann gibt es keine Sieger. Nur Verlierer", sagte Tsipras im Gespräch mit dem » Stern Ein Austritt Griechenlands wäre nicht das Ende des Euro, versichert Commerzbank-Vorstand Martin Zielke in der » Zeit Meinhard Miegel, konservativer Sozialforscher, fordert im » Manager Magazin , dass Griechenlands Wirtschaft nach einem Schuldenabbau auf das Niveau der 80er Jahre schrumpft, bevor der EU-Beitritt das künstliche Wachstum ausgelöst habe. Thomas Mayer, scheidender Chefvolkswirt der Deutschen Bank, warnt davor, die europäische Diskussion zu sehr auf Griechenland zu konzentrieren. "Spanien und Italien sind einfach zu groß, um aufgefangen werden zu können", warnt der Ökonom im » Handelsblatt
Abrechnung mit Ackermann
Josef Ackermann, scheidender Deutsche-Bank-Chef, wird von seinen Gegnern zum Abschied einer Generalabrechnung unterzogen. Das Bündnis "Andere Banken braucht das Land" (u.a. Foodwatch, Urgewald und das Bündnis kritischer Aktionäre) arbeitet sich auf elf Seiten (» hier der PDF-Download ) unter der Überschrift "Die düstere Bilanz der Ära Ackermann" am Schweizer ab, eine Mischung aus platten Acker-Witzen und detaillierter Kritik.
Die deutsche Inflations-Neurose?
Peer Steinbrück, Möchtegern-Kanzlerkandidat der SPD, hat eine Inflation über zwei Prozent in der » Bild-Zeitung als "gefährlich" bezeichnet. Dem Zeit-Blog » Herdentrieb gefällt Steinbrücks Warnung gar nicht. Mit dieser Haltung werde es den Euro bald nicht mehr geben. Vielleicht habe sich der SPD-Mann aber auch nur an die "inflationsneurotischen Springer-Leute" ranwamsen wollen, vermuten die Hamburger. Im Interview mit der » Welt will der Chefvolkswirt der US-Investmentbank Goldman Sachs Jan Hatzius den Deutschen eine höhere Inflation schmackhaft machen. Etwas mehr Inflation bedeute, dass die Löhne stärker steigen. "Für Europa, das dringend auf mehr Nachfrage angewiesen ist, wäre eine stärkere Nachfrage aus Deutschland eine große Hilfe."
Notenbankchef geht früher
Miguel Angel Fernandez Ordonez, Chef der spanischen Notenbank; wird einen Monat früher als bislang geplant am 10. Juni aus seinem Amt scheiden. Gründe für den vorgezogenen Rückzug wurden nicht bekannt (» Handelsblatt » New York Times ).
ZUGABE - worüber die Finanzwelt schmunzelt
Der Insolvenz-Tourismus boomt
Der » Guardian berichtet von einer kuriosen Form des "Insolvenz-Tourismus". Ein britischer Anwalt helfe irischen Mandanten, mit Hilfe britischer Gerichte die eigenen Schulden loszuwerden. Hintergrund: In Großbritannien können Pleitiers innerhalb von einem Jahr entschuldet werden, in Irland binnen zwölf Jahren. Der erwähnte Anwalt habe bei mindestens 55 Mandanten insgesamt 1,2 Milliarden Euro Schulden bereinigt.