Roberto Abraham Scaruffi

Friday 14 August 2015

Ein Plan B für Griechenland 
In Sachen Griechenland wird Deutschland einmal mehr zum Miesepeter: Während inzwischen selbst Finnlandangekündigt hat, dass man beim heutigen Treffen der Euro-Finanzminister in Brüssel grünes Licht für ein drittes Hilfspaket geben werde, wartet man auf derlei Signale aus Berlin vergeblich. Der Bundesfinanzminister habe bislang noch nicht erkennen lassen, dass er den Weg zu neuen Milliardenkrediten ebnen wird, schreibt die Frankfurter Allgemeine Zeitung. "Deutschland isoliert sich", kommentiert die Süddeutsche Zeitung die anhaltenden Bedenken aus Berlin. Dabei hat selbst Hardliner Wolfgang Schäuble seinen Forderungskatalog für das dritte Rettungspaket inzwischen zusammengestrichen. "Schäuble rüstet ab", stellt das Handelsblatt fest. Nur an einer Bedingung hält der Bundesfinanzminister fest: Der Internationale Währungsfonds (IWF) müsse an Bord bleiben. Ohne IWF keine Hilfe für Athen – das hatte auch Angela Merkel immer versprochen, erinnert sich die Welt und prognostiziert, dass die Kanzlerin dieses Versprechen nun brechen müsse. Der Grund: Der IWF will erst im Herbst entscheiden, inwieweit er sich am dritten Programm beteiligt. Zudem will der Fonds laut Handelsblatt gar nicht erst über weitere Gelder für Griechenland nachdenken, wenn die Vorbedingungen nicht stimmen. Die Voraussetzung lautet "Schuldenerlass", berichtet das Wall Street Journal. Doch besonders Deutschland stemmt sich dagegen, weiß dasHandelsblatt. Weil Komplikationen vorprogrammiert sind, arbeitet Brüssel laut Frankfurter Allgemeiner Zeitungvorsichtshalber an einem Plan B: einer Brückenfinanzierung. Keine schlechte Idee – schließlich sitzen die Zauderer nicht nur in Deutschland, sondern auch in Athen. Dort streiten die griechischen Abgeordneten laut Handelsblatt seit dem frühen Morgen über die Bedingungen der internationalen Geldgeber. BBC berichtet von "wütenden Debatten" undSyriza-Parteimitgliedern, die der Regierung die Stirn bieten. Eine Entscheidung lasse auf sich warten, schreibt derBayerische Rundfunk.