Roberto Abraham Scaruffi

Monday, 2 May 2011


Montag, 02. Mai 2011 vorherige Ausgabe » anmelden »
Buffett.jpg
"Kapitalisten-Woodstock": Buffett unter Druck
Warren Buffett zieht im Alleingang fast die gesamte Aufmerksamkeit der Wirtschaftspresse vom Wochenende auf sich. Hintergrund ist die heiß erwartete Hauptversammlung, bei der Buffett erklärte, dass er bei seiner Gruppe Berkshire Hathaway von einem Minus von fast 60 Prozent im ersten Quartal ausgeht. Ursachen: Verluste im Versicherungsgeschäft durch die Erdbeben in Japan und Neuseeland. Das Handelsblatt berichtet, das "Orakel von Omaha" warte als Fan deutscher Unternehmen auf Anrufe aus Deutschland. Und bringt Buffetts beste Sprüche von der Hauptversammlung, bei der sich der Berkshire-Chef über fünf Stunden lang den Fragen der Aktionäre stellen musste: zu seinem Nachfolger, zur Atomenergie und zu gefallenen Unternehmenslenkern, die bluten müssten. Laut NYT hat Buffett seinen in Ungnade gefallenen Ex-Kollegen David Sokol beim "Woodstock der Kapitalisten" scharf kritisiert: "Keine Frage, er hat mich irregeführt." Sokols Replik: "Buffett sündenbockt." Das Wall Street Journal bringt allein im Deals-Blog zehn Artikel zum Woodstock-Event. Und macht sich Sorgen, dass Buffett, in Personalunion Chairman, CEO und Chief Investment Officer, für den letztgenannten Posten keinen guten Nachfolger finden werde. (Das Foto zeigt Buffett als Guns N' Roses-Rocker Axl Rose in einem Werbespot)
» Handelsblatt » HB2 » HB3 » Spiegel » FTD » Newsweek » New York Times » NYT2 » Financial Times » Wall Street Journal » WSJ2 » WSJ3 » Fortune » Youtube (Werbespot)
FK_2011-05-02.jpg
NEWS
Großbanken am CDS-Pranger
Die EU-Wettbewerbshüter nehmen riskante Börsenwetten und damit auch die Deutsche Bank ins Visier. Wie die EU-Kommission mitteilte, seien zu Kreditausfallversicherungen (Credit Default Swaps/CDS) zwei Kartell-Verfahren eröffnet worden. Dabei geht es darum, ob 16 Investmentbanken und Markit, der führende Anbieter von Finanzinformationen auf dem CDS-Markt, sich in illegaler Weise abgesprochen haben. Ein Kartellverfahren sei eine schlechte Krücke, schimpft die Welt. "Es zeigt die Ohnmacht der Politik." Stattdessen sei eine schärfere Regulierung gefragt.
» Handelsblatt » Börsen-Zeitung » Welt » Financial Times Deutschland » Financial Times
Komplett vor den Kadi
Die Münchner Staatsanwaltschaft will den gesamten Ex-Vorstand der BayernLB wegen des Kaufs der österreichischen Hypo Group Alpe Adria vor Gericht bringen. Die Anklage wegen Veruntreuung von Bankvermögen werde derzeit vorbereitet und solle in den nächsten Wochen vorliegen, berichtet die Süddeutsche Zeitung unter Berufung auf Justizkreise. Laut Spiegel bestreitet der Ex-BayernLB-Vorstand Gerhard Gribkowsky, Formel-1-Chef Bernie Ecclestone erpresst zu haben.
» Süddeutsche Zeitung » Handelsblatt » Spiegel
Grünes Licht für Coco
Die neu geschaffenen bedingten Pflichtwandelanleihen haben auch bei Bankeignern ihre Bewährungsprobe bestanden. Über 90 Prozent der Aktionäre der Credit Suisse sprachen sich auf der Generalversammlung für die sogenannten "Contingent Convertible Bonds" (Coco-Bonds) aus, mit denen sich die Bank auf Geheiß der Regierung für zukünftige Krisen wappnen will. Die Neue Zürcher Zeitung fragt, ob die UBS derzeit tatsächlich die böse Schweizer Großbank und die Credit Suisse die gute ist.
» Handelsblatt » Neue Zürcher Zeitung
Keine Spende verschleiert
Wurde der damalige SPD-Kanzlerkandidat Gerhard Schröder im Sommer 1998 mit einer illegalen anonymen Parteispende ins Kanzleramt gelotst? Der Gründer des Finanzdienstleisters AWD, Carsten Maschmeyer, hat entsprechende Berichte zurückgewiesen. Er habe niemals direkt oder indirekt an den Mittelsmann Axel Prümm oder die Initiative Mittelstand 150.000 Mark für eine Anzeigenkampagne im Wahlkampf bezahlt.
» Spiegel
Shortcuts aus der Finanzbranche
Der Sparkassen-Fondsanbieter Deka Investment fällt bei seinen Leistungen ab, nur noch 28 Prozent aller bewerteten Fonds haben eine gute Note » HB Verbraucherschützer verurteilen die Inkasso-Praxis der Postbank, es geht besonders um vermeintliche Uraltschulden von wenigen Euro » Sp Die Staatsanwaltschaft Essen hat Räume der Commerzbank durchsucht, es geht um den Verdacht, Kunden nicht richtig über die sogenannten "MezzCap"-Zertifikate aufgeklärt zu haben » FTD Der österreichische Staat hat für die Rettung bzw. Unterstützung heimischer Banken bis dato rund 1,4 Milliarden Euro ausgegeben » Wb Bisher unbekannte Gutachten nähren den Verdacht, die Sächsische Landesbank sei 2007 überstürzt und zu billig verkauft worden » Sp
NEU_630x75_HB_ManikuereSet.jpg
FEEDBACK - meistgeklickter Link der vorherigen Ausgabe
Schaukelnde Damoklesschwerter
Dirk Müller, wegen seines früheren Arbeitsplatzes unter der Dax-Tafel der Deutschen Börse als "Mr. Dax" bekannt, schließt einen Crash im Dax in diesem Jahr nicht aus. Es gebe eine "Menge schaukelnder Damoklesschwerter, die man sehr wohl sehen kann und die jede Minute herabfallen können. Aber niemand kann Ihnen sagen, wann. Die Schwerter schwanken allerdings heftiger als üblich."
» Börse Online

» Handelsblatt (kostenloses Probeabo)

HEUTE IM HANDELSBLATT
Titel: Merkel will den Eilausstieg
Politik: Röslers großes Poker
Unternehmen: Ölkonzerne entdecken die Sonne
Finanzen: Sparkassen-Fonds in der Flaute
» Handelsblatt vierwöchiges Miniabo » Hier können Sie die aktuelle Ausgabe für 1,59 € direkt downloaden
INSIDER-BAROMETER - Transaktion der Top-Manager
Insider halten sich zurück
Einen neuen Trend bei den Insidern gibt es nicht: Die Transaktionstätigkeit war in den vergangenen Wochen unterdurchschnittlich. Das Insider-Barometer, das vom Forschungsinstitut für Asset Management (Fifam) an der RWTH Aachen in Zusammenarbeit mit Commerzbank Wealth Management berechnet wird, blieb unverändert. Der größte Verkauf war wieder bei dem Tierbedarfshändler Zooplus. Die Aktie stieg in den vergangenen Tagen von 80 Euro auf über 100 Euro. Vorstand Guido Bienhaus nimmt dies als Anlass und verkauft für über 250 000 Euro Aktien an dem mittlerweile eher teuer bewerteten Unternehmen. Anleger sollten die weitere Entwicklung beobachten und ebenfalls über Gewinnmitnahmen nachdenken. Den größten Kauf gab es bei dem Bekleidungsunternehmen Gerry Weber. Die R + U Weber GmbH kauft bei steigenden Kursen weiter Aktien zu, dies unterstreicht die langfristigen Aussichten des Managements an das Unternehmen. Gemessen an der Marktkapitalisierung gab es bei dem mittelständischen IT Haus Cenit den größten Kauf. Die Vorstandskollegen Pusch und Bengel kauften in den vergangenen Tagen Aktien zu. Das Unternehmen ist mit einer Marktkapitalisierung von knapp 50 Mio Euro recht klein und steht damit kaum im Fokus der institutionellen Anleger. Cenit weist moderate Bewertungen auf, durch den jetzigen Insiderkauf könnte sich eine attraktive Chance für spekulativ eingestellte Anleger ergeben.
» Handelsblatt (Insider-Rubrik)
KÖPFE
Banken heiß auf Umschuldung
Klaus Regling, Chef des Euro-Rettungsfonds EFSF, hat im Zusammenhang mit der griechischen Schuldenkrise schwere Vorwürfe an die Adresse der Banken gerichtet. Die Geldbranche heize die Debatte über eine Umschuldung Griechenlands gezielt an, weil sie auf hohe Gewinne spekuliere, sagte Regling dem Handelsblatt. "In den 80er- und 90er-Jahren haben die Banken für die Restrukturierung von Staatsschulden in Lateinamerika und Asien sehr hohe Honorare kassiert. Das würden sie in Europa gerne wiederholen."
» Handelsblatt » Welt » Wirtschaftsblatt
Kuhhandel à la Berlin
Jörg Asmussen, Staatssekretär bei Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble, soll als Gegenleistung für die Merkelsche Unterstützung von Mario Draghi als neuen Präsidenten der Europäischen Zentralbank von der EU zum Vorsitzenden im Wirtschafts- und Finanzausschuss gekürt werden. Bundesbank-Präsident Jens Weidmann soll an Draghis Stelle den Vorsitz im Financial Stability Board antreten, das für die G20 neue Regeln für die internationalen Finanzmärkte ausarbeitet.
» Spiegel
Träumer erwacht
Jean-Pierre Mustier war als Investmentbanker bei der Société Générale ein Star - und Chef des Händlers Jérôme Kerviel, der fünf Milliarden Euro verzockte. Jetzt ist Mustier wieder Vorstand: Seit Mitte März ist der Franzose Vorstand für Investmentbanking bei der italienischen Unicredit. Aber was hat er gelernt? Mustier klinge, als sei er tatsächlich selbst unsanft aus einem Traum erwacht, berichtet der Wiwo-Reporter.
» Wirtschaftswoche
Krisentopf light
Josef Ackermann wird nicht müde, gegen die geplante Bankenabgabe zu wettern. Doch offenbar kommt seine Deutsche Bank viel besser weg als gedacht. Ihre Bilanzexperten haben einen legalen Weg gefunden, die Zahlung erheblich zu minimieren. Mit Blick auf Ackermanns Nachfolge bringt die Financial Times eine Doppellösung (Axel Weber fürs politische und Investmentbanker Anshu Jain fürs operative Geschäft) aufs Tapet.
» Handelsblatt » Financial Times
Kehrtwende in Sicht
James Bullard, Chef der Federal Reserve Bank of St. Louis, geht davon aus, dass die US-Zentralbank noch in diesem Jahr vom Kurs der lockeren Geldpolitik abweichen wird. Die erstarkende Wirtschaft und die wachsende Inflation machten dies wahrscheinlich.
» Wall Street Journal
"Ich bin kein Versager"
Henri de Castries, Chef des europaweit zweitgrößten Versicherungskonzerns Axa, steht nach einer Serie von Problemen und Negativmeldungen unter Beschuss. Die Reaktion des Versicherungschefs: "Ich bleibe dabei cool." Und: "Ich war nie der Star und bin nun auch nicht im geringsten der Versager."
» Financial Times Deutschland
ZUGABE - worüber die Finanzwelt schmunzelt
Keynes vs. Hayek reloaded
Schon das erste Duell von John Maynard Keynes und Friedrich August von Hayek, inszeniert von EconStories.tv, sorgte für viel Applaus. "Fear the Boom and Bust" heißt der fast achtminütige Film, in dem zwei der größten Ökonomen des 20. Jahrhunderts wieder zum Leben erwachen, an einer Konferenz zur Wirtschaftskrise teilnehmen und vor dem Beginn der Tagung in einem Rap-Song schildern, warum man Angst vor dem "Boom-und-Bust-Zyklus" haben sollte. Jetzt gibt es die zweite Runde des Duells, wieder spektakulär inszeniert. Die "beste makroökonomische Debatte, die ich je gesehen habe", schwärmt der Reuters-Blogger.
» Youtube » Reuters