Roberto Abraham Scaruffi

Friday, 19 August 2011


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Börsen-Crashs: "Da draußen herrscht Krieg"
Der Dax hat den gestrigen Handelstag mit dem größten Tagesverlust seit fast drei Jahren beendet. Einzelne Dax-Aktien stürzten um zehn Prozent ab. Auch die US-Börse schrieb rote Zahlen. Am Ende des Tages wurde überall gerätselt, was den Sturz ausgelöst hat. Ein "Fat Finger", also eine fehlerhafte Ordereingabe? Schlechte Konjunkturdaten aus den USA (» WSJ ) plus negative Aussichten für die Weltwirtschaft? Oder die vom » Wall Street Journal berichtete Sorge der US-Notenbank, die Euro-Krise könnte über den Interbankenmarkt in die USA überschwappen? Die Angst sei berechtigt, schreibt die » Financial Times Das Scheitern der EU-Politiker, die Schuldenkrise zu lösen, sei ein Risiko für die globale Stabilität des Finanzsystems. Das Börsenbeben sei ein weiteres Warnsignal der Märkte, analysiert das » Handelsblatt Trotz aller Beteuerungen der europäischen Regierungen glaubten die Märkte nicht, dass die Europäer der Lösung der akuten Schuldenkrise wirklich näher gekommen sind. "Da draußen herrscht Krieg", zitiert » CNN Money den Analysten Frank Davis (LEK Securities). » Reuters wehrt sich gegen den Begriff "Panik" - dagegen spreche, dass es aktuell Übernahmen wie Google/Motorola gebe.
Weitere Links: » Wall Street Journal » WSJ2 » Handelsblatt » Börsen-Zeitung » Handelszeitung » Welt » Süddeutsche Zeitung » FTD » Financial Times
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NEWS
Rüffel und Ratschläge für Merkozy
Die von "Merkozy" aufs Tapet gehobenen Vorschläge zur Entschärfung der Euro-Krise ernten weiterhin Kritik: Josef Ackermann warnte in » CNBC vor einer Einführung der Finanztransaktionssteuer in der Euro-Zone: Eine solche Steuer gefährde die Handelsplätze im Euro-Raum. Andreas Schmitz, Präsident des Bankenverbands (BdB), fordert die europäischen Regierungen laut » Börsen-Zeitung auf, in der Euro-Krise mit einer Stimme zu sprechen und von Euroland-Bonds die Finger zu lassen. Der Chef der Allianz-Tochter Pimco, Mohamed El-Erian, rät der Euro-Gruppe via » Bloomberg , große Schuldensünder wie Griechenland herauszuwerfen.
Rache am Rating-Riesen
Schlechte Ratings lassen Kunden abspringen, diese Erfahrung macht die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P). Nachdem S&P das Rating von Investmentpools von drei kalifornischen Städten herabgestuft hatten, kündigten die Kommunen der Agentur, berichtet die » Financial Times In Deutschland ist der Dachverband der Sparkassen auf Moody’s sauer. Laut » Financial Times Deutschland will die Agentur neuerdings in Einzelfällen staatliche oder sonstige Hilfen nicht mehr bei der Bonität eines Instituts berücksichtigen - Ausnahme: Land oder Kommune schließen einen Ratingvertrag mit Moody's ab.
Degi macht dicht
Im Oktober 2010 kündigte die Anlagegesellschaft Aberdeen Asset Management an, den offenen Immobilienfonds "Degi Europa" mit einem Volumen von 1,3 Milliarden Euro vom Markt zu nehmen. Jetzt folgt eine weitere Hiobsbotschaft für die Branche: Der nur für institutionelle Investoren aufgelegte Fonds "Degi Global Business" soll auch aufgelöst werden, schreibt das » Manager Magazin Volumen: rund 250 Millionen Euro.
Auftakt zum Umbau
Der neue Chef der Sparte Private Banking von Credit Suisse, Hans-Ulrich Meister, setzt wenige Wochen nach seinem Amtsantritt ein erstes Zeichen. Meister baut seine Führungsmannschaft, wie einem » Reuters vorliegenden internen Memo zu entnehmen ist. (s. auch "Köpfe")
Shortcuts aus der Finanzbranche
Die Helaba, Spitzeninstitut der hessischen und thüringischen Sparkassen, steuert nach einem sehr erfolgreichen ersten Halbjahr auch für das Gesamtjahr auf ein Rekordergebnis zu » BZ Der mit Steuergeldern gerettete US-Versicherer AIG überweist nach dem Verkauf der taiwanesischen Lebensversicherungs-Sparte rund 2,15 Milliarden Dollar ans US-Finanzministerium » WSJ Die DWS hat ihren geschlossenen Fonds "DWS Access Deutsche Bank Türme" vollständig platziert » BZ
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FEEDBACK - meistgeklickter Link der vorherigen Ausgabe
Bordell-Verbot für DSK
Dominique Strauss-Kahn, Ex-IWF-Chef, liest in diesen Tagen wieder unangenehme Schlagzeilen. Die New Yorker Bordellchefin Kristin Davis berichtet in ihrem » Blog , DSK habe 2006 eine ihrer Damen so brutal angefasst, dass er Bordell-Verbot bekommen habe.

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HEUTE IM HANDELSBLATT
Titel: Scheitert Europa?
Politik: Pfiffige Finnen
Unternehmen: Jobmaschine Volkswagen
Finanzen: "Etwas mehr Risiko bringt deutlich höhere Renditen"
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UMFRAGE DER WOCHE
Soll die EU Eurobonds einführen?
Die grundsätzliche Idee von Eurobonds ist einfach: Dabei handelt es sich um Anleihen, für die alle Euro-Länder gemeinschaftlich haften. Dies hätte zur Folge, dass der Zinssatz für alle betroffenen Länder gleich wäre. Kanzlerin Angela Merkel und Präsident Nikolas Sarkozy lehnen Eurobonds ab, während einige Experten die Einführung befürworten. Was ist ihre Meinung?
» Hier geht es zur Umfrage
KÖPFE
Deutschland bitte vortreten
Rob Kapito, Mitgründer des weltgrößten Vermögensverwalters Blackrock, verlangt im » Handelsblatt -Interview von Politikern in USA und Europa, endlich Führungsverantwortung zu übernehmen. "Deutschland sollte nach vorne treten und erklären, dass es die Schulden jener in Probleme geratenen Staaten absichert, die die nötigen Sparmaßnahmen ergreifen."
Neuer Angriff auf die Schweizer
Irving Picard, Treuhänder für die Firma des Wall-Street-Betrügers Bernard Madoff, nimmt einen Kurswechsel im Verfahren gegen die UBS vor. Damit der Prozess nicht eingestellt wird, verlagert Picard den Vorwurf. Alt: Die Schweizer hätten aktiv im Schneeballsystem von Madoff mitgemischt. Neu: Die UBS habe Aufseher in den USA und Luxemburg in die Irre geführt, berichtet » Bloomberg
Goldener Rückzug
Hugo Chávez, venezolanischer Präsident, hat öffentlichkeitswirksam angekündigt, dass er die Gold- und Devisenreserven aus westlichen Banken und Zentralbanken abziehen und "im sicheren Tresor" in Venezuela lagern will. Volumen: alleine 99 Tonnen Gold aus der Bank von England. Damit hat er wieder mal gezeigt, dass er genau weiß, wie das Spiel mit den Medien und der Öffentlichkeit funktioniert, kommentiert das » Handelsblatt
Schweizer Revirements
Christoph Brunner, bislang COO des Private Banking bei der Credit Suisse, löst Hanspeter Kurzmeyer als Chef des Privatkunden-Geschäfts in der Schweiz ab - Kurzmeyer ist seit Anfang Juli Leiter Corporate Citizenship. Rolf Bögli tritt als COO Private Banking an, meldet die » Neue Zürcher Zeitung
Belohnung für Risiko-Wächter
Jürgen Fiedler, als Chief Risk Officer Vorstandsmitglied von Sal. Oppenheim, wechselt Anfang September auf die neu eingerichtete Stelle des Chief Credit Officer Americas bei der Deutschen Bank. Fiedler habe bei der Privatbank sehr erfolgreich die Strategie der Risikominimierung und bilanziellen Bereinigung umgesetzt, heißt es laut » Börsen-Zeitung in einem Memo. Banken-Boss Josef Ackermann will wegen des geplanten Wechsels in den Aufsichtsrat nun doch nicht Verwaltungsratschef der Schweizer Versicherung Zurich Financial Services werden, meldet das » Manager Magazin
Theoretiker des Stillstands hofft auf Fortschritt
Tyler Cowen avancierte mit einem kurzen E-Book über die ausgebremste US-Konjunktur ("The Great Stagnation") zum Weltbestseller-Autor und "angesagtesten Ökonomen der USA" (Businessweek). Die » Zeit hat den » Blogger in New York getroffen. Der "Theoretiker des Stillstands" glaube immerhin, dass die Stagnation nicht ewig währe. Weiterer Hoffnungsschimmer: Mit der Weiterentwicklung der künstlichen Intelligenz sei die nächste technologische Revolution in Sicht.
Kurzes Spiel vorm Kadi
Rolf Breuer, Ex-Chef der Deutschen Bank, hat zum Auftakt des von Leo Kirch ausgelösten Strafverfahrens erreicht, dass der Prozess nach wenigen Minuten ausgesetzt wurde - möglicherweise bis 2012. Gründe: Die Verteidigung fühlte sich zu spät über die Besetzung des Gerichts informiert, außerdem gab es Personal-Probleme im Gericht.
» Financial Times Deutschland
Umbau und Abbau
Ron Sturzenegger, Chef der Immobilien-Abteilung bei Bank of America Merrill Lynch, tritt laut » New York Times einen der härtesten Jobs in der Banking-Welt an: Er soll die Abteilung leiten, die das Chaos im Hypothekengeschäft beseitigen soll. Die "Legacy Asset Servicing"-Gruppe soll besonders die umstrittene Praxis der Zwangsvollstreckungen kontrollieren. Vorgänger Terry Laughlin ist zum Chief Risk Officer aufgestiegen. Laut » Wall Street Journal baut die BofA 3500 Stellen ab, Auftakt eines noch größeren Kahlschlags.
DEBATTE - worüber die Finanzwelt diskutiert
Bricht Europa zusammen?
Dies sei nicht undenkbar, wäre aber sei sicher zerstörerisch, schmerzhaft und sehr teuer, ist der » Economist überzeugt. Frau Merkel solle wissen, dass es den Preis wert sei, dies zu vermeiden. Das Blatt zeigt Verständnis, dass Merkel besonders zurückhaltend gegenüber neuen Rettungsplänen sei. Doch Merkel solle auch sehen, dass der aktuelle Rettungsplan für den Euro nicht funktioniere. Ehrlichkeit sei daher die beste Politik. Andererseits: Vereinbarten Europas Führer einen Grad der Übereinkunft, der über das hinausginge, was ihre Bürger wollen, könne der Rückschlag die EU zersplittern lassen - genau das Ergebnis, das sie zu vermeiden suchen, weiß auch das Wirtschaftsmagazin. Auch das Handelsblatt (Printausgabe, Seite 1) titelt: Scheitert Europa?
WIRTSCHAFTSBUCH DER WOCHE
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ZUGABE - worüber die Finanzwelt schmunzelt
Rüffel für den frechen Jean-Claude Trichet
Das Thema der außerordentlichen Zusammenkunft des EU-Parlaments am 29. August steht aus Sicht von » Challenges schon fest: das ungehörige Auftreten Jean-Claude Trichets. Wie das französische Wirtschaftsblatt exklusiv berichtet, sei ein Brief Trichets aufgetaucht, in dem der EZB-Chef die Grenzen des guten Geschmacks übertreten hat. In dem Brief an Silvio Berlusconi habe Trichet Italien regelrecht Reformen "befohlen". "Der Brief wurde wohl bislang geheim gehalten, weil er Sprengstoff birgt." Im Frankfurter Eurotower weigere man sich, den Text zu veröffentlichen. "Doch nun gehen Europa-Abgeordnete auf die Barrikaden: Ihnen missfällt die zunehmende Anzahl von Zusammenkünften der europäischen Staatschefs, sie werten sie als ein Außerkraftsetzen der Demokratie." Vor allem die EU-Abgeordneten der italienischen Sozialisten seien aufgebracht - und wollten den Trichet-Brief am 29. August auf die Tagesordnung setzen.