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| INSIDER-BAROMETER - Transaktionen der
Top-Manager |
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Top-Manager nutzen die
Börsenturbulenzen
Auf den ersten Blick
könnten Siemens-Aktionäre bei dieser Meldung einen Schreck bekommen.
Nahezu der gesamte Vorstand hat sich an einem einzigen Tag von Aktien im Wert
von über neun Millionen Euro getrennt. Mehr als die Hälfte der abgegebenen
Papiere stammen von Vorstandschef Peter Löscher, der über 4,8 Millionen damit
eingenommen hat. Simon Bölinger vom Forschungsinstitut für Asset Management
(Fifam) in Aachen verfolgt die Wertpapierorders der Unternehmensinsider
seit Jahren. Er rät Anlegern, die weitere Entwicklung bei Siemens nach diesen
Deals zumindest genau zu verfolgen. Zweiter großer Verkauf der vergangenen
beiden Wochen: Der Carbonproduzent SGL, der sowohl bei BMW als
auch bei VW im Moment begehrt ist, hat an der Börse in den vergangenen
Monaten von der Nachfrage der Autohersteller stark profitiert. Die Aktie ist
damit 20 Prozent mehr wert als vor dem Absturz der Märkte im Juli. Generell
haben die hohen Kurssprünge in den vergangenen beiden Wochen dazu geführt, dass
wieder mehr Vorstände, Aufsichtsräte und deren Angehörige Papiere gekauft und
verkauft haben. Meist haben sie sich entgegengesetzt zum allgemeinen
Marktgeschehen verhalten. Bei niedrigeren Kursen, wie es sie in der Woche vor
dem ersten Advent gab, haben sie gekauft. Als es die Woche darauf steil nach
oben ging, standen sie eher auf der Verkäuferseite. Das Insiderbarometer, das
die Fifam alle zwei Wochen gemeinsam mit Commerzbank Wealth Management
exklusiv für das Handelsblatt berechnet, ist dadurch deutlich auf 127 Zähler
gefallen. Bei der vorherigen Erhebung vor zwei Wochen notierte es noch bei 145
Punkten. Hintergrund ist, dass in die Erhebung rollierend die Käufe und Verkäufe
der vergangenen drei Monate eingehen. Da gab es zuletzt mehr Verkäufe als Käufe,
die so das Barometer nach unten gezogen haben. Die aktuellen 127 Punkte sind für
den Gesamtmarkt jedoch immer noch ein solides Zeichen, dass es in Zukunft mit
den Kursen weiter bergauf gehen kann. Ab 110 Punkten signalisiert das
Insiderbarometer bereits dieses Szenario. Mit dem Reisekonzern Tui, der
Modefirma Gerry Weber und dem Maschinenbauer Jungheinrich gab es
auf Käuferseite gleich drei Orders im Millionenbereich. Auch hier fiel zuletzt
das typisch antizyklische Verhalten der Unternehmensinsider wieder auf. Beispiel
Tui: Die Papiere der Reisebranche sind wegen schlechter Nachrichten von
Wettbewerbern - besonders des größten Konkurrenten Thomas Cook - zuletzt
massiv unter Druck geraten. Die Investmentgesellschaft Poalim, die einem
Aufsichtsrat nahesteht, hat dies für Aktienkäufe von mehr als zwei Millionen
Euro genutzt. » Der ganze Text auf
Handelsblatt.com
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