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Banken baden in halber
Billion
Fast 500 Milliarden Euro leihen sich
Banken für drei Jahre bei der Europäischen Zentralbank (EZB) - hier auf
dem Foto mit Chef Mario Draghi. Die beispiellose geldpolitische Aktion
ist nach Einschätzung des » Handelsblatts weniger eine Rettungs-Aktion für den Bankensektor, als eine
Stütze für die Schuldenstaaten: Die EZB werfe die Notenpresse an, um indirekt
Schulden der wackelnden Euro-Staaten zu finanzieren » (MM » Hz). Der » Handelsblatt-Kommentator spendet Applaus: Für die EZB sei das "ein deutlich
eleganterer Weg, als mit eigenen Käufen von Staatsanleihen deren Renditen zu
drücken und damit die Zinslast für Länder wie Italien und Spanien zu
reduzieren." Auch die » Süddeutsche Zeitung lobt die "überlebensnotwendige Treibstoffzufuhr" für die
Banken, da die Gefahr eines "Banken-Ruins" heute sogar größer sei als 2008. Die
» FTD zeigt sich optimistisch, dass die EZB das "gegenseitige
Aufschaukeln von Banken-, Konjunktur- und Staatsfinanzkrise" durchbreche. » Zeit und » Börsen-Zeitung melden Zweifel an, dass die Geldinstitute mit dem EZB-Geld
tatsächlich Staatsfinanzierung betreiben - aktuell sei ein großes
Anleiheportfolio für jede Bank "ein Reputationsrisiko erster Klasse", so die
Zeit. Die » Financial Times glaubt nicht, dass die Milliarden in die Realwirtschaft
fließen. Aus Sicht der » Welt hat die EZB den Politikern nur Zeit erkauft, um endlich
die entscheidende Frage zu beantworten: Wie kann das Gefälle in Europa beseitigt
werden? Im » Spiegel attackiert Wolfgang Münchau die "heuchlerischen"
deutschen Monetaristen, die sich gegen Zinssenkungen und Ankäufe von
Staatsanleihen wehrten. Der » Economist glaubt, dass die EZB bald ihre Grenzen erkennen werde - dann
sei der Euro nicht mehr haltbar.
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