Roberto Abraham Scaruffi

Friday, 4 May 2012


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Das große Zittern vor der Hellas-Wahl
Wenn die Griechen am kommenden Sonntag wählen, entscheiden sie nicht nur über die Zusammensetzung des nächsten Parlaments. "Entschieden wird über den Weg Griechenlands in den kommenden Jahrzehnten", mahnt Lucas Papademos. Der scheidende Übergangspremier habe als Übergangspremier seine wichtigsten Aufgaben gemeistert, bilanziert das » Handelsblatt In nur fünf Monaten habe er mehr bewegt als sein zaudernder sozialistischer Vorgänger Giorgos Papandreou in zwei Jahren. Das » Wall Street Journal befürchtet eine instabile Lage in Griechenland nach den Wahlen, mit Auswirkungen für das Krisenmanagement in Europa. Da die Wähler besonders die Politiker der beiden großen Parteien für die Misere des Landes bestrafen könnten, rechneten Vertreter der Parteien schon hinter vorgehaltener Hand damit, dass die neue Regierungskoalition kurzlebig sein - und schon in wenigen Monaten eine weitere Wahl abgehalten werde. Die » Financial Times Deutschland berichtet, dass Griechenlands Geschäftsbanken bei ihren Aktionären um frisches Geld werben, um einer kompletten Verstaatlichung zu entgehen. Griechenlands vier große Kreditinstitute NBG, EFG Eurobank, Alpha Bank und Piräus Bank seien nach dem Schuldenschnitt des griechischen Staates faktisch pleite. Das » Wirtschaftsblatt geht davon aus, dass eine Rückkehr des Landes zur Drachme mit allen Mitteln in Europa verhindert werde. Dies hätte eine Staatspleite zur Folge, und die kombinierten Rettungsschirme ­würden einen anschließenden italienischen oder spanischen Marktkollaps nicht aushalten.
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NEWS
"EZB wird zum größten Problem der Eurozone"
Zentralbankchef Mario Draghi hat erneut einen Wachstumspakt für europäische Länder befürwortet. Die Sparanstrengungen angeschlagener Euro-Staaten würden dadurch nicht konterkariert werden, zitiert das » Handelsblatt den EZB-Chef. Dass Draghi keine Anstalten mache, das Anleihenkaufprogramm zur Stützung der Kurse spanischer Papiere wiederzubeleben, wertet die » Wirtschaftswoche als Beleg dafür, dass er sich von den Finanzmärkten nicht verrückt machen lasse - der Anstieg der Renditen in den Peripherieländern des Euroraums in den letzten Wochen lasse ihn kalt. Im Interview mit » Cash übt der slowakische Politiker und Unternehmer Richard Sulik scharfe Kritik an der EZB, die immer mehr zum "Lender oft the last Resort" werde. "Das führt zu Widersprüchen zu deren Hauptaufgaben. Ich bin deshalb überzeugt, dass in zwei Jahren die EZB zum größten Problem der Eurozone wird, nicht etwa Spanien."
Preisspanne für Facebook-Aktie festgelegt
Neue Details zum Börsengang des sozialen Netzwerks Facebook: Das Unternehmen hat am Donnerstag die Preisspanne für den IPO auf 28 bis 35 US-Dollar je Aktie festgesetzt. Damit wäre das Unternehmen 77 bis 96 Milliarden Dollar wert. Die Summe liege unter den auf den Märkten erwarteten 100 Milliarden Dollar, schreibt die britische » Financial Times Einige Investoren befürchteten nun, dass der Börsengang die hohen Erwartungen verfehlen werde. Das » Wall Street Journal rechnet nach und kommt zu dem Ergebnis, dass der Börsengang Facebook-Gründer Mark Zuckerberg zu einem 18,7-Milliarden-Dollar-Mann machen könnte.
Weitere Links: » Wall Street Journal Deutschland » WSJ
Banken können Stütze nicht zurückzahlen
Die meisten kleineren US-Banken, die in der Finanzkrise durch Steuergelder gerettet wurden, werden die Kredite mittelfristig nicht an das US-Finanzministerium zurückzahlen können. Dies meldet die britische » Financial Times Der in der Finanzkrise verstaatlichte US-Hypothekenkonzern Freddie Mac benötigt weitere staatliche Geldspritzen - weil der im Quartal erzielte Gewinn nicht für fällige Zahlungen an den staatlichen Haupteigner ausreicht » (NZZ) Auf der anderen Seite des Großen Teiches werde die Royal Bank of Scotland am heutigen Freitag erklären, dass sie 75 Milliarden Pfund zurückerstattet habe (» FT ).
Wer gab weitere Goldman-Tipps?
Waren da noch mehr Insiderhändler am Werk? Nach einem Bericht des » Wall Street Journal war der Galleon Group-Hedge-Fonds nicht der Einzige, der sich kurz vor der Bekanntgabe der Fünf-Milliarden-Dollar-Investition von Warren Buffett bei Goldman Sachs 2008 mit Aktien des Finanzunternehmens im großen Stil eindeckte (vor Gericht muss sich der frühere Goldman-Director Rajat Gupta wegen der mutmaßlichen Weitergabe von Insiderinfos verantworten). Doch laut WSJ war der Kurs der GS-Aktie ohnehin schon im Steilflug. Bekam Ex-Galleon-Chef Raj Rajaratnam auch aus anderer Quelle seine Infos? Die » New York Times analysiert, mit welchen Methoden Goldman - wieder einmal - das eigene Image aufpolieren wolle.
Shortcuts aus der Finanzbranche
Die Stärkung der Kapitaldecke haben den Gewinn der französischen Großbank Société Générale am Jahresanfang geschmälert » FTD Die Debeka-Gruppe hat ihre Gesamteinnahmen 2011 mit knapp 12 Milliarden Euro auf dem Rekordniveau des Vorjahres gehalten » HB Kaum Belastungen durch Großschäden und mehr Einnahmen am Kapitalmarkt - die Hannover Rück hat ihren Gewinn im ersten Quartal verfünffacht » FTD Der Versicherer Ergo zieht Konsequenzen aus dem schwierigen Marktumfeld in Südkorea und verkauft seine dortige Tochter Daum Direct an den französischen Rivalen Axa » HB Im Tarifkonflikt bei den Banken haben die Arbeitgeber ein erstes Gehaltsangebot vorgelegt, eine schrittweise Erhöhung des Gehalts um 4,2 Prozent » HB Die zur Schweizerischen Post gehörende Postfinance knüpft an das Wachstum im ersten Quartal an » Cash Investmentfonds haben Anlegern in letzter Zeit gute Gewinne eingebracht, doch Experten prophezeien den Kursen durch das politische Umfeld stärkere Schwankungen » HB Nach einem durchwachsenen Jahr meldet sich Pimco eindrucksvoll zurück, das Flaggschiff unter den Fonds ist auf fast 260 Milliarden Dollar angeschwollen » Bloomberg
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FEEDBACK - meistgeklickter Link der vorherigen Ausgabe
EU auf dem Weg zum Bankrott
Je länger die Euro-Krise anhält, desto mehr Experten rütteln an den bisherigen Tabus. So sieht Thomas Mayer, scheidender Chefvolkswirt der Deutschen Bank, im Jahr 2012 das Schicksalsjahr für den Euro. Sollten die Krisenländer Spanien und Italien nicht Kurs halten, werde Deutschland über einen Ausstieg nachdenken müssen, sagt Mayer dem » Wall Street Journal Deutschland. Angela Merkel solle ihren Satz "Scheitert der Euro, scheitert Europa" zurücknehmen.
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Titel: Samsungs Angriff auf Apple
Politik: Steuerplus für Schäuble
Unternehmen: BMW deklassiert Audi und Mercedes
Finanzen: Der nächste Coup von Anshu Jain
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MENSCHEN UND MEINUNGEN
Der nächste Coup von Anshu Jain
Anshu Jain, künftiger Co-Chef der Deutschen Bank, übernimmt als Nachfolger von Josef Ackermann den Kuratoriumsvorsitz der Alfred Herrhausen Gesellschaft. Dies schaffe für Jain eine Plattform zum Aufbau wichtiger Kontakte außerhalb der Bankenwelt, erklärt das Handelsblatt (gedruckte Ausgabe, S. 1, 87). Die nach dem ehemaligen Chef der Deutschen Bank benannte Herrhausen Gesellschaft veranstalte als unabhängige, gemeinnützige Tochter der Bank prominent besetzte Kongresse zu gesellschaftlichen und politischen Fragen.
Kritik am neuen UBS-Präsidenten
Axel Weber, Ex-Bundesbank-Präsident, ist plangemäß auf der Hauptversammlung der UBS zum Präsidenten gewählt worden. Aber: Kritik erntete Weber wegen seiner Antrittsprämie, angeblich rund vier Millionen Franken in bar und in Aktien. "Das ist ein falsches Signal und schafft kein Vertrauen bei den Aktionären", sagte Ethos-Geschäftsführer Dominique Biedermann laut » Handelsblatt Die beiden Ausländer, Weber und sein Bank-Vorstand Sergio Ermotti, müssten sich jetzt die Unterstützung der Politiker in Bern erarbeiten, deren Unterstützung sie im Steuerstreit einhundertzwanzigprozentig benötigten, kommentiert das » Handelsblatt
Klatsche für Versicherungs-Chef
Andrew Moss, Chef beim britischen Versicherungskonzern Aviva, hat bei der Hauptversammlung einen Denkzettel der Aktionäre kassiert. Die Investoren sagten "No" zum Vergütungsplan - und forderten daraufhin vereinzelt den Rücktritt von Moss, meldet die » Financial Times
Kritik am Durchwurschteln
Norbert Walter, Ex-Chefvolkswirt der Deutschen Bank, plädiert auf der Suche nach einem Ausweg aus der EU-Krise für ein starkes EU-Parlament mit einem eigenen Budgetrecht. Aber die europäischen Politiker würden sich voraussichtlich weiter "durchwurschteln", zitiert die » Börsen-Zeitung den Ökonom. Das Risiko, dass Europa den Euro abschaffe, sehe er allerdings nur bei 20 Prozent.
Briten geben den Regulierungs-Ton an
Gerhard Hofmann, Vorstandsmitglied und Regulierungsexperte des Genossenschafts-Bankenverbandes BVR, fürchtet nach den Verhandlungen der EU-Finanzminister über schärfere Eigenkapitalregeln (FinanceToday berichtete), dass die Briten künftig den Ton bei der Bankenregulierung in Europa angeben. "De facto kann das Ergebnis sein, dass Großbritannien künftig das Kapitalniveau für weite Teile Europas vorgibt", zitiert das » Handelsblatt Hofmann. Denn alle wichtigen Institute der Welt seien in London vertreten und unterlägen damit der dortigen Aufsicht. Die » Börsen-Zeitung hegt den Verdacht, dass es die Briten sowieso auf ein Scheitern des Sondertreffens der 27 EU-Finanzminister angelegt hätten. Vieles, was Schatzkanzler George Osborne in Brüssel gesagt habe, "klang wie eine neue Folge der Saga: 'Großbritannien gegen den Rest Europas' - und war wohl für die Galerie gesprochen."
Computerprogramme legal ausgetrickst
Svend Egil Larsen und Peder Veiby, norwegische Day-Trader, haben vor dem Obersten Gerichtshof in Oslo einen Sieg errungen. Nachdem das Duo 2007 entdeckt hatte, dass sie mithilfe der Online-Handelsplattform Timber Hill die Kurse bestimmter Aktien an der Börse in Oslo nach oben katapultieren konnten, wurden sie drei Jahre später zu Bewährungsstrafen verurteilt. Jetzt sind sie nach einem Bericht der » Financial Times Deutschland vom Vorwurf der Marktmanipulation freigesprochen worden. Sie hätten nur getan, was "jeder rationale Investor hätte tun können".
Wo steckt der "Phantom-Banker"?
Gerhard Bruckermann gilt nach Einschätzung es » Spiegel als einer der Hauptschuldigen für das Desaster der Hypo Real Estate - durch den Verkauf der irischen Bank Depfa an die HRE habe er gut 100 Millionen Euro verdient, der deutsche Staat viele Milliarden Euro verloren. Seit 2009 sei er untergetaucht - dem "Phantom-Banker" gehe es im Exil gut.
WIRTSCHAFTSBUCH DER WOCHE
Handgemacht: Die schönsten Manufakturen Deutschlands
Einst Kinderstuben der Massenproduktion, stehen deutsche Manufakturen heute für exklusive Qualität. Ihr exzellenter Ruf ist längst über die Grenzen Deutschlands hinausgeeilt, und die Fachpresse spricht von einer Renaissance der Manufakturen. Der Verlag Deutsche Standards Editionen nimmt dies zum Anlass, ein lang gehegtes Projekt zu realisieren. "Handgemacht" präsentiert den State-of-the-Art des deutschen Manufakturwesens als erstes Projekt dieser Art in Deutschland.
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ZUGABE - worüber die Finanzwelt schmunzelt
Millionär für wenige Stunden
Ein Unternehmensberater hat nach einer Fehlüberweisung seiner Bank plötzlich 200 Millionen Euro auf dem Konto. Erst am folgenden Tag fällt der Bank der Fehler auf, die Rücküberweisung wird beantragt. Doch für das insgesamt drei Tage fehlende Vermögen berechnet die Online-Bank 14,4 Prozent Überziehungszinsen, 12.000 Euro. Der kurzzeitige Multimillionär, ein selbstständiger Unternehmensberater, klagt - und gewinnt vor Gericht. Die Bank muss die Zinsen zurückzahlen. Moral aus der Geschicht'? "Geld macht nicht glücklich", zitiert der » Spiegel den 50-Jährigen.