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Ratingagenturen schnüren Portugal
die Luft ab
Portugal muss angesichts des zunehmenden
Drucks der Ratingagenturen am Finanzmarkt immer höhere Zinsen zahlen. Die
Rendite für zehnjährige Staatsanleihen stieg am Montag zeitweise auf Rekordwerte
von mehr als acht Prozent. Die Ratingagentur Standard & Poor’s
(S&P) wird Portugals Kreditbonität vielleicht noch diese Woche das
Gütesiegel des Investment-Grades nehmen. Das kündigte S&P gestern in einem
Bericht an, in dem die Agentur gleichzeitig Herabstufungen für die fünf größten
Kreditinstitute Portugals bekanntgab. Portugal habe angesichts der Hängepartie
um das Sparpaket noch viele Probleme, sagte Andrew Bosomworth, Leiter des
deutschen Portfoliomanagements beim weltgrößten Anleihe-Investor Pimco. "Wir
sehen das Land weiterhin als ziemlich großes Risiko." Die jüngsten
EU-Gipfelbeschlüsse zur Schuldenkrise - etwa der dauerhafte Euro-Rettungsschirm
ESM und die Verschärfung des Stabilitätspaktes - gehen laut Bosomworth in die
richtige Richtung, um künftige Krisen zu verhindern. Das Wall Street Journal
sieht Portugal vor einem Staatsbankrott. Die Eurozone könne die Kosten einer
Rettung Portugals nicht tragen, auch wenn sie es sich finanziell leisten könne,
befürchtet die Nachrichtenagentur Bloomberg. » Handelsblatt » FTD » NZZ » Wall Street Journal » Bloomberg |