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Lage in Fukushima weiter verschärft
TOKIO: Nach weiteren Explosionen und einem Brand im japanischen
Atomkraftwerk Fukushima I hat sich die dortige Lage weiter verschärft. Die
japanische Regierung warnte vor Gesundheitsschäden durch radioaktive
Strahlung. Ministerpräsident Naoto Kan rief die Menschen im Umkreis von
30 Kilometern um das Kraftwerk auf, in ihren Häusern zu bleiben. Was genau
sich in der Atomanlage abspielt ist unklar. Die Internationale
Atomenergiebehörde in Wien erklärte, in dem Kraftwerk habe sich ein Brand
in einem Lager für verbrauchte Brennstäbe ereignet. Dabei sei Radioaktivität
direkt in die Atmosphäre gelangt. Das Feuer sei inzwischen gelöscht. Zuvor
hatte sich in einem anderen Block des AKW eine Explosion ereignet, bereits
die dritte in dem Kraftwerk in den vergangenen Tagen. Die Betreiberfirma
teilte mit, man habe damit begonnen einen Teil der Arbeiter in Sicherheit zu
bringen.
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Rettungsteams: Kaum noch Chancen, Überlebende zu finden
SENDAI: Vier Tage nach dem schweren Erdbeben und dem
anschließenden Tsunami gibt es kaum noch Hoffnung Überlebende zu
finden. Viele ausländische Rettungsteams zogen sich aus dem Krisengebiet
im Nordosten Japans zurück. Auch das Rettungsteam des Technischen
Hilfswerks aus Deutschland trat die Heimreise an. Dennoch wurden wie
durch ein Wunder in der Stadt Otsuchi eine 70-jährige Frau und in der Stadt
Ishimaki in der besonders betroffenen Präfektur Miyagi ein Mann lebend aus
Trümmern geborgen. Insgesamt sind bislang fast 3.400 Tote offiziell
bestätigt. Die tatsächliche Opferzahl wird aber in die Zehntausende gehen,
wie Behörden schätzen. Auch an diesem Dienstag wurde das Land wieder
von Nachbeben erschüttert. Eines hatte eine Stärke von 6,2. Sein Zentrum
lag vor der Küste von Fukushima. Das andere mit der Stärke 6,0 lag
südwestlich der Hauptstadt Tokio in der Präfektur Shizuoka.
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Nikkei-Index stürzt ab - Auch Dax lässt Federn
TOKIO/FRANKFURT AM MAIN: Die Eskalation in der Atomanlage Fukushima und die drohende
Strahlenverseuchung in Japan haben an der Börse in Tokio den größten Kurssturz seit dem
Höhepunkt der Finanzkrise ausgelöst. Der Nikkei-Index gab um 10,5 Prozent nach und ging mit
8605 Punkten aus dem Handel. Händler sprachen von Panikverkäufen. Auch der deutsche
Aktienindex DAX verzeichnete deutliche Verluste. Im Verlaufe des Handelstages waren die Kurse
zeitweilig um fast fünf Prozent eingebrochen. Zum Handelsschluss konnten die Verluste minimiert
werden. Der deutsche Leitindex schloss in Frankfurt mit einem Minus von rund drei Prozent.
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Mehrere Atommeiler in Deutschland werden vorerst abgeschaltet
BERLIN: Angesichts der Atomkatastrophe in Japan müssen die
ältesten deutschen Atomkraftwerke
vorübergehend vom Netz. Mindestens fünf Kraftwerken droht dauerhaft das
Aus. Bis Mitte Mai
werden wegen Sicherheitsüberprüfungen nur noch neun von insgesamt 17
Meilern Strom liefern.
Sicherheit habe Vorrang, betonte Bundeskanzlerin Angela Merkel nach
einem Treffen mit den
Ministerpräsidenten der Bundesländer mit Atomkraftwerken in Berlin.-
SPD, Grüne, Linke und Anti-Atomorganisationen sehen aufgrund der
anstehenden Landtagswahlen ein wahlkampfbedingtes
Täuschungsmanöver der Regierung und verlangen das endgültige Aus für die
ältesten
Atomkraftwerke. - Die vorübergehende Abschaltung betrifft die sieben vor
1980 in Betrieb
genommenen Kraftwerke Neckarwestheim I, Philippsburg I, Biblis A und B,
Isar I, Unterweser und
das ohnehin stillstehende AKW Brunsbüttel. Zudem bleibt als achter
Meiler das 1983 in Betrieb
genommene und nach Pannen abgeschaltete Atomkraftwerk Krümmel in
Schleswig-Holstein vom
Netz getrennt.
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EU-Staaten wollen Stresstest für Atomkraftwerke
BRÜSSEL: Angesichts der Katastrophe in Japan wollen die Staaten
der
Europäischen Union ihre Atomkraftwerke einem Sicherheitstest
unterziehen.
Nach einem Treffen mit den zuständigen Ministern und Vertretern der
Industrie in Brüssel sagte Energiekommissar Günther Oettinger, bei dem
so
genannten Stresstest sollten die Risiken für jedes einzelne
Atomkraftwerk
etwa durch Erdbeben, Hochwasser oder auch einen Terrorangriff neu
bewertet werden. Da es bisher keine EU-weite rechtliche Grundlage dafür
gebe, sei die Teilnahme freiwillig, so Oettinger. Als Zeitpunkt werde
die
zweite Jahreshälfte angestrebt. Bis dahin solle Einigkeit unter den 27
EU-Staaten erzielt werden über Umfang und Kriterien des
Sicherheitschecks.
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Kriegsrecht über Golfstaat Bahrain verhängt
MANAMA: Um die anhaltenden Proteste gegen seine Herrschaft
einzudämmen, hat König Hamad bin Isa al Chalifa für drei Monate das
Kriegsrecht über den Golfstaat Bahrain verhängt. Nach Angaben aus
Oppositionskreisen war es in der Hauptstadt Manama und anderen Orten
des Inselstaates zu gewalttätigen Ausschreitungen zwischen Demonstranten
und Ordnungskräften gekommen. Zwei Menschen sollen getötet worden
sein, hunderte verletzt. Am Vortag waren arabische Truppen unter Führung
Saudi-Arabiens in das Land gekommen, um die Herrschaft des sunnitischen
Königs zu stützen. Vor allem schiitische Demonstranten fordern seit Wochen
dessen Rücktritt.
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Flugverbotszone über Libyen weiter strittig
Paris: Im Umgang mit der Krise in Libyen sucht die internationale Gemeinschaft weiter nach
einer gemeinsamen Haltung. Beim Treffen der Außenminister der acht mächtigsten Länder in
Paris, einigten sich die Teilnehmer zwar darauf, dass der Druck auf Machthaber Muammar al
Gaddafi erhöht werden müsse. Die Einrichtung einer Flugverbotszone blieb aber weiter
strittig. Nun soll sich der Weltsicherheitsrat erneut damit befassen. Während vor allem
Frankreich und Großbritannien für eine Flugverbotzone plädierten, blieben Russland und
Deutschland bei ihrer Skepsis. Bundesaußenminister Guido Westerwelle bekräftigte, er wolle
nicht, dass Deutschland in einen Krieg in Nordafrika hineingezogen werde. Derweil gehen
die blutigen Kämpfe zwischen Aufständischen und den Truppen Gaddafis weiter. Diese
nahmen zuletzt die von Rebellen gehaltene Stadt Swara im Westen der Hauptstadt Tripolis
wieder ein.
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Staatssicherheitsbehörde in Ägypten aufgelöst
KAIRO: Die ägyptische Regierung hat die Auflösung der in der Bevölkerung
verhassten Staatssicherheitsbehörde beschlossen. Wie die amtliche
Nachrichtenagentur Mena meldet, ordnete der neue Innenminister Mansur el
Issawi an, sämtliche Büros und Verwaltungseinheiten landesweit zu
schließen. Statt dessen solle eine neuen Behörde eingerichtet werden. Die
Staatssicherheit war in der Bevölkerung verhasst, weil sie unter dem
gestürzten Präsidenten Husni Mubarak dafür zuständig war, die privaten und
politischen Tätigkeiten der Bürger auszuspionieren. Ihr wurden Folter von
Gefangenen sowie Fälschung von Wahlen vorgeworfen.
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Palästinenser demonstrieren für Ende der Teilung
GAZA-STADT: Zehntausende Palästinenser im Gazastreifen und dem
Westjordanland haben für eine Aussöhnung zwischen den Organisationen
Hamas und Fatah demonstriert. In Gaza waren rund 25.000 Menschen
einem entsprechenden Aufruf im Internet gefolgt, während sich in Ramallah
und Nablus etwa 8.000 versammelten. Sie forderten von den politischen
Führungen ihrer Gebiete, einen Dialog aufzunehmen. Die palästinensische
Regierung spaltete sich im Juni 2007, nachdem die Hamas gewaltsam die
Kontrolle über den Gazastreifen übernommen hatte. Präsident Mahmud
Abbas von der Fatah regiert seitdem nur im Westjordanland.
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Juristische Schlappe für NRW-Minderheitsregierung
DÜSSELDORF: Die rot-grüne Minderheitsregierung in Nordrhein-Westfalen unter Führung von
Ministerpräsidentin Hannelore Kraft hat einen Rückschlag erlitten. Das Landesverfassungsgericht
in Münster erklärte den Nachtragshaushalt 2010 des Bundeslandes wegen zu hoher Schulden für
verfassungswidrig. Unmittelbar nach dem Urteil ging die Debatte über mögliche Neuwahlen im
einwohnerstärksten deutschen Bundesland weiter. -- CDU -Landeschef Norbert Röttgen sieht die
Ministerpräsidentin am Zug. Kraft ließ allerdings offen, ob die SPD-Fraktion eine Auflösung des
Landtags in Düsseldorf beantragen werde, falls die Opposition auch gegen den Etat 2011 klage.
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Löw bleibt bis 2014 Bundestrainer
ZUM SPORT: Fußball-Bundestrainer Joachim Löw hat seinen Vertrag bis 2014 verlängert. Dies
teilte der Deutsche Fußball-Bund in Frankfurt am Main mit. Löw wird damit die deutsche
Nationalmannschaft nicht nur bei der Europameisterschaft 2012 in Polen und der Ukraine betreuen,
sondern auch noch zur WM 2014 in Brasilien führen. - Löw ist seit 2006 Bundestrainer.
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Das Wetter am Mittwoch: Milde Temperaturen im Süden
DAS WETTER IN DEUTSCHLAND: In der Nacht nach Südwesten hin sowie an der See gering
bewölkt und trocken. Sonst wolkig, teilweise etwas Sprühregen. Tiefsttemperaturen plus acht bis
minus zwei Grad Celsius.
Die Vorhersage für Mittwoch: Im Osten wolkenreich und etwas Regen. Sonst Auflockerungen und
meist trocken. Im Süden sehr mild. Höchstwerte zwei bis siebzehn Grad.
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