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Lage im Atomkomplex Fukushima außer Kontrolle
TOKIO: Die Lage im japanischen Atomkomplex Fukushima I wird immer unübersichtlicher. Die
verbliebenen Arbeiter mussten vorübergehend die Anlage verlassen, nachdem die Strahlung
extrem angestiegen war. Gemessen wurden zeitweise Höchstwerte von 1000 Millisievert pro
Stunde. Nach Angaben von Experten kann eine derart hohe Strahlendosis schwere gesundheitliche
Schäden verursachen. Inzwischen gehe die Radiaktivität wieder zurück, sagte Regierungssprecher
Yukio Edano. Zuvor war im Reaktor 4 erneut ein Brand ausgebrochen. Die Flammen erloschen
aber nach Angaben der Behörde für Atomsicherheit wenig später wieder. Auch über dem Reaktor 3
war weißer Rauch zu sehen. Dabei könne es sich aber auch um Wasserdampf handeln, sagte
Edano. Zudem sei in diesem Block möglicherweise die innere Reaktorhülle beschädigt.
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Japan bittet EU um Hilfe
TOKIO: Japan hat die Europäische Union um Hilfe für die zahllosen Opfer
des Erdbebens und des Tsunamis vom Freitag gebeten. EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso sagte, es gehe vor allem um
Sachleistungen wie Decken, Matratzen und große Wassertanks. Fast
500.000 Menschen sind derzeit in Notunterkünften untergebracht. Dort
mangelt es oftmals an Lebensmitteln oder Wasser. Am Mittwoch wurde der
Großraum Tokio von einem weiteren Nachbeben der Stärke 6,0 erschüttert.
Im Nordosten Japans sind 850.000 Haushalte bei Temperaturen um den
Gefrierpunkt ohne Strom. Schneisen der Verwüstung ziehen sich ins
Landesinnere. Es fehlt an schwerem Gerät, um Trümmerberge und Schutt
zu beseitigen. Fast 3.400 Tote sind bislang offiziell bestätigt. Tausende
Menschen werden nach wie vor vermisst.
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Nikkei wieder mit Gewinnen
TOKIO: Die Aktienmärkte in Tokio haben sich nach den Panikverkäufen der letzten beiden Tage
und trotz der Eskalation der Atomkatastrophe wieder erholt. Der Nikkei-Index stieg um fast sechs
Prozent auf 9093 Punkte, der breiter gefasste Topix-Index legte um 6,6 Prozent zu. Am Dienstag
war der Nikkei um mehr als zehn Prozent abgestürzt. Unterdessen setzte die japanische
Notenbank ihre Stützungsmaßnahmen fort. Angesichts des Liquiditätsbedarfs der heimischen
Banken stellte sie umgerechnet 30 Milliarden Euro als Notfallhilfe zur Verfügung.
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Zweifel an Rechtmäßigkeit des Atom-Moratoriums
BERLIN: Abgeordnete von CDU und SPD äußern Zweifel, ob die
beschlossene Abschaltung der
sieben ältesten Atomkraftwerke in Deutschland rechtmäßig ist. Beklagt
wird insbesondere, dass
die Entscheidung von Regierung und Ländern ohne Mitwirkung des
Bundestags fiel.
Bundestagspräsident Norbert Lammert kündigte eine juristische Prüfung
an. SPD-Fraktionsgeschäftsführer Thomas Oppermann warf Kanzlerin Angela
Merkel (CDU) eine
"wiederholte Missachtung" des Parlaments vor. Die von Schwarz-Gelb
durchgedrückte
Laufzeitverlängerung müsse per Gesetz rückgängig gemacht werden, sagte
Oppermann. --- SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier hält das
dreimonatige Atommoratorium der
Bundesregierung nur für ein Manöver, um über die Landtagswahlen
hinwegzukommen.
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Sicherheitskräfte in Bahrain gehen gegen Demonstranten vor
MANAMA: Im Golfstaat Bahrain sind die Sicherheitskräfte nach
arabischen Medienberichten wieder
gewaltsam gegen Demonstranten vorgegangen. Wie der Nachrichtensender
Al-Dschasira
berichtete, rückten Polizisten und Militäreinheiten auf den zentralen
Perlenplatz in der Hauptstadt
Manama vor und feuerten Tränengasraketen auf Regierungsgegner ab, die
seit Wochen auf dem
Platz campieren. Bereits am Dienstag war es in Bahrain zu schweren
Zusammenstößen
gekommen, bei denen mindestens zwei Menschen ums Leben kamen. König
Hamad bin Issa al-Chalifa verhängte für drei Monate den Ausnahmezustand.
- Die Proteste in Bahrain gehen vor allem
von der schiitischen Bevölkerungsmehrheit aus, die sich vom sunnitischen
Herrscherhaus
diskriminiert fühlt.
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Weltsicherheitsrat debattiert über Flugverbotszone über Libyen
NEW YORK: Der Weltsicherheitsrat wird an diesem Mittwoch abermals über
die Einrichtung einer Flugverbotszone über Libyen diskutieren. Einen
entsprechenden Resolutionsentwurf legte der Libanon im Auftrag der
Arabischen Liga dem höchsten UN-Gremium vor. Mit der Sperrung des
Luftraums über dem umkämpften Land soll die Zivilbevölkerung vor weiteren
Angriffen geschützt werden. Frankreich forderte nochmals ein rasches
Handeln, Vertreter Deutschlands und Russlands äußerten Bedenken.
Außenminister Guido Westerwelle bekräftigte, er wolle nicht, dass
Deutschland in einen Krieg in Nordafrika hineingezogen werde. - Die USA
verhängten weitere Wirtschaftssanktionen gegen das Gaddafi-Regime.
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Kreditwürdigkeit Portugals auf A3 gesenkt
LISSABON: Die Ratingagentur Moody's hat die Kreditwürdigkeit Portugals
um zwei Stufen gesenkt und eine weitere Rückstufung nicht
ausgeschlossen. Das hoch verschuldete Land werde nun mit der Note A3
geführt, teilte Moody's mit. Die Regierung in Lissabon hatte erst am Freitag
mit einer Verschärfung seines Sparkurses um das Vertrauen der
Finanzmärkte geworben. Diese gehen jedoch zunehmend davon aus, dass
Portugal letztendlich ebenso wie Griechenland Finanzhilfen aus dem Euro-Rettungsschirm benötigen wird.
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Zehntausende Ungarn demonstrieren für Pressefreiheit
BUDAPEST: Mehrere zehntausend Menschen haben in Ungarn für
Pressefreiheit und gegen gegen das umstrittene Mediengesetz
demonstriert. Die Organisatoren sprachen von einer der größten
Protestaktionen seit dem Beginn der Demokratiebewegung 1989. Sie riefen
die Regierung unter Ministerpräsident Viktor Orban auf, das Gesetz
zurückzunehmen. In der vergangenen Woche hatte Ungarn, das derzeit den
EU-Ratsvorsitz innehat, auf massiven Druck der EU-Kommission hin
mehrere Passagen im Gesetzestext geändert. Bürgerrechts-Organisationen
beklagen jedoch, dass parteipolitisch einseitig besetzte Kontrollgremien
nach wie vor einheimische Medien für journalistische Inhalte bestrafen
können.
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Fussball: Bayern in Champions League ausgeschieden
ZUM
FUSSBALL: Bayern München muss sich aus der Champions League
verabschieden. Im
Achtelfinale verloren die Münchener auf eigenem Platz gegen Inter
Mailand mit 2:3 und scheiterten
damit trotz ihres 1:0-Erfolgs im Hinspiel. Das Siegtor für die Italiener
fiel zwei Minuten vor Schluss. --- Im zweiten Spiel am Mittwoch
erreichte Manchester United das Viertelfinale durch ein 2:1 gegen
Olympique Marseille.
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Das Wetter: Vor allem im Süden weiter mild
DAS WETTER IN DEUTSCHLAND: Im Osten und Süden oft wolkenreich und trüb. Im Westen und
Norden hingegen vielfach freundlich. Tageshöchstwerte an der Ostsee nur bis drei Grad, südlich
des Mains örtlich bis 18 Grad. --- Im Tagesverlauf zum Schwarzwald hin und am Hochrhein etwas
Regen.
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