 |
NATO weiter zerstritten über Libyen-Einsatz
BRÜSSEL: Begleitet von internationaler Kritik an den Luftschlägen gegen das Gaddafi-Regime
zeigt sich die NATO noch immer tief zerstritten über ihre Rolle in dem Konflikt. Einige Botschafter
der 28 Mitgliedsstaaten hatten die Krisensitzung in Brüssel zeitweise verlassen, ebenso
Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen. Frankreich ist nach Angaben von Diplomaten nicht
bereit, die Führungsposition abzugeben. Die Türkei stellte sich insgesamt gegen den Einsatz.
Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan forderte, die Luftangriffe in Libyen müssten beendet und
eine Besetzung des ölreichen Landes vermieden werden. Italiens Ministerpräsident Silvio
Berlusconi hingegen verlangte eine Übernahme des Kommandos durch die NATO. Andernfalls
könne man die Luftwaffenstützpunkte nicht mehr zur Verfügung stellen. - Die USA machten am
Montag noch einmal deutlich, dass sie ihre Führungsrolle binnen weniger Tage abgeben wollen. Sie
hatten sich der Initiative Frankreichs und Großbritanniens angeschlossen.
|
 |
 |
Libyen: Neue Angriffe der Alliierten
TRIPOLIS: Zur Durchsetzung der UN-Resolution zu Libyen hat die internationale Koalition ihre
Bombardements auf die Streitkräfte von Machthaber Muammar al-Gaddafi fortgesetzt. Auf
libysche Luftabwehrstellungen, Kommandozentralen und Marinebasen wurden
Marschflugkörper geschossen. Das libysche Fernsehen meldete neue Angriffe auf Tripolis. -
Ein US-Militärsprecher teilte mit, die Flugverbotszone für die Luftwaffe des Regimes sei
vergrößert worden. An den Luftpatrouillen beteiligten sich auch Maschinen aus Kanada, Katar
und den Vereinigten Arabischen Emiraten. - Die Gaddafi-Truppen setzten ihre Angriffe auf
Aufständische und Zivilisten fort. Im umkämpften Misrata hätten sie mindestens 40 Menschen
getötet, berichtete ein Arzt. Die Stadt Sintan im Westen ist laut Augenzeugen massiv
beschossen worden.
|
 |
 |
Rückschläge im Kampf gegen Super-GAU in Japan
TOKIO: Im Kampf gegen den Super-GAU im japanischen Katastrophenkraftwerk Fukushima ist die
erhoffte Wende zum Wochenbeginn nicht gelungen. Behörden und Einsatzkräfte mussten gleich
mehrere Rückschläge hinnehmen. Aus zwei Atomreaktoren stieg Rauch und Dampf auf, das
Gelände musste teilweise evakuiert werden. Die Pumpen in Block 2 des Werks sind so stark
beschädigt, dass sie nicht mehr in Gang gebracht werden können. Zudem wurde teils massiv
erhöhte Radioaktivität gemessen - im Meer vor dem havarierten Kernkraftwerk, aber auch im
Trinkwasser und in Lebensmitteln. - Derweil wirft die japanische Atomaufsicht dem AKW-Betreiber
Tepco massive Schlamperei bei den vorgeschriebenen Inspektionen vor.
|
 |
 |
Zehntausende Atomkraft-Gegner fordern "Abschalten!"
HAMBURG: Vor dem Hintergrund der Reaktor-Katastrophe in Japan haben zehntausende
Atomkraftgegner mit Mahnwachen in mehr als 700 deutschen Städten und Gemeinden die
endgültige Abschaltung aller Kernkraftwerke gefordert. Die Organisatoren berichteten von
mehr als 140.000 Teilnehmern. Für das Wochenende wurden weitere Großdemonstrationen
in Berlin, Hamburg, München und Köln angekündigt. Bundeskanzlerin Angela Merkel berät an
diesem Dienstag ein weiteres Mal mit mehreren Ministerpräsidenten über die künftige Atom-
und Energiepolitik in Deutschland. Nach dem Unglück im japanischen Fukushima hatte sie
zunächst sieben Alt-Meiler vorläufig abschalten lassen.
|
 |
 |
Deutschland zahlt Riesenanteil für Euro-Rettungsfonds
BRÜSSEL: Der Anteil Deutschlands am neuen Rettungsfonds zum Schutz des Euro (ESM) wird
knapp 22 Milliarden Euro in bar betragen. Die Neuschuldung des Bundes wird sich dadurch in den
kommenden Jahren erhöhen. Dies ist die Konsequenz der Beschlüsse der Finanzminister der
Euro-Gruppe vom Montag über die Ausstattung des künftigen Rettungsfonds für kriselnde Staaten.
Angestrebt sei eine Kapitalbasis von 700 Milliarden Euro, wovon insgesamt 80 Milliarden als
Grundkapital direkt eingezahlt werden sollen, erläuterte Euro-Gruppenchef Jean-Claude Juncker in
Brüssel. --- Portugal zog erstmals öffentlich Hilfen aus dem Notfonds in Erwägung. Die massiven
Sparvorgaben der EU könnten eine tiefe politische Krise auslösen, die Portugal den Zugang zu den
Finanzmärkten noch weiter erschwere, warnte Finanzminister Fernando Teixeira dos Santos.
|
 |
 |
EU geht mit neuen Richtlinien härter gegen Menschenhandel vor
BRÜSSEL: In der Europäischen Union wird Menschenhandel künftig härter bestraft. Auf eine
entsprechende Richtlinie einigten sich die EU-Außenminister in Brüssel. Demnach sollen die
Mitgliedsstaaten dieses Delikt künftig schneller verfolgen, die Strafen erhöhen und die Opfer besser
schützen. Innerhalb von zwei Jahren sollen die Vorgaben in allen EU-Staaten außer Dänemark und
Großbritannien Anwendung finden. Die beiden Länder halten ihre bestehenden Gesetze gegen
Menschenhandel für ausreichend. -Jedes Jahr werden nach Angaben der EU-Kommission
Hunderttausende Menschen in die EU verschleppt. Genaue Zahlen liegen nicht vor. Nach
Schätzungen zwingen Menschenhändler mehr als 40 Prozent der Opfer zur Prostitution, etwa 30
Prozent müssen harte körperliche Arbeit leisten.
|
 |
 |
Großes Lob Obamas für Lateinamerika
SANTIAGO DE CHILE: US-Präsident Barack Obama hat die Länder Südamerikas als leuchtende
Vorbilder für die um politische Freiheit kämpfenden Nationen im Nahen Osten gewürdigt. In einer
Zeit, in der Menschen auf der ganzen Welt ihre Freiheiten einforderten, zeige das Beispiel Chile,
dass es möglich sei, eine Diktatur durch eine Demokratie abzulösen, "und dies friedlich zu tun",
sagte Obama in der chilenischen Hauptstadt. Washington sehe Lateinamerika nicht mehr als
dauerndes Konfliktgebiet, das in Kreisläufen der Armut gefangen sei, sondern als "dynamische und
wachsende Region", so der US-Präsident. - Obama kam aus Brasilien und ist zum Abschluss
seiner fünftägigen Reise zu Gast in El Salvador.
|
 |
 |
Fortschritte im Tarifstreit um Lokführer-Bezahlung
FRANKFURT AM MAIN: Im Streit um eine einheitliche Bezahlung für die 26.000 Lokführer in
Deutschland sind weitere Streiks vorerst vom Tisch. Nach neuerlichen Verhandlungen in Frankfurt
am Main gab die zuständige Gewerkschaft bekannt, die Deutsche Bahn sei mittlerweile bereit,
einen bundesweit gültigen Rahmentarifvertrag abzuschließen. Bisher habe der Konzern darauf
bestanden, dass zunächst auch mindestens die Hälfte der privaten Bahnunternehmen eine
derartige Vereinbarung unterzeichnen müssten. Die Verhandlungen werden am Freitag in Berlin
fortgesetzt.
|
 |
 |
Heynckes verlässt Leverkusen zum Saisonende
ZUM FUSSBALL: Cheftrainer Jupp Heynckes wird seinen zum Saisonende auslaufenden Vertrag
beim Fußball-Bundesligisten Bayer Leverkusen nicht verlängern. Das teilte der Werksclub jetzt
offiziell mit. Nachfolger wird Robin Dutt, derzeit noch beim Ligakonkurrenten FC Freiburg tätig. Dutt
erhält einen Zweijahresvertrag. Heynckes gilt bei Rekordmeister Bayern München als erster
Anwärter auf die Nachfolge von Luis van Gaal.
|
 |
 |
Das Wetter am Dienstag: Sonne
DAS WETTER IN DEUTSCHLAND, die Vorhersage für Dienstag:
Wieder viel Sonne. Nur im Nordosten vereinzelt Wolken und etwas Regen. Die
Höchsttemperaturen reichen von acht bis 17 Grad.
|
 |
 |
|
 |