Roberto Abraham Scaruffi

Tuesday, 21 June 2011


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Euro-Zone vor "chaotischem Zerfallsprozess"
In der Debatte um eine Beteiligung privater Gläubiger an den Kosten der Griechenland-Rettung hat der Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK), Gustav Horn , die Bundesregierung scharf kritisiert. Das Konzept der Bundesregierung einer Gläubiger-Beteiligung "war von Anfang an nicht tragfähig und diente allein der politischen Beruhigung", sagte Horn Handelsblatt Online. Ein solches Vorgehen zerstöre die politische Akzeptanz der Hilfsprogramme, sagte der IMK-Chef. "Setzt die Bundesregierung diesen Kurs fort, wird sie am Ende die Währungsunion in einen chaotischen Zerfallsprozess mit unübersehbaren wirtschaftlichen Schäden für Deutschland und Europa treiben." Die Euro-Finanzminister haben sich in der Nacht zum Montag darauf geeinigt, dass bei dem notwendigen zweiten Hilfspaket für Griechenland auch private Gläubiger einen Beitrag leisten müssen - allerdings nur freiwillig und nicht verbindlich. Das amerikanische Wall Street Journal vergleicht die europäische Finanzkrise mit der Aufnahme eines Crashtests in Zeitlupe. Die einzigen wirklichen Alternativen für Griechenland sei ein geordneter oder ungeordneter Staatsbankrott. Je länger die Entscheidung, einen beträchtlichen Teil der ausstehenden Schulden abzuschreiben, hinausgezögert werde, desto wahrscheinlicher würden griechische Politiker den Willen zu Reformen und Rückzahlungen verlieren. Die Süddeutsche Zeitung begrüßt einerseits, dass sich auch private Gläubiger an der Rettung Griechenlands beteiligen sollen, fordert die Bundeskanzlerin gleichzeitig auf, die ganze Wahrheit auszusprechen. Sollten Banken freiwillig auf Forderungen Verzichten, müsste von den 17 Euro-Ländern ein neuer Bankenrettungsschirm aufgelegt werden. Die Börsen-Zeitung sieht dagegen keinen Weg, wie ein nennenswerter Forderungsverzicht durch Privatgläubiger erreicht werden soll, während die Privatgläubiger in keiner Weise dazu gezwungen werden dürften.
» Handelsblatt » Wall Street Journal » Süddeutsche » Börsen-Zeitung » Economist » Finanial Times » Spiegel
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NEWS
Banken wollen sich Hilfe bezahlen lassen
Private Gläubiger wollen sich nicht ohne Gegenleistung am nächsten Rettungspaket für Griechenland beteiligen. Der deutsche Bankenverband fordert wirtschaftliche Anreize, damit Institute neue Anleihen des hoch verschuldeten Euro-Staates kaufen können. Ob sich aber selbst dann ausreichend Banken, Versicherer oder Fonds finden werden, ist fraglich.
» Wirtschaftsblatt » FTD » Spiegel » Süddeutsche
Irland verkauft Teile der Bank of Ireland
Irland will sich von einem Teil der Krisenbank Bank of Ireland trennen. Damit will das Land einen Teil des Schuldenbergs abtragen, den es mit der Rettung seiner Finanzbranche angehäuft hat.
» Handelszeitung
EU-Finanzminister beschließen ständigen Euro-Rettungsfonds
Die EU-Staaten schützen die gemeinsame Währung mit der Einrichtung eines dauerhaften Finanzbudgets. Der Fonds soll überschuldeten Staaten Hilfe leisten.
» Zeit
IWF macht sich Sorgen um die Eurozone
Der Internationale Währungsfonds (IWF) warnt, dass die Finanzkrise den wirtschaftlichen Aufschwung der Eurozone verlangsamen oder sogar ganz stoppen könnte. Das könnte dann auch wieder eine globale Finanzkrise auslösen.
» Wall Street Journal » Handelsblatt
Nach der Postbank-Übernahme wird gespart
Die Deutsche Bank will nach der Übernahme der Postbank die Personalkosten pro Mitarbeiter um 30 Prozent senken. Das Sparprogramm liest sich nicht gut für die Betroffenen.
» Handelsblatt » FTD
WestLB-Rettung geht in die letzte Runde
Die Verhandlungen um die rettende Lösung für die Düsseldorfer WestLB kommen in die entscheidende Phase. Nach Informationen der FTD sollen in diesen Tagen die Verbandsversammlungen der rheinischen und westfälischen Sparkassen über die Eckpunkte der geplanten Verbundbank abstimmen. Doch ein fertiges Geschäftsmodell für diese neue Bank steht noch nicht fest.
» FTD
Die gute Nachricht: Moody's stuft Brasilien hoch
Für ein Land nach dem anderen hagelte es zuletzt Herunterstufungen der Rating-Agenturen. Nun geht es mal andersherum: Moody's drehte bei Brasilien den Daumen nach oben.
» Handelsblatt
Keine Billigtarife bei der DKV
Der private Krankenversicherer DKV verkauft keine preiswerten Einsteigertarife mehr. Stattdessen sollen mehr Premiumverträge verkauft werden.
» FTD
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FEEDBACK - meistgeklickter Link der vorherigen Ausgabe
Perfekter Sturm zieht auf
Nouriel Roubini, 2010 zum weltweit viertwichtigsten "Globalen Denker" gekürter Ökonom, malt düstere Prognosen an die Wand: Aktuell braue sich ein "perfekter Sturm" zusammen, der die Weltwirtschaft bedrohen könnte: angetrieben von den Haushaltsnöten der USA, der Schuldenrestrukturierung in Europa, der Stagnation in Japan und von dem schwächeren Wachstum in China. Wahrscheinlichkeit des Szenarios: ein Drittel.
» Bloomberg
HEUTE IM HANDELSBLATT
Titel: China will abheben
Politik: Union hält (noch) nichts von Schwarz-Grün
Unternehmen: Der Ablasshändler
Finanzen: Chinas Aktienmarkt steckt fest
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KÖPFE
EU will globale Finanztransaktionssteuer
Jose Manuel Barroso , EU-Kommissionspräsident, drängt weiter auf eine globale Finanztransaktionssteuer. Die EU werde deshalb beim G-20 Treffen in Cannes im November die Einigung auf eine derartige Steuer vorantreiben. So könnte mit der Einführung einer solchen Steuer auf EU-Ebene etwa verhindert werden, dass innerhalb der EU eine Anzahl von unkoordinierten nationalen Steuerbestimmungen eingeführt werden.
» Wirtschaftsblatt
Carstens und Lagarde tanzen beim IWF an
Augustin Carstens, der mexikanische Notenbankchef und Christine Lagarde, die französische Innenministerin, geben sich diese Woche beim Internationalen Währungsfonds die Klinke in die Hand. Der Grund: Vorstellungsgespräche für den Chefposten.
» Handelsblatt
Staatspleite ist eingepreist
Matthias Jasper, Chefaktienhändler bei der WGZ Bank , dem in Düsseldorf ansässigen Dachinstitut der Volks- und Raiffeisenbanken in Nordrhein-Westfalen, ist sich sicher, dass der Dax einen Zahlungsausfall der Griechen verkraften würde. Der sei jetzt schon eingepreist, so der Experte.
» FTD
USA-Pleite ist Hirngespinst
Robert Johnson, Executive Director des Institute for New Economic Thinking von Star-Investor George Soros, hält eine baldige Pleite der USA für ein Hirngespinst. Bis es den USA so schlecht ginge wie jetzt Griechenland, müsste es noch 30 Jahre so weitergehen.
» Wirtschaftsblatt
Will Soros Lettland übernehmen?
Aivars Lembergs, umstrittener lettischer Oligarch, geht mit einer steilen These hausieren. Der Geschäftsmann und Politiker behauptete in einer Fernsehsendung, der US-amerikanische Milliardär George Soros plane die Machtübernahme in Lettland. Soros stehe hinter der Entscheidung von Staatspräsident Valdis Zatlers von Ende Mai, Neuwahlen einzuleiten.
» Wirtschaftsblatt
Missionar der Marktwirtschaft
Michael Hörl, Lehrer für Betriebswirtschaft an der Salzburger Tourismusschule, will die Menschen davon überzeugen, dass Kapitalismus und Globalisierung gut sind - und der "kleine Mann" an der Krise selber schuld ist. Er will die Menschen davon überzeugen, dass der Kapitalismus etwas Gutes ist, etwas, wovon jeder etwas hat.
» Presse
ZUGABE
Gelöbnis gegen die Gier
Schon seit drei Jahren legen Absolventen der Harvard-Uni nach ihrem Studium ein Gelöbnis auf Ehre und Verantwortung ab. Diese Variante des aus der Medizin bekannten "Hippokratischen Eid" verpflichtet Führungskräfte und Absolventen von Business Schools weltweit auf gemeinsame ethische Grundsätze. So soll das Bewusstsein für Werte wie Anstand, Ehrlichkeit, Verlässlichkeit und Verantwortung geschärft werden. Jetzt nimmt auch die erste deutsche Business School ihren Absolventen einen Eid ab.
» Welt