Roberto Abraham Scaruffi

Monday, 20 June 2011


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Griechenlands Woche der Wahrheit
Gleich mehrere EU-Krisentreffen finden diese Woche statt. Mit aller Kraft wollen Europas Spitzenpolitiker eine Pleite des Landes verhindern, während Athens Premier derweil mit der Vertrauensfrage auf Alles oder Nichts spielt. Der Standard kritisiert das "Merkozy"-Modell der "freiwilligen" Beteiligung des Finanzsektors an der Griechenland-Rettung: Den Banken werde wohl kein nennenswerter Beitrag abverlangt werden. Die Beteiligung privater Gläubiger reiche zur Bewältigung der Finanzkrise nicht aus, schreibt auch die Welt und fordert den Schuldenschnitt. Dieser sei möglich, ohne dass dabei die ganze Welt angesteckt werde, versichert die Süddeutsche Zeitung. Das Handelsblatt berichtet, wie private Anleger für einen freiwilligen Beitrag zum neuen Hilfspaket belohnt werden sollen. Der Spiegel weiß von einem Kompromissvorschlag von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble im Streit um die Beteiligung privater Gläubiger mit der EZB. Das Wirtschaftsblatt geht davon aus, dass der Steuerzahler durch endloses Herumlavieren am Ende das Interesse an der Sachlage verlieren wird - und Hellas wie Japan auf verlorene Jahrzehnte zusteuert. Das Wall Street Journal sieht kein Ende der Krise in Sicht. (siehe auch "Debatte")
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NEWS
Falschberatungen in Serie?
Neue Anschuldigung gegenüber dem schon mehrfach in die Schusslinie geratenen Versicherer Ergo: Vertreter der früheren Tochter Victoria sollen laut FTD systematisch und "auf Anweisung von oben" falsch beraten haben, indem sie Kunden mit beitragsfrei gestellten Lebenspolicen zur Kündigung und zum Abschluss von Unfallversicherungen mit Beitragsrückgewähr animierten. An der zweiten Front hat Ergo erklärt, 14.000 Kunden für fehlerhaft berechnete Riester-Policen zu entschädigen. Die massenhaft zu teuer berechneten Riester-Verträge können, wie das Handelsblatt berichtet, nach Meinung von Juristen strafrechtliche Konsequenzen haben.
» Financial Times Deutschland » Börsen-Zeitung Handelsblatt (S. 6)
Neues Fundstück im HSH-Sumpf
Ein Bankrechtsexperte der Anwaltssozietät Freshfields ist im Ermittlungsverfahren gegen Vorstände der HSH Nordbank, bei dem es um Untreue und Bilanzfälschung geht, in den Fokus gerückt. Der Verdacht: Ein Gutachten von 2009 zur Frage, ob Vorstände der Bank rund um Dirk Jens Nonnenmacher "Pflichtverletzungen" begangen haben, fiel deshalb auffällig milde aus, weil sich Freshfields für lukrative Aufträge in der Vergangenheit erkenntlich zeigte.
» Spiegel
Deutsche und Commerzbank too big to fail?
Systemrelevante Großbanken (25 bis 30 weltweit) müssen sich nach Einschätzung der Bundesbank auf zusätzliche Kapitalanforderungen der Regulierer von bis zu drei Prozent einstellen. In Deutschland würde die zusätzliche Kapitalanforderung sicherlich die Deutsche Bank und möglicherweise auch die Commerzbank betreffen.
» Handelsblatt » HB2 » Börsen-Zeitung
Wenn Sparkassen konsolidieren
Erstmals beteiligt sich eine Sparkasse direkt an einer anderen Sparkasse. Die Haspa Finanzholding will sich 25,1 Prozent an der Ratzeburger Sparkasse sichern. Der nächste Kandidat für die Nutzung des Sparkassengesetzes: die Sparkasse Südholstein. Auch hier gilt die Haspa Finanzholding als Favorit.
» Handelsblatt
Kriegsbeil begraben
Die Wiener Meinl-Bank und die Immobiliengesellschaft Atrium haben ihren Milliardenstreit beigelegt. Geld sei bei dem Kompromiss nicht geflossen. Beide Seiten hatten sich im vergangenen Jahr gegenseitig mit Milliardenklagen überzogen. Davon profitierten bislang vor allem die Rechtsanwälte beider Parteien.
» Handelsblatt » Wirtschaftsblatt
Shortcuts aus der Finanzbranche
Die Sparkassen wollen in den nächsten vier Jahren alle 45 Millionen EC-Karten ihrer Kunden austauschen und so die Voraussetzung für das kontaktlose Bezahlen per Funkchip an der Ladenkasse schaffen » HB Die Ratingagentur Moody's droht Italien mit einer schlechteren Bonitätsnote » WSJ Die spanische Großbank Santander sieht sich auf ihrem krisengeschüttelten Heimatmarkt wieder auf Erfolgskurs » HB Die irische Regierung will noch vor der geplanten Kapitalerhöhung der teilverstaatlichten Bank of Ireland einen Anteil von bis zu 15 Prozent an der Bank verkaufen » Hz Indische Industrie-Konzerne wie die Reliance Group und Mahindra könnten nach einer Entscheidung der indischen Zentralbank bald schon ins Privatkunden-Bankengeschäft einsteigen » FT
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FEEDBACK - meistgeklickter Link der vorherigen Ausgabe
Dr. Doom setzt auf Gold
Marc Faber, Schweizer Börsenexperte und passionierter Schwarzmaler, glaubt an eine neun Jahre andauernde Hausse beim Gold...
» Wirtschaftswoche

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HEUTE IM HANDELSBLATT
Titel: Der verunsicherte Konzern
Politik: Koalitionsgezänk um Hilfe für Griechenland
Unternehmen: EADS nimmt Berlin in die Pflicht
Finanzen: Risikopuffer für Bankriesen
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INSIDER-BAROMETER - Transaktion der Top-Manager
Dax-Chefs hören nicht auf die Börsenexperten
Das Votum ist eindeutig: Fünf von acht Vorständen der Deutschen Telekom haben in den vergangenen beiden Wochen Aktien ihres Unternehmens gekauft. Vier von sechs SAP-Vorständen haben ebenfalls investiert. Mittlerweile sind die Top-Manager wieder so optimistisch wie seit dem vergangenen Herbst nicht mehr. Sie kaufen, obwohl die breite Masse an Fondsmanager, Bankstrategen und Vermögensverwaltern dieser Tage wegen der vielen ungelösten Probleme in der Welt zur Vorsicht rät. "Top-Manager zeigen häufig ein konträres Anlageverhalten im Vergleich zu den Aussagen der Finanzexperten", sagt Fifam-Experte Simon Bölinger. Grund dafür sind ihre besseren Informationen über künftige Umsätze und Erträge.
» Handelsblatt (ausführlicher Insider-Artikel)
KÖPFE
Wie viel Gold ist in Fort Knox?
Ron Paul, republikanischer Abgeordneter, der bei der Präsidentschaftswahl 2012 erneut gegen Barack Obama antreten will, möchte die US-Goldbestände im Goldspeicher Fort Knox überprüfen lassen. Die US-Notenbank, so der Verdacht von Paul, habe mit den Goldreserven Schindluder getrieben. "Ich denke, das Gold ist wahrscheinlich noch da, aber die Qualität ist möglicherweise nicht mehr so hoch, wie sie behaupten", heißt es in einem Interview auf seiner Homepage.
» Financial Times Deutschland » CNBC » Pauls Webseite
Überflieger buhlt um Staatsbanken
Richard Branson, Virgin-Chef, hat in seinem Firmen-Blog Interesse an Filialen der verstaatlichten Banken Northern Rock und Lloyds geäußert. Die vor drei Jahren verstaatlichte Northern Rock soll bis zum Jahresende verkauft werden, das teilverstaatlichte Geldhaus Lloyds muss im Gegenzug für Staatshilfen in der Finanzkrise rund 600 Filialen abgeben.
» Handelsblatt
Starphilosoph beklagt Schreckstarre
Jürgen Habermas, Deutschlands führender Philosoph, meint, Europa verharre an der Schwelle der ökonomischen zur politischen Einigung - das Projekt sei auf halbem Wege stecken geblieben. Wenig Gefallen findet der Sozialphilosoph an der europaweit isolierten Regierung von Angela Merkel.
» Frankfurter Rundschau
Lorenzo will bleiben
Lorenzo Bini Smaghi wehrt sich gegen die Forderung von Silvio Berlusconi, er solle von seinem Posten im Direktorium der Europäischen Zentralbank zurücktreten, um den Weg von Mario Draghi an die EZB-Spitze freizumachen. Die EZB sei laut Vertrag von Maastricht unabhängig - sowohl funktionell, institutionell, finanziell als auch personell, so Bini Smaghi. Bleib, Lorenzo, bleib, schreibt die Börsen-Zeitung.
» Neue Zürcher Zeitung » Börsen-Zeitung
Perfekter Sturm zieht auf
Nouriel Roubini, 2010 zum weltweit viertwichtigsten "Globalen Denker" gekürter Ökonom, malt düstere Prognosen an die Wand: Aktuell braue sich ein "perfekter Sturm" zusammen, der die Weltwirtschaft bedrohen könnte: angetrieben von den Haushaltsnöten der USA, der Schuldenrestrukturierung in Europa, der Stagnation in Japan und von dem schwächeren Wachstum in China. Wahrscheinlichkeit des Szenarios: ein Drittel.
» Bloomberg
Zuwachs in der Chefetage
Frank Strauß ist vom Aufsichtsrat der Postbank zum 1. Juli in den Vorstand berufen worden. Dort soll der 41-Jährige als Vertriebsexperte das Geschäft mit rund 30.000 Firmenkunden und 300.000 Privatkunden verantworten. Vorstandsvorsitzender ist Stefan Jütte, dessen Vertrag noch bis Mitte nächsten Jahres läuft.
» Börsen-Zeitung
Bitte zu Hause bleiben
Thomas Hoenig, Präsident der Federal Reserve Bank von Kansas City und leitendes Mitglied des Open Market Comittee der amerikanischen Notenbank, ist nicht begeistert davon, dass die UBS möglicherweise ihr Investment-Banking in die USA verlagert. Hätten die Schweizer ihren Hauptsitz in den USA, so Hoenig, könnte man die Bank kaum davon abhalten, in weiteren Geschäftsfeldern tätig zu werden und die ganzen Sicherheitsstrukturen und Diskontfenster des Fed zu benutzen.
» Financial Times
DEBATTE - worüber die Finanzwelt diskutiert
Warum verzögert die EU die Hellas-Pleite?
Die Reaktion der europäischen Führer und Institutionen auf die Griechenland-Krise laufe darauf hinaus, dass die Pleite sehr unangenehm wäre und daher nicht als Möglichkeit erwogen werden dürfe, stellt New York Times-Blogger und Wirtschaftsnobelpreisträger Paul Krugman fest. "Auch wenn schon lange offensichtlich ist, dass Nicht-Pleite keine Option ist." Für Europa inklusive Griechenland kalkuliere er eine weitere Periode hoher Arbeitslosigkeit und trüber Aussichten. "Addieren Sie dazu die kumulierte Output-Lücke, und Sie haben eine Vorstellung von den wahren Kosten der Verzögerung", rechnet der Top-Ökonom vor. Für Europa ohne Griechenland summierten sich die Kosten der Verzögerung auf all das, was die Verzögerung dazu beitrage, dass Griechenland die Summe seiner Schuldentilgungen reduziere. "Was Sie sich in jedem Fall nun fragen sollten ist, worauf Europa wartet? Warum sollten sechs Monate mehr Kredit und Leiden die Situation verbessern?"
» New York Times
ZUGABE - worüber die Finanzwelt schmunzelt
Hellas-Krise in drei Minuten
Ist schon einige Monate alt, aber immer noch aktuell: Ein Zeichentrickfilm erklärt die Griechenland-Krise in drei Minuten. Es geht um ein verwöhntes Mädchen, das am liebsten Eis isst, eigentlich aber kein Geld hat und sich das Eis-Geld daher leiht. Bis es von "Debt", einem gigantischen Monster, verschlungen wird... Keine Lust mehr auf die Nörgelei hat die Financial Times Deutschland. "Natürlich ist das alles nicht schön mit der europäischen Schuldenkrise." Aber da falle einem doch etwas ein. Statt Schuldenschnitt vielleicht ein paar Liter griechisches Badewasser als Sicherheit, um das Land bei Investoren wieder attraktiv zu machen? Immerhin habe das Land in einem EU-Bericht zur Sauberkeit von Badegewässern in den Mitgliedsstaaten der EU ein Top-Rating erzielt, während Deutschland nur im Mittelfeld rangiere.
» Vimeo » Financial Times Deutschland

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