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FÜR SIE GELESEN - HANDELSBLATT PRESSESCHAU
Die internationale Wirtschaftspresse rätselt
weiter über die Motive von David Cameron: Hat sich der britische Premier beim
EU-Gipfel verzockt? Oder gezielt auf das Lob der Euro-Skeptiker gesetzt? Vor
allem die britische Wirtschaft sei auf Europa angewiesen.
Camerons
Koalition befinde sich momentan in einer Lose-Lose-Situation, schreibt die
britische Financial Times. Sollte die Euro-Zone die Gemeinschaftswährung
nicht retten können, werde Großbritannien von dem folgenden Tsunami miterfasst.
Wenn der Euro jedoch durch die Fiskalunion gerettet werde, dann werde
Großbritannien auch bei Entscheidungen auf Gebieten, die für das Land von
zentraler Bedeutung seien, kaum eine Rolle spielen.
Laut Süddeutsche
Zeitung habe sich der britische Premier mit seinem Veto beim EU-Gipfel
womöglich "schlicht und einfach verzockt". Denn er habe in der britischen
Koalitionsregierung einen Sturm ausgelöst, dessen Folgen noch nicht absehbar
seien.
David Cameron hätte den Verhandlungstisch nie verlassen dürfen,
schreibt der britische Guardian. Nun müsse er dazu gezwungen werden,
wieder dahin zurückzukehren. Was er am Freitag getan habe, sei dumm gewesen und
nicht heldenhaft, wie es seine Partei am Wochenende gefeiert habe.
Die
Financial Times Deutschland fordert die Briten auf, sich endlich zu
entscheiden, ob sie in der EU bleiben wollen. Seit der Gründung der Europäischen
Wirtschaftsgemeinschaft 1957 bestünden die Briten auf ihrer Sonderrolle und
kokettierten ständig mit dem Austritt.
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