Roberto Abraham Scaruffi

Tuesday, 13 December 2011


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Der Paria Europas?
Nicht nur im britischen Unterhaus gibt es erregte Debatten über das Nein David Camerons zur Änderung der EU-Verträge.» Handelsblatt Auch die internationale Wirtschaftspresse fällt über den britischen Premier her. Er habe sich beim EU-Gipfel einfach verzockt. Vor allem die britische Wirtschaft sei auf Europa angewiesen. Die» Financial Times Deutschland fordert die Briten auf, sich endlich zu entscheiden, ob sie in der EU bleiben wollen. Seit der Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft 1957 bestünden die Briten auf ihrer Sonderrolle und kokettierten ständig mit dem Austritt. Doch dies könne nicht ewig weitergehen. Laut » Süddeutsche Zeitung habe sich der britische Premier mit seinem Veto beim EU-Gipfel womöglich "schlicht und einfach verzockt". Denn er habe in der britischen Koalitionsregierung einen Sturm ausgelöst, dessen Folgen noch nicht absehbar seien. Der Konflikt zwischen den europafreundlichen Liberaldemokraten und den Euroskeptikern unter den Tories rühre an der Substanz der Koalition. David Cameron hätte den Verhandlungstisch nie verlassen dürfen, schreibt der britische » Guardian Nun müsse er dazu gezwungen werden, wieder dahin zurückzukehren. Was er am Freitag getan habe, sei dumm gewesen und nicht heldenhaft, wie es seine Partei am Wochenende gefeiert habe. David Camerons Koalition befinde sich momentan in einer Lose-Lose-Situation, schreibt die britische » Financial Times . Sollte die Eurozone die Gemeinschaftswährung nicht retten können, werde Großbritannien von dem darauffolgenden Tsunami miterfasst. Wenn der Euro jedoch durch die Fiskalunion gerettet werde, dann werde Großbritannien auch bei Entscheidungen auf Gebieten, die für das Land von zentraler Bedeutung sind, kaum eine Rolle spielen.
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NEWS
Die Zeit wird knapp
Die Beschlüsse des EU-Gipfels gehen den Ratingagenturen Moody's und Standard & Poor's (S&P) nicht weit genug. Das Krisentreffen habe wenig neue Maßnahmen zur Lösung der Schuldenkrise in der Eurozone gebracht, teilte Moody's am Montag mit. S&P sieht auch nach dem EU-Gipfel zur Schuldenkrise Handlungsbedarf und fürchtet, dass die Zeit für eine Lösung knapp wird.
» Presse » Süddeutsche
Commerzbank verhandelt über neue Staatshilfen
Seit dem Stresstest ist klar: Die Commerzbank braucht dringend frisches Kapital. Offenbar soll wieder der Steuerzahler einspringen. Angeblich gibt es neue Verhandlungen mit der Bundesregierung.
» Handelsblatt
Letten räumen panisch Konten leer
Aufgeregte Bankkunden haben in Lettland rund 20 Mio. Lat (28 Mio. Euro) von Konten der Swedbank abgeräumt. Ursache waren nach Angaben des in Schweden beheimateten Geldhauses Gerüchte über finanzielle Probleme des Instituts. Der Lettland-Chef der Bank, Maris Mancinskis, sprach in einem auf der Website der Bank verbreiteten Schreiben von "dreisten Lügen". Die lettische Finanz- und Kapitalmarktkommission teilte mit, es gebe keinen Grund zur Sorge um die finanzielle Situation der Bank.
» FTD
"Es kann nicht sein, dass uns die Wüstenrot zum Puff kutschiert"
Eine Incentive-Reise der Wüstenrot nach Rio de Janeiro wurde den hohen moralischen Ansprüchen des Traditionskonzerns nicht gerecht. Die Bausparkasse bemüht sich um Aufklärung - und stößt auf schlüpfrige Details.
» Handelsblatt
"Das Klima ist rauer geworden in der Postbank"
Der Tarifstreit bei der Postbank ist nach dem langen Tauziehen zwar vorbei. Doch die Stimmung bei der Deutsche-Bank-Tochter ist gedrückt. Die Angst geht um, dass das Frankfurter Geldhaus 2012 hart durchgreifen könnte.
» Handelsblatt
MLP plant Sonderdividende
Der börsennotierte Finanzvertrieb MLP will seine Aktionäre mit einer Sonderdividende beglücken. "Wir haben eine überschüssige Liquidität von 40 Mio. bis 50 Mio. Euro", sagte Vorstandschef Uwe Schroeder-Wildberg der » FTD Über die Ausschüttung werde MLP entweder noch im Dezember oder Anfang 2012 entscheiden.
Shortcuts aus der Finanzbranche
Deutsche Banken stehen für fast ein Drittel der Kreditausfallversicherungen auf die kriselnden Euro-Staaten. » FTD Das Management der BHF-Bank greift bei der Sanierung des Instituts zu drastischen Maßnahmen. Nach » FTD-Informationen aus Finanzkreisen will die Deutsche-Bank-Tochter ihre Frankfurter Zentrale verkaufen und anschließend zurückmieten. Der Schritt würde einen hohen Millionenbetrag in die Kasse spülen.

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FEEDBACK - meistgeklickter Link der vorherigen Ausgabe
Mega-Villa auf Banken-Kosten
Jeane Freifrau von Oppenheim, die Mutter des ehemals persönlich haftenden Bankgesellschafters Christopher von Oppenheim, steht ebenfalls im Fokus von Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Köln gegen frühere Manager der Privatbank Sal. Oppenheim. Die Villa der Freifrau im Kölner Nobel-Stadtteil Marienburg soll auf Kosten der Bank für knapp 8,4 Millionen Euro luxussaniert worden sein. Ihr Sohn Christopher soll allein 2007 und 2008 Kredite in einer Gesamthöhe von 40 Millionen Euro aufgenommen haben, für laufende privaten Ausgaben.
» Spiegel
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HEUTE IM HANDELSBLATT
Titel: Audi vor Mercedes
Finanzen: EU-Gipfel enttäuscht Moody's
Unternehmen: Rüstungsfirmen setzen auf Export
Politik: "Internationaler Zwerg"
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MENSCHEN UND MEINUNGEN
Franzosen motzen über Briten
Jean-Pierre Jouyet, Chef der französischen Finanzaufsicht AMF, attestierte den britischen Konservativen am Montag in einem Interview mit dem Sender France Inter, dass sie einen richtig dicken Fehler begangen haben, und spielte dabei mit englisch-französischen Ressentiments: "Lange Zeit wurde gesagt, dass die französischen Rechten die Dümmsten der Welt seien. Ich glaube, die englischen Rechten haben gezeigt, dass sie in der Lage sind, die Dümmsten der Welt zu sein."
» Spiegel
Schockierende Gleichgültigkeit
Clemens Fuest, Professor für Unternehmensbesteuerung an der Universität Oxford und Direktor des Finanzwissenschaftlichen Forschungsinstituts in Köln, ist schockiert über die gleichgültige Reaktion auf das britische Nein zu den neuen fiskalpolitischen Regeln.
» Spiegel
Aufschwung nach Marktzusammenbruch
Dirk Müller, als Mr. Dax bekanntgewordener Börsenhändler und Buchautor, ist sich sicher, dass den Märkten in spätestens drei Jahren ein Zusammenbruch droht. Danach folgt ein langer Aufschwung.
» FTD
Deutsche Bank mitschuldig am CO2-Skandal
Thomas Gonder , Oberstaatsanwalt in Frankfurt, ist überzeugt, dass die Betrügereien mit CO2-Werten in Millionenhöhe ohne Unterstützung der Deutschen Bank nicht möglich gewesen wären. Die Bank habe sich trotz einschlägiger Warnungen aus dem Ausland bereitwillig als Aufkäufer der Verschmutzungsrechte zur Verfügung gestellt, mit denen nach Erkenntnissen der Strafverfolger Hunderte Millionen Euro Umsatzsteuer hinterzogen wurden. Die Deutsche Bank habe es den Angeklagten sehr einfach gemacht, indem sie ihnen die Zertifikate bereitwillig abgenommen und ihnen die nötige Liquidität für den Handel zur Verfügung gestellt habe.
» FTD » Spiegel
Diktat des Beschleunigungsgebots
Rainer Brüssow, Rechtsanwalt und Verteidiger des früheren BayernLB-Vorstands Gribkowsky, sorgt sich, dass die Richter in dem Prozess zu sehr aufs Tempo drücken und sich deswegen nicht gründlich genug mit den Vorwürfen beschäftigen.
» Presse
Erste Frau im Vorstand der NordLB
Ulrike Brouzi, für das Kapitalmarktgeschäft der NordLB zuständig, wird ab dem 1. Januar die neu geschaffene Position des Chief Operating Officers (COO) bei der Landesbank antreten.
» Handelsblatt
ZUGABE - worüber die Finanzwelt schmunzelt
Prahlerei macht sich bezahlt
Jetzt steht es schwarz auf weiß fest: "Männer besetzen Führungspositionen, weil sie ihre Leistungen übertrieben darstellen und über die Maßen von sich selbst überzeugt sind", zitiert das» Wall Street Journal das Ergebnis einer von diversen Business Schools durchgeführten Studie. Männer und Frauen einer Testgruppe mussten mathematische Aufgaben lösen. Als sie 15 Monate später gefragt wurden, wie sie dabei abgeschnitten hatten, gaben über 30 Prozent der Männer bessere Ergebnisse an als sie erzielt hatten. Bei den Frauen waren es 14 Prozent. "In einem weiteren Test wurde ein monetärer Anreiz zum Prahlen geschaffen, und auch hier waren es doppelt so viele Männer wie Frauen, die deutlich übertrieben." Die Wissenschaftler schlussfolgerten daraus, dass Gremien bei Vorstellungsgesprächen wohl häufig den Kandidaten wählen, der am meisten prahlt - und nicht den, der am qualifiziertesten ist.