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Euro-Blues zum
Jahres-Finale
Die internationalen Wirtschaftsmedien
bilanzieren das Euro-Krisenjahr 2011 und blicken voraus - und überbieten sich
dabei im Pessimismus. Wieder mal hätten Europas Führer beim Lösen der Eurokrise
versagt, lamentiert der britische » Economist. Früher oder später werde der Euro nicht mehr zu retten sein.
Der jüngste Gipfel drohe, die Natur der EU zu verändern - nicht zum Guten. Eine
EU ohne Großbritannien werde provinzieller und weniger liberal sein, glaubt das
Blatt. Nein, mehr Europa sei nicht per se die Lösung, meint die britische » Financial Times. Die erweiterte EU habe sich in eine perverse Richtung bewegt.
Seine regierenden Geister kombinierten einen Hang zur Mikro- und
Industriepolitik, die mit deflationärer Makropolitik Jobs zerstöre. Die
zentralisierte Wirtschafts- und Finanzpolitik werde die Unausgewogenheiten in
Europa nicht korrigieren, meint » Bloomberg. "Das zugrundeliegende Problem schwachen Wirtschaftswachstums in
der Eurozone wird nicht gelöst und könnte sich durch jahrelange Sparmaßnahmen
verschlimmern." Einen klaren Krisengewinner sieht das » Wall Street Journal: In den USA und Europa gewinne die Regierung das Krisenspiel,
mit höheren Steuern, mehr Regierungsmacht und ganz neuen Institutionen. » Businessweek erinnert: Ein Zusammenbruch der Eurozone werde dazu führen,
dass Deutschland seine 495-Milliarden-Euro-Forderung verlieren werde - diese
Zahl sei selbst bei der Bundesbank nur mit Mühe zu finden. Deutschlands
Dilemma: Gutes Geld schlechtem Geld hinterherwerfen, um den Schuldner flüssig zu
halten - oder den Stöpsel zu ziehen und die Konsequenzen zu tragen?
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