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Rätselraten ums
Rating
Die US-Ratingagentur Standard &
Poor's (S&P) hat nach dem Rundumschlag gegen zahlreiche Staaten der
Eurozone auch eine Warnung gegen den Euro-Rettungsfonds EFSF
ausgesprochen. Das "AAA"-Toprating für Anleihen des EFSF werde unter verschärfte
Beobachtung genommen, teilte die Agentur am Dienstag mit. Der Rettungsfonds
könnte die bisherige Topbonität verlieren, falls ein bisher mit Bestnote
versehener Mitgliedsstaat der Eurozone herabgestuft werden sollte. Dabei könnte
die Kreditbewertung des EFSF um ein bis zwei Stufen gesenkt werden, hieß es
weiter in der Mitteilung. » Handelsblatt Die internationale Wirtschaftspresse analysiert die Warnung von
S&P. » Die Financial Times
Deutschland sucht nach Gründen, warum die angedrohte Herabstufung der
AAA-Länder auf den Märkten kaum Resonanz erzeugt hat. Offenbar seien die
"Erkenntnisgewinne" der Investoren durch die Agenturen bescheiden. » Forbes wundert sich über den weiterhin großen Einfluss der
Ratingagenturen, die vor Jahren jene toxischen Assets mit AAA-Noten ausgestattet
hätten, die später zur Krise geführt hätten. Dies sei damit vergleichbar, dass
Lehman Brothers - hätte die Bank die Finanzkrise von 2008 überlebt - heute
Kunden raten würde, sich mit großen Mengen an Subprime-Hypotheken einzudecken.
Die » Börsen-Zeitung stößt sich am Timing der S&P-Entscheidung, die ausgerechnet
am Abend nach dem Merkel-Sarkozy-Schulterschluss in Paris verkündet worden sei.
Die britische » Financial Times geht davon aus, dass weniger die Politiker als vielmehr die
Banken in der Eurozone die Auswirkungen einer Herabstufung zu spüren bekämen. In
erster Linie, weil dies den Wert der Staatsanleihen schmälerte, die rund zehn
Prozent der Banken-Bilanzen ausmachten, und das ausgerechnet zu einem Zeitpunkt,
da die meisten Banken damit kämpften, ihre Kapitalbasis zu stärken.
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