Roberto Abraham Scaruffi

Wednesday, 14 December 2011


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Was wusste Jon Corzine?
Die britische » Financial Times greift die in der angloamerikanischen Wirtschaftswelt an vielen Stellen geführte Diskussion auf, ob der frühere Chef von MF Global, Jon Corzine, tatsächlich nichts vom Verschwinden der Kundengelder beim Brokerhaus wisse. Aufhänger des Artikels ist eine Anhörung vor dem US-Senat, in der Terry Duffy, CEO bei der CME Group, der aufsichtführenden Person für MF Global, ausgesagt habe. Laut Duffy sei ein CME-Prüfer bei einer Telefonkonferenz dabei gewesen, in der ein MF Global-Mitarbeiter erwähnt habe, Corzine sei klar, dass Kundengelder als eigene Kredite verwendet werden. Neben Corzine selbst hätten auch der COO von MF Global, Bradley Abelow, sowie Henri Steenkamp (CFO) bestritten, von der Verwendung der Gelder für Firmen-Zwecke etwas gewusst zu haben.
» Washington Post » Wall Street Journal » New York Times » Bloomberg
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NEWS
SPD zitiert Weidmann vor Haushaltsausschuss
Die SPD will Bundesbankpräsident Jens Weidmann wegen der Debatte um höhere Darlehen für den Internationalen Währungsfonds (IWF) vor den Haushaltsausschuss des Bundestags zitieren. Die Bundesbank wünscht wegen möglicher Risiken für den deutschen Steuerzahler und der abermaligen Erhöhung der deutschen Haftung ein positives Votum des Bundestages. Weidmann müsse darlegen, warum er dem IWF nur dann weitere 45 Milliarden Euro an Krediten zur Verfügung stellen wolle, wenn der Bundestag zustimme.
» Handelsblatt
Hoffnungsschimmer für die Konjunktur
Die Konjunkturerwartungen in der Analyse des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) sind im Dezember überraschend gestiegen. Der Index kletterte um 1,4 Punkte auf minus 53,8 Zähler. Es war der erste Anstieg des Barometers nach neun Rückgängen in Folge. Die rund 300 befragten Finanzprofis rechneten nicht mit einem Absturz.
» Spiegel
Italiener ganz wild auf Staatsanleihen
Die Italiener glauben offenbar an sich und an ihre Chance, die Schuldenkrise zu überwinden. Massiv beteiligten sich Anleger am "Staatsanleihen-Tag" am Montag, an dem sie Staatspapiere kaufen konnten, ohne den Banken Provisionen zu zahlen. Das Finanzministerium sammelte acht Milliarden Euro am Kapitalmarkt ein. Die Nachfrage überstieg deutlich das Angebot.
» Presse
IKB muss Anlegern Schadenersatz zahlen
Nach einem Urteil des Bundesgerichtshof hat die IKB in der Finanzkrise 2007 die Risiken ihrer Investments verharmlost. Sollten Anleger aufgrund dieser Information eingestiegen sein, muss die Bank zahlen.
» Handelsblatt
VW-Finanztochter setzt auf Angriff
Trotz schrumpfender Pkw-Nachfrage in Europa will die Finanzierungs- und Leasingtochter von Volkswagen ihr Geschäft in den nächsten Jahren kräftig ausbauen. Bei der Refinanzierung hat sie offenbar keine Probleme.
» Handelsblatt
Banken werfen US-Kunden raus
Deutsche Banken kündigen tausenden US-Depotinhabern. Grund für die Rauswürfe sind die weiter steigenden bürokratischen Auflagen der US-Finanzbehörden. Nach » FTD -Informationen haben die Deutsche Bank und die zur italienischen Unicredit-Gruppe gehörende HypoVereinsbank US-Kunden deren Wertpapierdepots gekündigt. Davon betroffen sind mehrere Tausend Depotinhaber.
Shortcuts aus der Finanzbranche
Die Schuldenkrise in Europa ängstigt die Deutschen: Laut einer Umfrage fürchtet mehr als die Hälfte der Bürger um den Wohlstand im Land, die Mehrheit erwartet eine Verschärfung der Lage. » Spiegel Nach Moody's geht mit Fitch eine weitere große Ratingagentur kritisch mit den Ergebnissen des jüngsten EU-Gipfels zur Schuldenkrise ins Gericht. Das Spitzentreffen habe wenig dazu beigetragen, den Schuldendruck von der Währungsunion zu nehmen, heißt es in einer Analyse der Agentur. » Presse Die österreichische Finanzmarktaufsicht (FMA) hat in einem Rundbrief alle heimischen Banken angeschrieben und daran erinnert, dass in Verlustjahren keine Boni ausbezahlt werden dürfen. » Wirtschaftsblatt Die französische Großbank Credit Agricole wird Gewerkschaftsangaben zufolge Stellen streichen.» HB Die ehemals größte US-Sparkasse Washington Mutual hat einen Streit zwischen Aktionären und Gläubigern beigelegt. Damit kann sie voraussichtlich schon bald das Insolvenzverfahren abschließen.» HB Die Zurich Versicherung stellt eine nicht ausreichende Schadenreserve fest. Der Schutz für Architekten war zu billig. » FTD Die US-Investmentbank Morgan Stanley verbessert dank eines Vergleichs mit dem Anleiheversicherer MBIA ihre Kernkapitalquote. Wie das Geldhaus mitteilte, sieht die außergerichtliche Einigung vor, dass beide Parteien auf ihre Forderungen im Zusammenhang mit Kreditausfallversicherungen (Credit Default Swaps, CDS) verzichten. » FTD
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FEEDBACK - meistgeklickter Link der vorherigen Ausgabe
"Es kann nicht sein, dass uns die Wüstenrot zum Puff kutschiert"
Eine Incentive-Reise der Wüstenrot nach Rio de Janeiro wurde den hohen moralischen Ansprüchen des Traditionskonzerns nicht gerecht. Die Bausparkasse bemüht sich um Aufklärung - und stößt auf schlüpfrige Details.
» Handelsblatt
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HEUTE IM HANDELSBLATT
Titel: Gewinnschmelze bei Eon
Finanzen: Die gläserne Bank
Unternehmen: "Es gibt genug Platz für zwei Chemieriesen"
Politik: Getrennte Wege in der Energiewende
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INSIDER-BAROMETER - Transaktionen der Top-Manager
Aktienmarkt noch weit entfernt von "Normalität"
An der Börse macht sich noch keine weihnachtliche Stimmung breit. Statt dessen sind die Unsicherheiten über die weiteren Entwicklungen in Europa hoch und es lässt sich beobachten, dass die Meinungen zur Bewältigung der Schuldenkrise immer stärker kontrovers diskutiert werden. Für die Aktienmärkte ist dies ein eher negatives Zeichen, da auch mit kontroversen Szenarien gerechnet werden muss. Für die Renditen bedeutet dies, dass die extremen Ausschläge wie in der Vergangenheit auch für die Zukunft erwartet werden können und dass der Aktienmarkt von "Normalität" noch weit entfernt ist. Ähnliches ist auch bei den Insidern zu beobachten, sie positionieren sich sowohl auf der Kauf- als auch Verkaufseite. Dabei sind die Transaktionen durchaus auf einem guten Niveau. In der Summe sinkt das Barometer leicht auf knapp 124 Punkte. Größter Kauf in den vergangenen Tagen war die Aktie von Douglas. An dem Konsumunternehmen haben sich zwei Beteiligungsgesellschaften (Dr. August Oetker Finanzierungs- und Beteiligungs mbH, Lobelia Beteiligungs GmbH) mit über 4 Mio. Euro an dem Unternehmen beteiligt. Obwohl das letzte Adventswochenende nicht die erhofften Einzelhandelsumsätze erbracht hat (schlechtes Wetter), gibt sich die Branche dennoch optimistisch für die weiteren Aussichten. Für Douglas ist das Weihnachtsgeschäft ein wichtiges Standbein und dementsprechend sollte es davon profitieren. Momentan befindet sich der Aktienkurs auf einem relativ geringen Niveau, für einen antizyklischen Einstieg sollte die Aktie demnach attraktiv sein.
Die größten Verkäufe wurden bei Dürr beobachtet, die in den vergangenen Wochen einen rasanten Kursanstieg zu verzeichnen hatte. Das Unternehmen befindet sich mittlerweile auf einem Mehrjahreshoch und nutzt das aktuell hohe Kursniveau zu Abgaben für über 8 Mio. Euro. Interessant bei diesem typisch antizyklischen Verkauf ist, dass Heinz Dürr über lange Zeit als Käufer aufgetreten ist. Der jetzige Verkauf sollte demnach für den Anleger ein wichtiges Signal darstellen, um die weiteren Entwicklungen bei Dürr genau zu verfolgen. Ein Kopie der Verkäufe könnte sich für Gewinnmitnahmen eignen.
» Insider-Rubrik
MENSCHEN UND MEINUNGEN
Asmussen-Rivale will Notenpresse anwerfem
Benoît Coeuré, Frankreichs Kandidat für das Direktorium der Europäischen Zentralbank, spricht sich für eine Ausweitung der umstrittenen Anleihekäufe der EZB aus. Die EZB müsse in jedem Fall wachsam bleiben und auf mögliche Entwicklungen reagieren. "Wir müssen pragmatisch sein und abhängig von der Marktentwicklung das Notwendige tun."
» FTD
Der Euro wird es schaffen
Fred Bergsten , US-Ökonom, ist der Ansicht, dass die EU eine völlige Katastrophe verhindern kann. Es wird nicht zum Zerfall des Euro kommen. Und eine Inflation ist das Letzte, wovor die Deutschen Angst haben müssen.
» FTD
Knast für den Börsenratgeber
Bernd Otto, Börsenbriefanbieter, ist vom Landgericht Ulm, wegen gewerbsmäßigen Betrugs an zwei Anlegern in besonders schwerem Fall zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren und drei Monaten verurteilt worden. Otto war früher dadurch aufgefallen, dass er selbst Missstände bei Börsenbriefen angeprangert hatte. Er hatte etwa den berühmtesten aller Börsentippgeber, Markus Frick, angezeigt.
» FTD
"Die Politik will die Inflation"
Martin Siegel, Fondsmanager und Goldexperte, warnt im Interview mit dem » Handelsblatt vor Inflation. Der Politik wirft er "Lügen, Täuschungen und Verfassungsbruch" vor. Denn die Notenbank drucke Geld und entwerte es damit.
Untreue gegenüber dem Steuerzahler
Hilmar Kopper, ehemaliger Deutsche-Bank-Chef und Aufsichtsratschef der HSH Nordbank, hält die Unterstützung der Commerzbank in dieser Form für einen Akt der Untreue gegenüber dem Steuerzahler.
» Spiegel
ZUGABE - worüber die Finanzwelt schmunzelt
Versicherer schnüffeln in sozialen Netzwerken
Versicherer schnüffelten auf den Accounts ihrer Kunden in sozialen Netzwerken, um Informationen über die Versicherten zu sammeln, berichtet das Portal» Daily Finance Die Daten könnten schon bald Teil des Risikoprofils werden. Die "digitale DNA" sei für die Assekuranzen Gold wert. Alles, angefangen bei den Facebook-Likes bis zur Mitgliedschaft auf einem Gesundheitsportal diene den Versicherern als Hintergrundinformation, um etwa Beiträge festzulegen. So könnte etwa eine Versicherung an Information über gefährliche Hobbies und extreme Sportarten interessiert sein. Es gebe ebenfalls Berichte von angeblich Behinderten, die durch Facebook-Fotos, die sie beim Tanzen zeigen, aufgeflogen seien. Andererseits könnten Versicherte ihr Online-Profil dazu nutzen, um sich ein gesundheitsbewusstes Image zu verpassen, und so die eigenen Beiträge zu drücken.