Roberto Abraham Scaruffi

Monday, 5 December 2011


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"Merkel braucht einen James Bond"
Die internationalen Medien blicken gespannt auf den EU-Gipfel am Ende der Woche. Zentrale Frage: Holen Angela Merkel & Co. zum Befreiungsschlag aus? Das Milliardengrab werde so bald nicht zu schließen sein, deutet das » Handelsblatt die jüngsten Äußerungen der Kanzlerin. Vage Versprechungen, Protokollnotizen und ähnliches "Euro-Wischiwaschi" stellen das zerstörte Vertrauen nicht mehr her, mahnt die » Wirtschaftswoche Die Märkte hofften, dass beim Brüsseler Gipfel ein großer Plan präsentiert werde. "Wenn dieser Plan aber bedeutet, dass alle so verrückt sparen wie es Deutschland fordert, wird die Eurozone noch viel Leid ertragen müssen", schreibt » The Globe and Mail Die » Welt berichtet, dass europäische Regierungen den IWF mit einem dreistelligen Milliardenbetrag stärken wollen, um Länder wie Italien zu stützen. Ohne eine nachhaltig funktionierende Lösung der europäischen Staatsschuldenkrise bliebe nur noch ein bitteres Fazit, schreibt die » Börsen-Zeitung : "Gestern standen wird am Rande des Abgrunds, heute sind wir einen Schritt weiter." Auch die » NZZ sympathisiert mit Merkel. Eine Vergemeinschaftung von Schulden wäre langfristig verheerend. Dagegen kritisiert die » taz Merkels Schneckentempo. Sie warte, bis die Krise in Deutschland eintreffe. Die Kanzlerin bräuchte einen James Bond, der mit Tatkraft die Probleme abräume und sich nicht in die Ecke verdrücke, wenn Aktion verlangt werde, schreibt der » Stern Und der » Spiegel warnt: "Merkel zockt am Abgrund". "Schluss mit den Horrorszenarien!", fordert die » Süddeutsche Zeitung Die "Apokalyptiker" legten keine Beweise vor, "argumentieren aber ultimativ. Wer widerspricht, ist naiv, dumm, renitent."
Weitere Links: » Businessweek » Financial Times
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NEWS
EZB muss handeln
Prominente europäische Volkswirte aus dem EZB-Schattenrat des » Handelsblatts empfehlen der Europäischen Zentralbank , am kommenden Donnerstag den Leitzins auf unter ein Prozent zu senken. Außerdem soll sie nach Ansicht der meisten Experten zusätzliche Maßnahmen gegen die neu aufgeflammte Bankenkrise beschließen. Bei » Cash fordert auch Jim Reid, Leiter Fundamentale Kredit-Strategie bei der Deutschen Bank in London, die EZB zum Handeln auf. Andernfalls laute seine Anlageempfehlung: "Ein Loch in den Boden graben und sich darin verkriechen".
Römische Sparpläne polarisieren
Zwei Wochen nach seinem Amtsantritt stellt der italienische Premier Mario Monti sein Reformpaket vor - eine Mischung von Sparmaßnahmen und Wachstumstreibern. Aber nicht nur die Gewerkschaften kündigen Protest an (» HB » FTD » FT » WSJ ). Die » Welt sorgt sich um die italienische Großbank Unicredit. "Käme die Unicredit in Schwierigkeiten, würden sich die Probleme im Handumdrehen auf ganz Europa - und vor allem auf Osteuropa - ausbreiten."
Private Equity auch in schweren Zeiten
Außerbörsliche Beteiligungen lohnen sich gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten. Das zeigt eine Studie der Schweizer Partners Group, die dem » Handelsblatt exklusiv vorliegt. Mit der höheren Rendite, die mit Private-Equity-Investments zu erzielen ist, gingen die Anleger keine höheren Risiken als an den Börsen ein.
Kriterien nicht weiter verschärfen
Nach erbittertem Streit zeichnet sich beim europäischen Stresstest eine Einigung zwischen der Europäischen Bankenaufsicht und den 27 nationalen Aufsichtsbehörden ab. Danach soll der Stresstest nicht weiter verschärft werden, meldet das » Handelsblatt
Shortcuts aus der Finanzbranche
Die Einnahmeverluste durch Nichtzahler in der privaten Krankenversicherung haben sich seit Mitte 2010 fast verdoppelt » HB Die fondsgebundenen Vermögensverwaltungen wichtiger Banken haben enttäuschende Ergebnisse erzielt » HB Chinas Ökonomen gehen davon aus, dass die eigene Wirtschaft trotz der jüngst eingeleiteten geldpolitischen Lockerungsmaßnahmen in den kommenden zwei Jahren erheblich an Wachstumskraft verlieren werde » BZ Die verstaatlichte Royal Bank of Scotland verkauft 918 Pubs in Großbritannien an Heineken » SZ Nach der Übernahme durch die Deutsche Bank will die Postbank bis Ende 2012 insgesamt 1500 Arbeitsplätze abbauen » HB Die verstaatlichte Krisenbank Hypo Real Estate erwägt den Einstieg ins Geschäft mit Tagesgeldkonten » Sp Da kein privater Retter für die WestLB in Sicht ist, pocht das Bundesfinanzministerium auf eine rasche Übernahme von Unternehmensteilen durch die Landesbank Hessen-Thüringen » HB Führende US-Finanzbranchen-Verbände verklagen die für den Derivatehandel zuständige Börsenaufsicht CFTC, um die geplante schärfere Regulierung des Handels mit Öls, Metallen und Getreide zu stoppen » Hz Der weltgrößte Kreditversicherer Euler Hermes droht Unternehmen mit höheren Preisen » FTD
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FEEDBACK - meistgeklickter Link der vorherigen Ausgabe
Bankrott oder Ruin
Die Chance auf eine bezahlbare Euro-Rettung ist vertan. Egal, was jetzt passiert: Es wird ruinös teuer für Deutschland. So oder so. Eine Kolumne von Wolfgang Münchau zur großen Ironie des Euro-Desasters.
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HEUTE IM HANDELSBLATT
Titel: "Europa braucht ein mitfühlendes Herz"
Finanzen: Die labile Lage der Landesbanken
Unternehmen: Die Last der Vergangenheit
Politik: Schlechte Aussichten für Südeuropa
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MENSCHEN UND MEINUNGEN
Externer soll Zahlen hüten
Stephan Engels, Leiter Finance & Controlling des Autobauers Mercedes-Benz, wird neuer Finanzvorstand der teilverstaatlichten Commerzbank. Engels soll voraussichtlich zum 1. April 2012 Nachfolger von Finanzchef Eric Strutz werden, der seinen Ende März 2012 auslaufenden Vertrag aus privaten Gründen nicht verlängern möchte (» HB » FTD ). Dass die Coba einen Branchenfremden an die Spitze des Finanzressorts berufe, zeige, wie wenig von einstigen Selbstbewusstsein des Instituts übrig geblieben sei, meint das » Handelsblatt Laut » Spiegel schließt die Bundesregierung eine Verstaatlichung der Commerzbank nicht aus. Sollte sich Deutschlands Nummer zwei bis zum nächsten Sommer nicht genug Kapital beschaffen können, werde Berlin den Bankenrettungsfonds Soffin reaktivieren und weitere Aktien des Finanzkonzerns übernehmen.
Achtung Gift-Cocktail
Günther Oettinger, deutscher EU-Kommissar, kritisiert laut » Spiegel das "Nein" der Kanzlerin zu europäischen Gemeinschaftsanleihen. "Euro-Bonds kann man nicht kategorisch ausschließen. Es kann sein, dass sie notwendig werden". Die » Wirtschaftswoche warnt: "Rettungsschirm-Milliarden, Euro-Bonds und Inflationsgift vermischen sich zum monetären Gift-Cocktail."
Neue Geld-Quellen müssen her
Matthias Kollatz-Ahnen, Vize-Präsident der Europäischen Investitionsbank, rät Europas Banken angesichts der Finanzierungsprobleme am Kapitalmarkt, künftig viel stärker zur Mittelaufnahme gegen Sicherheiten überzugehen. Gleichzeitig werde dieses Umdenken zu höheren Kosten führen, so Kollatz-Ahnen im » Handelsblatt
Kampf um die Milliarden
James Koutoulas, Chef beim Rohstoff-Fonds Typhon Capital Management, gehört zu den Opfern des US-Wertpapierhändlers MF Global. Gemeinsam mit anderen Gläubigern gründete der 30-Jährige die Interessensvereinigung Commodity Customer Coalition, die laut » Fortune 8000 Mitglieder umfasst. Koutoulas ist zuversichtlich, den Verlauf der multimilliarden Dollar schweren Insolvenz zu beeinflussen. » Newsweek zeichnet den Abstieg des früheren MF Global-Chefs Jon Corzine nach.
Depardieu macht auf Dominique
Dominique Strauss-Kahn soll bei der Verfilmung der Zimmermädchen-Affäre vom französische Schauspieler Gérard Depardieu dargestellt werden. Angeblich will der US-amerikanische Filmemacher Abel Ferrara den Stoff auf die Leinwand bringen (» Bild ).
ZUGABE - worüber die Finanzwelt schmunzelt
Keiner küsst den Weihnachtsmann
Oh, du feuchtfröhliche, oh, du seelige oft sternhagelvolle Weihnachtszeit! Wie feiert man ohne Fettnäpfchen mit Kollegen, damit es am Morgen danach keine unschöne Bescherung gibt? Das » Handelsblatt gibt Tipps. Erste Regel: nicht zu casual - eine Firmenfeier sei keine Familienfeier, selbst, wenn es sich manchmal so anfühle. Also: Eine legere Kombination komme gut an. Außerdem: Finger weg von den Kollegen. "Merke: Keine(r) küsst den Weihnachtsmann!" Schließlich müsse man sich den billigen Büroklatsch über andere verkneifen. "Sie wissen ja nicht, welche Position sie in dieser Firma noch einnehmen wollen. Gewiss nicht die des Flurfunk-Moderators."