Roberto Abraham Scaruffi

Monday, 19 December 2011


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Merkozys Euro-Selbstmord-Pakt
Zum Jahresende ist und bleibt die zentrale Frage der internationalen Medien: Hat Europa noch eine Zukunft? Die » Japan Times gibt den Ökonomen Rückendeckung, deren Einschätzung nach das beim Brüsseler EU-Gipfel unter Federführung von "Merkozy" geschnürte Fiskalpaket komme einem Selbstmord-Pakt gleich. Es ziele darauf ab, selbstauferlegte Sparsamkeit als Heilmittel einzusetzen, um Schulden abzutragen. Europa riskiere, in einen "teuflischen Kreislauf" hineingezogen zu werden - trotz Sparmaßnahmen. Im » Handelsblatt blickt Stefan Homburg, Finanzprofessor an der Uni Hannover, pessimistisch in die Zukunft: "Sicher ist: Meine Beerdigungskosten werden nicht in Euro bezahlt werden. Die Eurozone hat keine Zukunft." Doch die Krise könne sich gut und gern noch einige Jahre hinziehen. Europa sei gerade wieder angekommen, wo seine Irrfahrt begonnen habe, stellt die » Wirtschaftswoche fest: in Maastricht. Alle neuen Regeln seien im Gründungspakt zum Euro 1992 schon vorgesehen gewesen. Doch jetzt teile sich die Euro-Zone wieder still und heimlich in nationale Währungsräume auf. "Deutsche Beiträge werden nur in deutschen Vermögenswerten angelegt, spanische nur in Spanien." Die Politik verstärke die Desintegration. Die britische » Financial Times sucht nach alternativen Lösungen für die Krise, und zwar im 18. Jahrhundert, der Zeit des ersten Schatzkanzlers der Nation, Alexander Hamilton. Der habe nach dem Revolutionskrieg 1790 Steuern eingeführt, um die Zinsen der neu aufgelegten US-Anleihen zu begleichen. Zwei Lektionen für das moderne Europa sieht die FT also: Neue, passend gestaltete Steuern und eine sichere Bank für private, wie auch Regierungsguthaben, als Basis für die landesweite Kreditvergabe.
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NEWS
Immobilien-Giganten vor den Kadi
Die US-Börsenaufsicht geht nach dreijährigen Ermittlungen juristisch gegen die früheren Chefs der Immobilien-Giganten Fannie Mae und Freddie Mac vor. Daniel H. Mudd (Fannie) und Richard F. Syron (Freddie) sowie vier weitere Führungskräfte sollen Investoren in der Frage nach dem Engagement ihrer Firmen bei riskanten Hypotheken getäuscht haben. » (NYT » Forbes » FT) Weiteres juristisches Schlachtfeld in den USA: Eine Gruppe großer institutioneller Investoren unter der Führung von Blackrock und Pimco attackiert JP Morgan Chase, ebenfalls wegen fragwürdiger Immobiliengeschäfte. Im Juni hatte die Bank of America 8,5 Milliarden Dollar an eine Gruppe von Investoren gezahlt, die in der Finanzkrise mit Hypothekenpapieren jede Menge Geld verloren hatten - der größte Vergleich, den jemals ein Kreditinstitut geschlossen hat.
» Forbes
Investmentbanker im Aufwind
Das Geschäft der Investmentbanken in Deutschland läuft rund, fast so, als ob es das Desaster mit den Staatsschulden in Europa nicht geben würde. Das gilt vor allem für die Deutsche Bank und ihren Investmentbanking-Chef Stephan Leithner, der die Frankfurter im Geschäft mit Firmenkunden weltweit unter die ersten fünf Adressen gebracht hat. Hierzulande bleibt die Bank nach Zahlen des Finanzanalysehauses Thomsons Reuters die Nummer eins. Den größten Zuwachs verbuchte im laufenden Jahr das M&A-Geschäft in Deutschland.
» Handelsblatt
Deal im Steuerstreit?
Im Streit um Offenlegung von schwarzen Konten sind die USA offenbar zu einem Einlenken bereit. Laut » Sonntagszeitung fordern US-Behörden - wie einst von der UBS - von elf weiteren Schweizer Instituten wie Crédit Suisse und Julius Bär Informationen über ihr früheres Geschäftsmodell bei US-Offshore-Kunden und bieten im Gegenzug Straffreiheit an.
Weitere Links: » Handelsblatt » Cash
Iren sind schuld
Die peinliche 55,5-Milliarden-Euro-Panne bei der Bad Bank der verstaatlichten Ex-Hypo Real Estate (HRE) ist nach » Spiegel-Informationen aufgeklärt. Demnach geht aus einem Prüfbericht der Bundesbank hervor, dass ein großer Teil der Verantwortung für den Fehler bei der irischen HRE-Tochter Depfa liegt. Entlastet würden danach das Management der Bad Bank FMS Wertmanagement (FMSW) und zum Teil auch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC.
» Handelsblatt
Teilen und beherrschen
Die britische Regierung nickt die Vorschläge einer unabhängigen Kommission ab und setzt sich für eine Reform des Bankensektors ein. Ein Bestandteil: Der Privatkundenbereich soll künftig strenger vom risikoreichen Investmentbanking getrennt werden. Der Wirtschaftsminister Vince Cable in der » BBC "Wir können uns einfach keine Wiederholung der Finanzkatastrophe von vor drei Jahren erlauben."
Weiterer Link: » Financial Times
Shortcuts aus der Finanzbranche
Sechs portugiesische Banken sind von der Ratingagentur Standard & Poor's in ihrer Kreditwürdigkeit auf "Ramsch"-Niveau herabgesenkt worden.» HB Der Hedge-Fonds Hayman Capital Management erwartet, dass Bankkunden in Spanien, Portugal und Griechenland wegen der Verschlimmerung der Schuldenkrise in den kommenden Monaten massenhaft Geld von ihren Konten abheben.» Cash Die angeschlagene Bank Credit Agricole verkauft ihre Beteiligungsgesellschaft an den britischen Private-Equity-Spezialisten Coller Capital.» HB Die Gattin von Sean Quinn, Irlands reichstem Bürger, der inzwischen insolvent ist, muss drei Millionen Euro an die Anglo Irish Bank zurückzahlen.» FT


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FEEDBACK - meistgeklickter Link der vorherigen Ausgabe
Euro-Blues zum Jahres-Finale
Die internationalen Wirtschaftsmedien bilanzieren das Euro-Krisenjahr 2011 und blicken voraus - und überbieten sich dabei im Pessimismus. Wieder mal hätten Europas Führer beim Lösen der Eurokrise versagt, lamentiert der britische » Economist ..

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HEUTE IM HANDELSBLATT
Titel: Kurt Biedenkopf fordert Tilgung der Staatsschuld
Politik: Parteivorsitzender auf Kurssuche
Unternehmen: Zeitarbeiter verzweifelt gesucht
Finanzen: "Banken mit Renditeproblemen"
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MENSCHEN UND MEINUNGEN
Der Griechen-Retter
Horst Reichenbach, Leiter der Task-Force der EU-Kommission für Griechenland, will mit rund 25 Mitarbeitern in Brüssel und einem guten Dutzend in Athen dem Land helfen, die notwendigen Reformen durchzuführen und die brachliegende Wirtschaft anzukurbeln. Reichenbach ist freundlich und zurückhaltend - es sei denn, jemand nennt ihn "Gauleiter".
» Zeit
Politische statt persönliche Gründe
Jürgen Stark, Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank, tritt zum Jahresende zurück. Warum eigentlich? Zunächst hieß es: "persönliche Gründe". In der » Wirtschaftswoche korrigiert sich Stark: "Ich bin nicht zufrieden damit, wie sich diese Währungsunion entwickelt hat." Konkreter: Der ungebremste Kauf von Staatsanleihen durch die Währungshüter sei keine Lösung.
Weitere Links: » Financial Times » Handelsblatt
Betrüger statt Freund und Helfer?
Tobias Bosler, Chef der Münchner Investmentfirma TFB Capital und früherer Sprecher der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK), galt als Robin Hood der Börsenwelt. Heute muss sich Bosler gegen den Vorwurf der Staatsanwaltschaft in München wehren, als systematischer Aktienbetrüger agiert zu haben. Die Ermittler werfen ihm und seinem ehemaligen SdK-Freund Markus Straub Kursmanipulation und Insiderhandel vor - dies sei der größte Schlag gegen mutmaßlichen organisierten Aktienbetrug in Deutschland, schreibt die » Süddeutsche Zeitung.
Banken ohne Vertrauen
Ulrich Schröder, Chef der größten staatlichen Förderbank KfW, sieht die Banken in einem tiefgreifenden Restrukturierungsprozess, der gerade erst begonnen habe. Die Institute, so Schröder im gedruckten Handelsblatt, litten im Kern unter einer Vertrauenskrise der Investoren - auf der Fremd- wie auf der Eigenkapitalseite. "So brutal das ist. Viele Banken stehen vor der Herausforderungen die Bilanz zu schrumpfen und ihr Finanzierungsproblem durch verstärkten Einsatz besicherter Refinanzierungsinstrumente zu lindern."
Maschmeyer-Erpresser gefasst
Carsten Maschmeyer ist mit seiner Familie von einem Erpresser bedroht worden. Er sollte mehrere Millionen Euro zahlen, um das Leben seiner Söhne zu schützen, meldet die » Bild. Auch Maschmeyers Lebensgefährtin, die Schauspielerin Veronica Ferres, sei bedroht worden. Die Polizei habe den mutmaßlichen Täter bei der Geldübergabe am Samstag festnehmen können. Die » FTD berichtet, Maschmeyer sei mit fünf Prozent in die börsennotierte Pflegeheimkette Marseille-Kliniken eingestiegen.
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ZUGABE - worüber die Finanzwelt schmunzelt
Santa unter Wasser
Für » CNN Money berichtet "Scuba Santa" über seinen Job, den besten Saisonjob überhaupt. Der hauptberufliche Taucher soll mit über einem Dutzend Haien für Weihnachtsstimmung sorgen. Bedrohlich seien nicht de Haie. Ungemütlich könne in erster Linie die Meeresschildkröte werden, falls ihr Scuba Santa zu wenig Beachtung schenkt.