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FÜR SIE GELESEN - HANDELSBLATT PRESSESCHAU
Ein wichtiges Signal, aber keine Lösung der
Schuldenkrise - die internationalen Medien bleiben nach der Intervention der
Zentralbanken skeptisch.
Aus Sicht der Financial Times Deutschland
ist die massive Intervention ein "schrilles Warnsignal", da das Bankensystem
offenbar kurz vor dem Kollaps gestanden habe. Doch das Liquiditätsproblem der
Banken sei im Vergleich zu den Problemen auf den Staatsanleihemärkten nur
sekundär. Dennoch: Die Intervention sei ein psychologisch wichtiges Signal:
"Amerikaner, Europäer und Chinesen sind willens und in der Lage, schnell und
koordiniert zu handeln, wenn es die Situation erfordert."
Das gemeinsame
Vorgehen sei wie ein Pflaster für die große Wunde in Europa, aber keine Heilung,
argumentiert Fortune. Die Auswirkungen seien temporärer Natur, griffen
aber nicht die strukturellen fiskalischen Probleme der Euro-Zone an. Daher werde
der Aufschwung auf den Finanzmärkten im Sande verlaufen, sobald klar werde, dass
die Ursachen der Probleme weiter bestehen.
Euphorie spürt La
Tribune aus Frankreich an den Finanzmärkten. "Dabei überrascht der Umfang
der Maßnahmen, die die Notenbanken beschlossen haben. Sie ermutigen und zielen
genau auf ein aktuelles Kernproblem ab: die Schwierigkeiten der Banken
hinsichtlich ihres Zugangs zu Finanzierungen, vor allem in Dollar", kommentiert
das Blatt.
Das Vorgehen der Zentralbanken sei weniger signifikant als
gedacht, schreibt der Economist. Sie weiteten lediglich schon vorhandene
Programme aus und fokussierten dabei alleine auf Liquiditäts-Probleme, während
die zugrundeliegende Dynamik der Schuldenkrise unverändert bleibe.
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