Roberto Abraham Scaruffi

Thursday, 1 December 2011


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Die große Geldspritze - Hoffnung ohne Heilung
Die eintägigen Einlagen der Geschäftsbanken bei der EZB nähern sich der Marke von 300 Milliarden Euro - die Banken sind nervös wie lange nicht mehr (» HB ). Doch wichtige Zentralbanken sind gestern weltweit zur Hilfe geeilt. Notenbanken wie die Federal Reserve in den USA und die EZB erleichtern Währungsgeschäfte untereinander, um Finanzierungsengpässe bei Banken und damit auch bei Unternehmen zu verhindern - was die Börsen beflügelte (» HB » FTD » WSJ ). Der Schritt sei zwar eine logische Fortsetzung der Politik, ein aufgeblähtes Bankensystem durch Drucken von immer mehr Geld flüssig zu halten. Sollte die Krise irgendwann einmal ausgestanden sein, müsse dieses Geldsystem aber grundlegend reformiert werden, fordert das » Handelsblatt Das Liquiditätsproblem der Banken sei nur ein "Nebengeschwür" der Finanz- und Schuldenkrise, nicht der Krebsherd, meint die » FTD Die Zentralbanken bescherten Hoffnung, aber keine Heilung, meldet das » Wall Street Journal Zweifel an. In der » Financial Times befürchtet Pimco-Chef Mohamed El-Erian, dass die Zentralbanker einer Reihe von politischen Enttäuschungen vorwegkommen wollen. Die konzertierte Aktion beruhige zwar die Märkte, aber Notenbanken könnten die Krise nicht lösen, meint die » Wirtschaftswoche Dies sei Aufgabe der Politik. Es gebe nur noch zwei politische Optionen: Bankrott oder Ruin. Und Schuld daran sei Angela Merkel, schreibt Wolfgang Münchau für den » Spiegel Die Kanzlerin habe uns ruiniert. In der Kraftprobe zwischen Merkel und dem Rest der Euro-Welt bleibe die Kanzlerin starrsinnig, schimpft der » Nouvel Observateur Und SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier legt nach: "Es gibt eine am Abgrund lavierende Kanzlerin, bei der in Europa-Fragen Unehrlichkeit inzwischen zum Markenzeichen geworden ist." (» HB )
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NEWS
Beraten verboten
Die EU will die Macht der führenden Wirtschaftsprüfer radikal beschneiden. EU-Binnenmarktkommissar Michel Barnier legte ein Gesetzespaket vor, mit dem vor allem die Dominanz der "Großen Vier" - KPMG, Ernst & Young, Deloitte und PwC - gebrochen werden soll.
» Handelsblatt » Süddeutsche Zeitung » Neue Zürcher Zeitung
Allianz der Riesen
Bahnt sich in der Versicherungsbranche eine neue Elefantenhochzeit an? Nach Recherchen von » Cash ist Zurich Financial Services am britischen Versicherungskonzern Aviva interessiert. Insgesamt wollten die Schweizer satte 17 Milliarden Pfund auf den Tisch legen. Der Zeitpunkt sei ideal, meint der Wirtschaftsdienst.
Die verstoßenen Banker
Die im Steuerstreit mit den USA angeklagten Schweizer Banker, Anwälte und Treuhänder werden im Heimatland wie Parias behandelt, analysiert die » Neue Zürcher Zeitung , die sich mit Betroffenen unterhalten hat. Auf Anklagen vor einem US-Gericht folge die Freistellung durch die Arbeitgeber, die ihre Mitarbeiter fallen ließen, sowie die soziale Ausgrenzung. Dies sei scheinheilig, schließlich hätten alle Spieler des Schweizer und US-Finanzplatzes von der Praxis gewusst.
Sparkassen zur Kasse
Bayern macht Druck auf die Sparkassen, nachträglich einen größeren Beitrag zu Rettung der BayernLB zu leisten. Bayerns Finanzminister Markus Söder (CSU) sagte, die Sparkassen müssten einen substanziellen Beitrag bis 2013 beisteuern, so wie es die EU-Kommission gefordert habe.
» Handelsblatt » Süddeutsche Zeitung
Geschäfte gebündelt
Bei der UBS wird künftig nicht mehr zwischen On- und Offshore im Private Banking unterschieden - da das Schweizer Bankgeheimnis faktisch tot ist. Vor diesem Hintergrund stellt die Bank laut » Handelszeitung ihr Europa-Geschäft ab 2012 neu auf: An der Spitze steht der Däne Jakob Stott, der lange für die US-Investmentbank J.P. Morgan arbeitete. Jürg Haller, früher bei der UBS für das europäische Offshore-Geschäft verantwortlich, wird Vice-Chairman.
Shortcuts aus der Finanzbranche
Die Schweizer Vermögensverwaltungsbank Julius Bär hat ihre erste Vertretung in China eröffnet » Ca Die Veröffentlichung der Ergebnisse der neuen Banken-Stresstests verzögert sich weiter » HB Standard & Poor's droht der Deutschen Bank mit Herabstufung » Sp Der spanische Bankenrettungsfonds will die gestützte Sparkasse Banco Cam binnen zwei Monaten verkaufen » FT Die Fusion von Deutscher Börse und Nyse Euronext wird nach den Worten von Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier nicht um jeden Preis geschehen » HB Die Sparkassen müssen für 2011 eine weitere Abschreibung auf die Landesbank Berlin schultern, angeblich einen hohen dreistelligen Millionenbetrag » FTD
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FEEDBACK - meistgeklickter Link der vorherigen Ausgabe
S&P senkt Bonität von 15 Großbanken
Die Ratingagentur Standard & Poor's stuft die Kreditwürdigkeit von 15 Großbanken herunter. Auf die Geldhäuser könnten höhere Finanzierungskosten zukommen. Zwei Banken wurden allerdings höher bewertet.
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HEUTE IM HANDELSBLATT
Titel: Notenbanken kaufen Zeit
Finanzen: "Wir wollen eine Nischenbank sein"
Unternehmen: Brüssel verschont die Prüfer
Politik: Finanzkrise? Nicht am Arbeitsmarkt
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UMFRAGE DER WOCHE
Wie soll die Euro-Krise gelöst werden?
Bei der Bekämpfung der Euro-Krise gibt es jetzt nur noch drei Alternativen: die Einführung von Euro-Bonds, ein erweitertes Mandat der Europäischen Zentralbank und den deutschen Weg. Kanzlerin Angela Merkel fordert einen eisernen Sparkurs der hochverschuldeten Staaten und automatische Sanktionen. Welchen Weg halten Sie für den richtigen?
» Hier geht es zur Umfrage
MENSCHEN UND MEINUNGEN
"Government Sachs" reloaded
Henry Paulson steht erneut wegen seiner engen Kontakte zu Goldman Sachs während seiner Zeit als Finanzminister der USA unter Beschuss. » Bloomberg deckt auf, dass sich der frühere Goldman-Chef 2008 mehrfach mit früheren Kollegen getroffen hat, um Interna weiterzureichen. Darunter mit dem früheren Goldman-Überflieger und späteren Hedge-Fonds-Gründer Eric Mindich (Eton Park Capital Management). Mindich & Co. soll Paulson gesteckt haben, dass er die Immobilienfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac unter die staatlichen Fittiche stellen wolle.
Weitere Links: » Reuters » Forbes
Berlin in der Bredouille
Jörg Asmussen soll weiterhin nach dem Wunsch der Bundesregierung den Posten des EZB-Chefvolkswirtes bekommen, obwohl die französische Regierung inzwischen mit Benoît Coeuré einen eigenen Kandidaten nominiert hat, der inzwischen auch die Rückendeckung der EU-Finanzminister erhalten hat. Bredouille: Berlin scheut die öffentliche Konfrontation mit Frankreich. Zudem haben die Politiker offiziell gar nicht darüber zu entscheiden, wer welchen Posten im EZB-Direktorium bekommt.
» Handelsblatt
Ritterschläge für Börsenstar und Banker
Max Otte, Leiter des von ihm gegründeten Instituts für Vermögensentwicklung in Köln, ist "Börsenstar 2011". Abgestimmt haben 2500 Leser von » Börse Online , von denen rund die Hälfte für Otte votierte - zum dritten Mal in Folge holte sich Otte den Titel. Auf Platz zwei landete "Mister DAX" Dirk Müller. Bei einer weiteren Preisverleihung der Dow-Jones-Fachpublikation » Financial News sicherte sich der künftige Deutsche-Bank-Chef Anshu Jain den Titel "European Investment Banker of the Year".
Schwere Vorwürfe gegen Finanzvertrieb
Carsten Maschmeyer, Gründer des Finanzvertriebs AWD, steht mit 19 weiteren AWD-Managern im Zentrum einer Strafanzeige des österreichischen Vereins für Konsumenteninformation. Laut » Stern erheben die Verbraucherschützer den Vorwurf des schweren gewerbsmäßigen Betrugs. Der Finanzvertrieb AWD weist Vorwürfe entschieden zurück, er habe Kunden in Österreich falsch beraten.
Keine Lust auf Sündenbock-Image
Andreas Schmitz, Präsident des Bundesverbands deutscher Banken, attackiert bei » Börse Online die europäischen Regierungschefs. Diese hätten die Banken erst verpflichtet, zu Liquiditätszwecken Staatsanleihen zu halten. Um das Engagement heute als Spekulation zu bezeichnen - unfair.
Der mit den Milliarden jongliert
Werner Hoyer, Staatsminister im Auswärtigen Amt und zeitweise als Nachfolger seines Chefs Guido Westerwelle im Amt des Außenministers im (Medien-)Gespräch, soll künftig milliardenschwere Kredite verantworten: Der FDP-Politiker wird neuer Präsident der Europäischen Investitionsbank. Die Finanzminister der 27 EU-Staaten einigten sich laut » Spiegel in Brüssel auf die Personalie. Der Gouverneursrat der Bank müsse den Vorschlag aber noch absegnen, was aber als Formsache gelte.
Die schützende Hand von Paris
Liliane Bettencourt, reichste Frau Frankreichs, muss sich doch nicht vor Gericht wegen Steuerhinterziehung verantworten. Diese Entscheidung sei im Finanzministerium entschieden worden, meldet der » Nouvel Observateur - und das, obwohl die Erbin des Kosmetikkonzerns L'Oréal mindestens 106 Millionen Euro vor dem Staat verheimlicht habe.
Weiterer Link: » Neue Zürcher Zeitung
Finanzfachmann angeworben
Levin Holle, Senior Partner bei der Boston Consulting Group, berät das Bundesfinanzministerium künftig in der Euro-Krise. Als Leiter der Abteilung Finanzmarktpolitik ist Holle laut » Financial Times Deutschland künftig zuständig für Finanzmarktregulierung, das Zentralbankwesen und die Finanzaufsicht Bafin. Die FTD erwartet bei Holle Probleme, sich in die Strukturen von Wolfgang Schäubles Ministerium zu fügen.
ZUGABE - worüber die Finanzwelt schmunzelt
Bizarrer Werbe-Kampf in der Assekuranz
Die» Financial Times Deutschland berichtet über einen bizarren Streit innerhalb der Versicherungswirtschaft. Teil 1: Der Branchenverband GDV will das schlechte Image der Assekuranz verbessern und startet 2009 eine 18 Millionen Euro teure Werbeaktion: "Was ist Ihnen lieb und teuer?" und "Wo sehen Sie sich in 30 Jahren?" lauten die Slogans auf Plakaten, in Anzeigen und Fernsehspots sowie auf einer Tour mit einem Doppeldeckerbus durch deutsche Städte. Teil 2: Große Versicherer (angeblich die Ergo) torpedieren die Kampagne. So habe die Munich-Re-Tochter Ergo in ebenfalls groß dimensionierten Werbeaktionen (allein 2010 rund 50 Millionen Euro) gegen die gesamte Konkurrenz polemisiert. Während die Allianz 2010 auf eigene Faust eine Image-Verbesserungs-Kampagne gestartet habe. Teil 3 (aktuell): Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft beerdigt die eigene Imagekampagne still und leise.
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