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Die große Geldspritze - Hoffnung
ohne Heilung
Die eintägigen Einlagen der
Geschäftsbanken bei der EZB nähern sich der Marke von 300 Milliarden Euro
- die Banken sind nervös wie lange nicht mehr (» HB ). Doch wichtige Zentralbanken sind gestern weltweit
zur Hilfe geeilt. Notenbanken wie die Federal Reserve in den USA und
die EZB erleichtern Währungsgeschäfte untereinander, um
Finanzierungsengpässe bei Banken und damit auch bei Unternehmen zu verhindern -
was die Börsen beflügelte (» HB » FTD » WSJ ). Der Schritt sei zwar eine logische Fortsetzung der
Politik, ein aufgeblähtes Bankensystem durch Drucken von immer mehr Geld flüssig
zu halten. Sollte die Krise irgendwann einmal ausgestanden sein, müsse dieses
Geldsystem aber grundlegend reformiert werden, fordert das » Handelsblatt Das Liquiditätsproblem der Banken sei nur ein "Nebengeschwür"
der Finanz- und Schuldenkrise, nicht der Krebsherd, meint die » FTD Die Zentralbanken bescherten Hoffnung, aber keine
Heilung, meldet das » Wall Street Journal Zweifel an. In der » Financial Times befürchtet Pimco-Chef Mohamed El-Erian, dass die
Zentralbanker einer Reihe von politischen Enttäuschungen vorwegkommen wollen.
Die konzertierte Aktion beruhige zwar die Märkte, aber Notenbanken könnten die
Krise nicht lösen, meint die » Wirtschaftswoche Dies sei Aufgabe der Politik. Es gebe nur noch zwei politische
Optionen: Bankrott oder Ruin. Und Schuld daran sei Angela Merkel,
schreibt Wolfgang Münchau für den » Spiegel Die Kanzlerin habe uns ruiniert. In der Kraftprobe zwischen
Merkel und dem Rest der Euro-Welt bleibe die Kanzlerin starrsinnig, schimpft der
» Nouvel Observateur Und SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier
legt nach: "Es gibt eine am Abgrund lavierende Kanzlerin, bei der in
Europa-Fragen Unehrlichkeit inzwischen zum Markenzeichen geworden ist." (» HB )
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