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Griechenland-Hilfe: Abgeordnete
nicken, Medien warnen
Das zweite Milliarden-Hilfspaket für
Griechenland wird heute wohl problemlos den Bundestag passieren. Doch manche
Abgeordnete würden heute nur mit großem Unbehagen zustimmen, blicken » Handelsblatt und » FTD voraus. Am Wochenende hatte Innenminister Hans-Peter
Friedrich (CSU, Foto) für Wirbel gesorgt: Als erstes Mitglied der
Bundesregierung riet er dem Pleitekandidaten Griechenland im Spiegel zu einem
Austritt aus der Euro-Zone. » (Spiegel) Dass zeitgleich auch Bayerns Finanzminister Markus Söder
den hellenischen Kompromiss in Frage stellte, kommentiert » der Westen "Entweder sie haben bessere Ideen zur Krisenabwehr als Merkel
und Schäuble. Oder sie gefallen sich in einer der üblichen Profilierungen der
Bayern gegenüber ihrer Schwesterpartei." Jenseits der parteipolitischen
Geplänkel haben viele Medien weltweit eine Pleite des Mittelmeerlandes längst
eingepreist. Keine Angst davor hat etwa der » Economist. Sie erscheine Experten weltweit immer wahrscheinlicher. Der
darauf folgende Schock würde nicht das Ende bedeuten. Das habe Lehman
Brothers 2008 gezeigt. Für die » Financial Times ist es nur noch eine Frage der Zeit, wann Griechenland pleite
geht. Zu wünschen wäre dem Land, dass es ein Jahr Zeit habe, um sich darauf
vorzubereiten. Griechenland fehle ein wichtiges Mittel zur Gesundung, bedauert
die » Frankfurter Rundschau - die eigene Währung. "Hätte Athen eine, könnte das Land sein
Geld abwerten, um so auf dem Weltmarkt billiger zu werden. Eine schwache Währung
kann wie ein riesiges Konjunkturprogramm wirken." Die » Börsen-Zeitung wundert sich über den fehlenden Protest der Steuerzahler, "die
schlechtem Geld nicht nur einmal, sondern offensichtlich dauerhaft gutes Geld
hinterherwerfen sollen". Die » Welt ärgert sich über den Begriff "Rettungspaket".
Tatsächlich werde das Geld ausgegeben, "um der Euro-Zone die Zerreißprobe einer
unkontrollierten Staatspleite innerhalb der Währungsunion zu ersparen." (Siehe
auch "Menschen und Meinungen".)
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