Roberto Abraham Scaruffi

Friday, 2 March 2012


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Ackermanns verschmähtes Abschiedsgeschenk
Der Vergleich der Deutschen Bank mit den Erben des verstorbenen Medienunternehmers Leo Kirch ist gescheitert. Josef Ackermann (Foto: links) wird damit sein erklärtes Ziel nicht erreichen, vor der Übergabe an seine designierten Nachfolger Anshu Jain (Mitte) und Jürgen Fitschen (rechts) reinen Tisch zu machen » (HB » SZ). Aus Sicht der » Süddeutschen Zeitung ist die Tatsache tragisch, dass seine beiden Nachfolger auf Ackermanns "Abschiedsgeschenk" lieber verzichten. Der Wunsch, ein möglichst besenreines Haus zu übergeben, dürfe nicht hinreichend sein, "sich mit einem hohen dreistelligen Millionenbetrag vor allem auf Kosten ihrer Aktionäre aus einem lästigen Verfahren herauszukaufen und die Kläger generös abzufinden", freut sich die » Börsen-Zeitung über das Scheitern des Vergleichs. Die Essener » WAZ widmet sich den Gewinnern des Hin und Hers: den Anwälten, die in den letzten zehn Jahren an den Streitereien schon Millionen verdient hätten und jetzt noch mehr Geld scheffelten. Die » Welt wundert sich darüber, dass die Bank so anfällig sei für Rechtsstreitigkeiten. Diesen Vorwurf müsse sich neben Ackermann auch der künfige Co-Chef Anshu Jain gefallen lassen.
Zoff um den Rettungsschirm
Das zweite Hilfspaket für Griechenland ist so gut wie beschlossen. Das Land hat nach den Worten von Euro-Gruppen-Chef Jean-Claude Juncker alle Maßnahmen ergriffen, um die dringend benötigten Milliarden-Hilfen seiner europäischen Partner zu bekommen, meldet das » Handelsblatt. Im Streit um die Erhöhung des Euro-Rettungsfonds ist Angela Merkel offenbar bereit, den Fonds schneller als bisher geplant mit Barkapital zu versorgen, meldet das » Handelsblatt. Noch im März werde entschieden, ob die Krisenfonds EFSF und ESM aufgestockt werden, wogegen sich Berlin aber bislang weiter wehre. Hier gehe es um Glaubwürdigkeit und Abschreckung, kritisiert der US-Topökonom Melvyn Krauss in » Capital die Verweigerungshaltung der Kanzlerin. Die » Börsen-Zeitung kann Merkels Abwarte-Haltung nachvollziehen. Einerseits hätten die Liquiditätshilfen der EZB für Entspannung auf den Finanzmärkten gesorgt. Andererseits würde der Rettungsschirm für ein "richtiges Unwetter in Italien oder Spanien" ohnehin nie groß genug sein.
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NEWS
Insiderhändlern auf der Spur
Da werden Erinnerungen an den Skandal rund um die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) wach: Internationale Ermittler sind mit einer groß angelegten Razzia und Durchsuchungen von mindestens 86 Gebäuden (davon 53 Objekte in Deutschland) gegen ein mögliches Netzwerk von Börsenbetrügern vorgegangen. Kern der Ermittlungen: Verdacht auf Insiderhandel bei Börsengeschäften. Kurse seien - zum Teil mittels Publikationen - beeinflusst worden, berichtet die » Deutsche Presse-Agentur. Laut » Financial Times dehnen auch die britischen Finanzaufseher ihre Ermittlungen gegen Insiderhändler aus, im Fokus stünden u.a. Broker sowie außerdem frühere Mitarbeiter von Deutscher Bank, Exane und Moore Capital.
Eurokrise erreicht Nordeuropa
Die » Süddeutsche Zeitung richtet den Blick auf den schwächelnden deutschen Nachbarn Niederlande, der unter demselben Problem leide wie Griechenland: sich verschlechternde Wirtschaftsdaten ließen das Defizit steigen - und die Haushaltsvorgaben wie bunte Seifenblasen platzen. Außerdem könnte die Partei des Rechtspopulisten Geert Wilders eine Regierungskrise auslösen.
Die dunkle Macht der Wall Street
Es wird wieder kräftig spekuliert: Hedge-Fonds-Manager werden dieses Jahr erneut ein Volumen von mehr als zwei Billionen Dollar investieren - ein neues Allzeithoch. Alle Regulierungsversuche sind bisher gescheitert, rekapituliert das » Handelsblatt. Wenig rosig sieht die Lage beim zweitgrößten Hedge-Fonds der Welt aus: Die Man Group kämpft gegen den Abfluss von Investoren-Kapital und will die eigene Dividenden-Politik überdenken, berichtet die » Financial Times.
Kosten, Kosten, Kosten
Europas größte Bank HSBC wird offenbar in Kürze ihre Versicherungssparte für eine Milliarde Dollar losschlagen, meldet » Reuters. Der französische Konkurrent Axa übernehme das asiatische Geschäft außerhalb Hongkongs, der australische Wettbewerber QBE kaufe neben den Aktivitäten in Hongkong auch die in Argentinien. Die Deals könnten bereits in der kommenden Woche über die Bühne gehen. Mit dem Verkauf möchte HSBC laut Reuters die jährlichen Kosten um 3,5 Milliarden Euro senken und das Kerngeschäft stärken.
Kriseninstitut schreibt wieder schwarze Zahlen
Die verstaatlichte Immobilienbank Hypo Real Estate (HRE) ist wieder profitabel. Mit der Gründung einer Bad Bank hat sich der angeschlagene Immobilienfinanzierer seiner größten Probleme entledigt. Konzernchefin Manuela Better geht davon aus, dass die von der EU-Kommission bis Ende 2015 angeordnete Reprivatisierung nach wie vor möglich sei. Die Bank verfüge über ein bereinigtes Portfolio, das weitgehend fristgerecht refinanziert sei und habe mehr Zeit als vergleichbare Wettbewerber, um die Profitabilität der Bank zu steigern, zitiert die » Financial Times Deutschland die Bankerin.
Shortcuts aus der Finanzbranche
Investoren, die sich vor einem Zahlungsausfall Griechenlands abgesichert haben, müssen weiter auf ihr Geld warten. » FTD Die Comdirect macht einen Kunden für einen halben Tag zum 200-fachen-Millionär - und buchte für die Stunden, die der Kunde über das Geld verfügte, 12.000 Euro Zinsen bei ihm ab. » HB Die aus der Zerschlagung der Großbank Dexia hervorgegangene Dexia Banque Belgique nennt sich neuerdings Belfius Bank - was die Internetgemeinde an das Bakterium Bifidus erinnert. » FTD Die Tarifverhandlungen für die rund 220.000 Mitarbeiter der privaten und öffentlichen Banken sind nach der ersten Runde ergebnislos vertagt worden. » HB Der staatliche Immobilienfinanzierer Fannie Mae pumpt die US-Steuerzahler nach einem Verlust in Höhe von 2,4 Milliarden Dollar im vergangenen Quartal um weitere 4,6 Milliarden Dollar an. » FT Der operative Gewinn bei der Allianz fiel vergangenes Jahr um 18,5 Prozent auf 1,43 Milliarden Euro. » HB Sorgenkind im Allianz-Haus ist auch die Oldenburgische Landesbank, bei der eine Risikovorsorge vorgenommen wird. » BZ Die Bank of America kontert die sinkenden Umsätze mit Plänen, die monatlichen Gebühren für Privatkonten zu erhöhen. » WSJ Die Deutsche Bank plant, die bisher getrennt geführte Indexfonds-Sparte DB X-Trackers bei der Fondsgesellschaft DWS einzugliedern. » FTD
"Oscar" der Vermögensverwaltungsbranche
Das international renommierte Researchhaus Morningstar und Deutschlands führende Wirtschafts- und Finanzzeitung, das Handelsblatt, verleihen am 5. März 2012 in Frankfurt/M. mit den Morningstar Fund Awards die wichtigsten Preise des Jahres für Investmentfonds. Melden Sie sich an für das Galadinner mit dem Finanzkabarettisten Chin Meyer und feiern Sie mit uns und den Besten der Besten der Investmentfonds-Community.
Das Programm und die Buchungskonditionen finden Sie unter diesem » Link.
Für Rückfragen steht Ihnen das Veranstaltungsforum der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck in Berlin (Franco Bonistalli) gerne zur Verfügung. Telefon: 030 / 27871817

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FEEDBACK - meistgeklickter Link der vorherigen Ausgabe
Wenig Geld verlieren, wenn es richtig kracht
Im Depot-Contest der DAB Bank treten derzeit 30 deutsche Vermögensverwalter gegeneinander an. Viele der Teilnehmer vertrauen auf Mischfonds. Bisher scheint die Strategie aufzugehen.
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HEUTE IM HANDELSBLATT
Titel: "Die Demonstrationen sind gut für Russland"
Politik: Ein EU-Kommissar für Athen
Unternehmen: Brandbrief an den EADS-Chef
Finanzen: Streit über die Aufsicht
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MENSCHEN UND MEINUNGEN
Keine Lust auf Minister-Meetings
Jean-Claude Juncker , luxemburgischer Premierminister, wird ab Mitte des Jahres nicht mehr die Beratungen der Finanzminister der 17 Staaten zur Euro-Währung leiten. Das hat der 57-Jährige am Rande des EU-Gipfels klar gemacht. Juncker, einer der Gründerväter des Euro, hatte in den vergangenen Monaten mehrfach über den Posten gesagt, dieser sei "nicht vergnügungssteuerpflichtig".
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Wir sind dann mal weg
Tidjane Thiam, Chef des britischen Versicherers Prudential, hat sich deutlich gegen die neuen Eigenkapitalregeln für Versicherer nach Solvency II positioniert. Thiam drohte damit, die Firmenzentrale ins Ausland zu verlagern, sollten sich die für 2014 geplanten Regulierungsauflagen als zu teuer für das Unternehmen erweisen, meldet » Sky News.
Die Könige der Hedge-Fonds
Raymond Dalio (Bridgewater Associates), James Simons (Renaissance Technologies) und Carl Icahn sind die Überflieger im » Forbes-Ranking der 40 erfolgreichsten Finanzjongleure, die zusammen rund 13,2 Milliarden Dollar verdienten. Auf dem absteigenden Ast: Hedge-Fonds-Manager John Paulson schaffte es nicht einmal in die Top-40.
Der Brief des Bundesbankers
Jens Weidmann, Bundesbankpräsident, hat Mario Draghi vor den wachsenden Risiken im Eurosystem gewarnt. In einem Brief dränge Weidmann den EZB-Präsidenten auf eine Besicherung der Forderungen der EZB gegenüber finanzschwachen Notenbanken des Euro-Systems, berichtet die » FAZ. Diese hätten einen Wert von mehr als 800 Milliarden Euro erreicht. Die » Zeit wundert sich über den Brief. Offenbar habe die Target-Debatte "den klaren Blick vernebelt und die Unabhängigkeit der stolzen Bundesbank kompromittiert".
Vergangenheit holt Bauern ein
Theo Häni, Gründer der Zürcher Finanzfirma GHP Arbitrium, hat der Finanzbranche eigentlich Adieu gesagt, um sich seinem rumänischen Biobetrieb zu widmen. Doch die Schlagzeilen um den mutmaßlichen griechischen Betrüger Lavrentis Lavrentiadis (FinanceToday berichtete) zerstören Hänis Landleben-Idylle. Denn 160 Millionen Euro, die der Grieche über seine kleine Proton Bank ins Ausland geschafft haben soll, lägen auf Konten von GHP, berichtet die » Handelszeitung.
DEBATTE - worüber die Finanzwelt diskutiert
Wohin steuert Europa?
"Volle Kraft zurück", lautet das Kommando des » Spiegels, der statt für eine "fiskalpolitische Stabilitätsunion" für eine nationale Autonomie in der Finanzpolitik plädiert. "Jedes Land muss selbst die ökonomischen und finanzpolitischen Grundlagen schaffen, die einen Verbleib in der Euro-Zone ermöglichen. Wer das nicht kann oder will, der muss das gemeinsame Währungsgebiet verlassen. Kraft eigener Entscheidung." Nassim Taleb, Ex-Optionenhändler, Uni-Professor und Bestseller-Autor ("The Black Swan"), spielt die Eurokrise herunter. "Ich glaube nicht, dass Europa ein Problem darstellt, gerade auch darum, weil alle so paranoid sind", zitiert » Cash den US-Amerikaner. Europa habe die bemerkenswerte Fähigkeit, seine Defizite zu kontrollieren - das Bewusstsein für das Problem sei da.
WIRTSCHAFTSBUCH DER WOCHE
Die Kunst des klaren Denkens
Unser Gehirn ist für ein Leben als Jäger und Sammler optimiert. Heute leben wir in einer radikal anderen Welt. Das führt zu systematischen Denkfehlern - die verheerend sein können für Ihr Geld, Ihre Karriere, Ihr Glück. Rolf Dobelli nimmt die tückischsten "Denkfallen" unter die Lupe, in die wir immer wieder tappen. Und so erfahren wir, warum wir unser eigenes Wissen systematisch überschätzen (und andere für dümmer halten, als sie sind), Das Buch ist auf Platz der Handelsblatt-Wirtschaftsbestsellerliste im Februar 2012.
Ihre Bestellmöglichkeit im » Handelsblatt-Shop
ZUGABE - worüber die Finanzwelt schmunzelt
Romneys Fettnäpfchen
Der Möchtegern-Präsidentenkandidat Mitt Romney hat bei den Vorwahlen der Republikaner aktuell zwar die Nase vorn - das Partei-Establishment steht großteils hinter ihm, weil er als aussichtsreichster Herausforderer Obamas gilt. Und doch hat sich der frühere Chef des Investmentunternehmens Bain Capital einige Patzer im Wahlkampf geleistet, die das » Wall Street Journal minutiös auflistet. Besonders in weniger reichen Bevölkerungsteilen dürfte die Bemerkung, dass seine Frau "ein paar Cadillacs" fährt, nicht gut angekommen sein. Gleiches gilt für die Aussage: "Ich genieße es, Leute feuern zu können." Oder schließlich: "Ich sorge mich nicht um die Ärmsten."