Roberto Abraham Scaruffi

Tuesday, 22 May 2012


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Kalkulierter Tabubrecher
Ex-Bundesbank-Vorstand Thilo Sarrazin ist wieder da: In seinem neuen Buch "Europa braucht den Euro nicht" zerreißt er die Währungsunion und bringt diesmal Euro-Bonds mit Holocaust-Wiedergutmachung in Verbindung. "Seinen Argumenten ist nur schwer beizukommen. Deswegen stürzen sich die Kritiker auf seine Holocaust-Vergleiche", schreibt das » Handelsblatt. "Noch ist sein Buch nicht im Handel, doch Sarrazin profitiert bereits von der kalkulierten Erregung", meint der » Spiegel. "Steuerzahler haben ein Recht auf Sarrazins Thesen", meint die » Welt und schreibt weiter: "Diese Debatte um die Währungsunion ist notwendig und überfällig." Das » Handelsblatt hat auch Sarrazins Auftritt bei der Talkshow von Günter Jauch analysiert: "Wann immer Teilzeit-Autor und Vollzeit-Provokateur Thilo Sarrazin neue Thesen verbreitet, beginnt in Deutschland eine Diskussion, die eher an ein Theaterstück mit festen dramaturgischen Regeln erinnert als an eine gesunde Debatte. Im Politbetrieb setzt kollektive Schnappatmung ein, im Hintergrund warnt der Chor des intellektuellen Establishments, der Begriff "geistiger Brandstifter" fällt, es gibt Proteste - und in den Internetforen tönt es: "Endlich traut sich einer zu sagen, wie es ist." Weiterer Kommentar im » Handelsblatt "Für mich ist der Mann ein kalkulierter Tabubrecher. Vielleicht lädt Günter Grass ihn mal für eine Woche auf eine einsame Insel ein und die beiden knobeln eine neue Strategie aus, wie sie ihre Werke unters Volk bringen können."
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NEWS
Geuro oder neue Drachmen?
Griechenland kämpft ums Überleben in der Euro-Zone, die meisten Krisenpolitiker wollen das Land jedoch im Währungsraum halten. Nun macht Thomas Mayer, Chefvolkswirt der Deutschen Bank, einen ungewöhnlichen Vorschlag: Das Land soll einfach zwei Währungen parallel nutzen - den Euro und den Geuro. Der Geuro soll für den inländischen Zahlungsverkehr und die Bezahlung lebensnotwendiger Importe verwendet werden. » (Spiegel) Einen ähnlichen Vorschlag unterbreiten zwei Volkswirte in einem Gastbeitrag für das » Handelsblatt. Eine neue Drachme als zweite Landeswährung könnte die Wettbewerbsfähigkeit stärken und zugleich die Ersparnisse schützen.
Facebook-Kurs - gefällt mir nicht
Für die Facebook-Aktie ging es am gestrigen zweiten Handelstag abwärts - das Minus betrug elf Prozent. Mehr als elf Milliarden Dollar Börsenwert lösten sich in Luft auf. Nachbörslich ging es weiter runter.
» Handelsblatt "Facebook IPO: Dilettanten der Wall Street" kommentiert die » Börsen-Zeitung. "Die einstmals selbst ernannten "Masters of the Universe" blamieren sich derzeit reihenweise bis auf die Knochen. Nach der peinlichen Posse um den (wachsenden) Milliardenverlust bei Branchenprimus JP Morgan haben sich nun auch die am Facebook-Börsengang beteiligten Parteien zur Lachnummer gemacht."
Des einen Leid, des anderen Freud
Der Verlust in Höhe von zwei Milliarden Dollar bei JP Morgan, den der Händler Bruno Iksil durch Zockerei verursacht hat, war ein Segen für die Konkurrenz, schreibt das » Wall Street Journal. Rund ein Dutzend Banken, darunter Goldman Sachs und Bank of America, haben davon profitiert - unter anderem durch direkte Gegenwetten. Iksil ist offenbar kein Einzelfall, berichtet das » Wall Street Journal in einem weiteren Artikel. Irvin Goldman, der im Februar dieses Jahres als leitender Risikomanager im Londoner Büro von JP Morgan eingesetzt wurde, seinen Posten aber vor einigen Wochen bereits wieder räumen musste, soll bei einer einzigen Finanzwette im Jahre 2008 zwischen zehn und 15 Millionen Dollar Verlust verursacht haben.
Furcht vor dem Bankensturm
In Griechenland haben viele Sparer ihre Einlagen bereits in Sicherheit gebracht. Jetzt greift die Angst vor dem Euro-Ausstieg auch auf Anleger bei spanischen und portugiesischen Banken über, schreibt die » Süddeutsche Zeitung.
Die Wut-Kunden
Private Banken, genossenschaftliche Institute, Sparkassen - die Finanzindustrie hat den Faktor Mensch neu entdeckt. Automaten-, Telefon- und Internetbanking ist ja schön und gut, aber was ist schon eine Maschine gegen einen Plausch bei einer gemeinsamen Tasse Kaffee? Kunde und Banker sollen auch deshalb wieder miteinander sprechen, weil das öffentliche Image der Finanzbranche seit der Pleite der Investmentbank Lehman Brothers gelitten hat, analysiert die » Zeit. Die Zahl der Kundenbeschwerden bei den Schlichtungsstellen der Kreditinstitute soll jedenfalls einen neuen Rekordstand erreicht haben, berichtet die » Welt.
Fonds-Abwicklung
Der offene Immobilienfonds CS Euroreal wird abgewickelt - wie schon neun andere zuvor. Andere Anbieter werden mit Geld überschwemmt, berichtet die » Financial Times Deutschland. Die Vorgehensweise bei der Abwicklung von CS Euroreal wird von der » Wirtschaftswoche kritisiert: Der sechs Milliarden-Euro schwere Fonds wird aufgelöst, hortet aber sein Geld noch lange, statt es rasch an Anleger auszuzahlen.
Abzocken mit Ramsch-Aktie
Der Aktienkurs von De Beira Goldfields war um 1000 Prozent in die Höhe geschnellt. Jetzt erhebt die Staatsanwaltschaft Stuttgart gegen vier Männer Anklage. Sie sollen die Bewertung künstlich nach oben getrieben und kräftig abkassiert haben, berichtet der » Spiegel.
Versicherungen für das Weltall
Mit dem Versicherungen in der Raumfahrt-Sparte lässt sich durchaus Geld verdienen - auch wenn der Markt nicht nur klein, sondern auch riskant ist. Laut » Handelsblatt spekulieren bereits Munich Re und Allianz auf den Weltraumtourismus.
Shortcuts aus der Finanzbranche
Im Zuge der verschärften Kapitalanforderungen verkauft die britische Großbank Barclays ihren gut sechs Milliarden Dollar schweren Anteil am weltgrößten Vermögensverwalter Blackrock. » HB Die Hypo Group Alpe Adria hat den Verkauf ihres Südosteuropageschäfts gestartet. Die Aussichten für einen raschen Deal sind aber gering. » HB 20.000 Menschen demonstrierten am Wochenende in Frankfurt gegen den Finanzkapitalismus - doch das Protestcamp, um das herum die Proteste stattfanden, soll im Juli aufgelöst werden. » SP Der Chemieriese Evonik steht vor dem Gang aufs Parkett: Der Mehrheitseigentümer des Unternehmens hat seinen Segen gegeben. Es wäre einer der größten deutschen Börsengänge » SP Nicht nur Frankreich ist gegen den Sparkurs in Europa, auch in Irland wächst die Kritik. Ende Mai stimmt das Volk ab, eine Mehrheit für den Fiskalpakt ist unsicher. » Zeit Die spanische Immobilienkrise trifft auch die deutschen Banken, denen jetzt milliardenschwere Abschreibungen drohen. Vor allem die Commerzbank ist betroffen. » Welt
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FEEDBACK - meistgeklickter Link der vorherigen Ausgabe
Ein Fall für die Notaufnahme
Privatpatienten waren einmal etwas Besonderes. Doch im Laufe der Jahrzehnte wurden die Kunden der privaten Krankenversicherer zum Versuchsobjekt der Politik und zum Zahlmeister der Versicherer. Eine Bestandsaufnahme durch das » Handelsblatt.
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Titel: Wirtschaft stützt Merkel
Politik: Die Angst vor der Totalblockade
Unternehmen: Apple verteidigt die Spitze
Finanzen: Facebook enttäuscht Investoren
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MENSCHEN UND MEINUNGEN
Aktienkurs halbiert
Josef Ackermann tritt als Chef der Deutschen Bank ab - was hat er den Aktionären gebracht? Unter dem Strich deutliche Verluste, meint das » Handelsblatt in einer ausführlichen Analyse. In seiner Amtszeit hat die Aktie mehr als die Hälfte an Wert verloren. Seltsamerweise sind viele Eigentümer dennoch zufrieden.
Erneute Vorwürfe gegen Strauss-Kahn
Dominique Strauss-Kahn, Ex-IWF-Chef, sieht sich nun mit Ermittlungen wegen des Verdachts auf Vergewaltigung konfrontiert. Er soll laut Staatsanwaltschaft gewalttätig gegen Prostituierte geworden sein. Der 63-Jährige erklärte, er habe keine Gewalt angewendet.
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ZUGABE - worüber die Finanzwelt schmunzelt
Von Muppets zu Zuckers
Muppets (Deppen) wurden bei der Investmentbank Goldman Sachs angeblich die eigenen Kunden genannt - was die New York Post zu einem lustigen Wortspiel anlässlich des Facebook-Börsengangs animierte. Zuckers nannte sie diejenigen, die sich am IPO beteiligt hatten. Das Boulevard-Blatt schrieb weiter: "Sie waren Mark Zuckerbergs Cash Cows. Horden normaler New Yorker machten sich gestern zum Narren ("played the fool") für Wall-Street-Fat-Cats und Facebook-Insider, die einen aufgeblasenen Aktienpreis dazu nutzten, sie zu melken..."
» Finenews