Roberto Abraham Scaruffi

Thursday, 3 May 2012


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EU auf dem Weg zum Bankrott
Je länger die Euro-Krise anhält, desto mehr Experten rütteln an den bisherigen Tabus. So sieht Thomas Mayer (Foto: links), scheidender Chefvolkswirt der Deutschen Bank, im Jahr 2012 das Schicksalsjahr für den Euro. Sollten die Krisenländer Spanien und Italien nicht Kurs halten, werde Deutschland über einen Ausstieg nachdenken müssen, sagt Mayer dem » Wall Street Journal Angela Merkel solle ihren Satz "Scheitert der Euro, scheitert Europa" zurücknehmen. In der » Zeit schreibt Gustav Horn, Leiter des gewerkschaftsnahen Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung, den EU-Krisenmanagern deutliche Worte ins Stammbuch. "Die europäische Krisenstrategie läuft unweigerlich ihrem ökonomischen und politischen Bankrott entgegen." Jetzt sei die Zeit gekommen, sich zu fragen, was nach der Sparpolitik geschehen solle. Unter dem Schutz einer EZB-Garantie müsse die Finanzpolitik in den Defizitländern weniger restriktiv gestaltet werden. Es sei nicht die Zeit für die Konsolidierung von Staatsfinanzen, meint auch Wolfgang Münchau (Mitte) im » Spiegel Er schlägt mit Blick auf Spanien vor: "Jetzt ist die Zeit, um Spaniens Banken zu Abschreibungen bei den Immobilien in ihrer Bilanz zu zwingen, die eine Million unverkaufter Immobilien zur Auktion freizugeben und somit dem spanischen Wohnungsmarkt die Möglichkeit zu geben, sich bald wieder zu fangen." Spanien und andere Länder hätten durchaus eine Alternative zum endlosen Sparkurs, meint Paul Krugman (re.) in der » New York Times - eine, die ihnen durch die Umstände aufgezwungen werden könnte: der Ausstieg aus dem Euro, mit allen finanziellen und politischen Auswirken, die folgten. Deutschland könne nicht den Sparkurs ermessen, den das Land den anderen Nationen aufzwinge, weil es selbst dazu nicht gezwungen sei, zitiert die » Businessweek den Ökonomen Steven Kyle von der Dyson School of Applied Economics & Management. Das Wirtschaftswachstum habe dem Land so hohe Steuermehreinnahmen beschert, dass Ausgabenkürzungen bis dato nicht nötig gewesen seien.
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NEWS
Geldspritze wirkt nicht
Die Europäische Zentralbank hat es mit ihren massiven Geldspritzen bislang nicht geschafft, den Rückgang der Kredite von Banken an Unternehmen in den Krisenländern aufzuhalten, berichtet das » Handelsblatt Im Währungsraum insgesamt sei das ausstehende Volumen an Unternehmenskrediten im März um fünf Milliarden Euro gesunken, nach einem Rückgang um zwei Milliarden im Februar. Laut » Spiegel sieht die EZB die Integration im Währungsraum deutlich zurückgeworfen. Hintergrund: Allein im März hätten ausländische Investoren spanische Staatsanleihen im Wert von 20 Milliarden Euro abgestoßen, während heimische Anleger zugekauft hätten. Folge: Der Kitt zwischen den Euro-Zonen-Ländern bröckele.
Osborne lässt Beschluss platzen
Im Streit um die Umsetzung schärferer Eigenkapitalregeln für europäische Banken (Basel III) hat sich am gestrigen Mittwoch zwar eine Annäherung abgezeichnet. Doch am Ende verhinderte Großbritannien einen einmütigen Beschluss. Schatzkanzler George Osborne forderte mehr Spielraum für die nationale Aufsicht auch bei anderen Instrumenten zur stärkeren Absicherung der Risiken von Banken. Die Regeln hätten ihn "wie einen Idioten" aussehen lassen, zitiert die » Financial Times Osborne.
Weitere Links: » Handelsblatt » New York Times
Mehr Ertrag, weniger Risiko
Der Gewinn der Schweizer Großbank UBS hat sich im Auftaktquartal wegen der Neubewertung eigener Schulden mehr als halbiert (» WSJ ). Die » Neue Zürcher Zeitung beschreibt die Wende bei der UBS und Credit Suisse, die sich einem zum Verwechseln ähnlichen integrierten Geschäftsmodell verschrieben hätten. Gemeinsamer Nenner sei die "Zügelung des Risikoappetits". Das Quartals-Ergebnis suggeriere, dass die Restrukturierung der UBS erfolgreich gewesen sei und dass die Aktie wieder für Investoren attraktiv erscheine, kommentiert das » Wall Street Journal Im Video-Interview mit » Cash äußert sich UBS-Chef Sergio Ermotti zu seiner Aussage, dass sich die Schweiz in einem Wirtschaftskrieg befinde.
Abstriche beim Börsengang
Der Börsengang der US-Beteiligungsgesellschaft Carlyle ist eher enttäuschend verlaufen. Der Finanzinvestor machte den Anlegern Zugeständnisse und nimmt bei seiner Erstemission mit 671 Millionen Dollar weniger ein als geplant. Carlyle ist nun an der Börse 6,7 Milliarden Dollar und damit weniger als halb so viel wert wie der Rivale Blackstone.
» Handelsblatt » New York Times » Wall Street Journal
Shortcuts aus der Finanzbranche
Die Ratingagentur Standard & Poor's hat die Kreditwürdigkeit Griechenlands angehoben » FTD Versicherer werden in der Baufinanzierung zu einer immer größeren Konkurrenz für etablierte Banken » HB Versicherungsmathematiker versuchen zu verhindern, dass der beliebte Garantiezins mit dem neuen Aufsichtsrecht Solvency II entfällt » Manager Magazin Eine Klage wegen Wettbewerbsverstoß gegen das "Fair-Play-Konzept" der Allianz, das angeblich Gutachter und Anwälte aus der Kfz-Schadenregulierung herausdränge, wurde abgewiesen » HB Die Notenstein Bank (früher: Wegelin) hat nach dem Wegfall des Bankgeheimnisses nur vier bis fünf Prozent der Kundengelder verloren » NZZ Der Gewinn beim US-Kreditkarten-Giganten Mastercard stieg im ersten Quartal um ein Fünftel » WSJ Freude auch beim Rivalen Visa, der weltgrößte Kreditkarten-Konzern verzeichnete mehr Gewinn als im Vorjahresquartal » HB
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FEEDBACK - meistgeklickter Link der vorherigen Ausgabe
Bankberater in der Kritik
Ebenfalls im Zentrum der Kritik: Finanzberater. Nun bieten Websites Anlegern angeblich die Möglichkeit, Fairness und Kompetenz ihres Beraters zu testen. Das » Handelsblatt listet 13 Fangfragen auf, die zeigen sollen, ob der Banker etwas taugt...
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Titel: Die Sucht nach Sicherheit
Politik: Die Verbraucher zahlen die Zeche
Unternehmen: Die Industrie plant virtuell
Finanzen: Der Billionenkredit verfehlt sein Ziel
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MENSCHEN UND MEINUNGEN
Star der Zinsjäger ist wieder da
Michael Kramer, Ex-Chef der deutschen Kaupthing-Dependance, meldet sich zurück. Die von ihm heute geführte russische VTB direkt sei, wie seinerzeit Kaupthing, zur Lieblingsbank hiesiger Zinsjäger avanciert. Dass ein Banker exakt das Gleiche mache wie vor dem Crash, das sei außergewöhnlich, staunt die » Financial Times Deutschland Kramer habe sogar Kaupthing-Kollegen mitgenommen, darunter Marketingchef Magnus Eger und Chefbuchhalter Oliver Pfluger.
Muss der Prinz seine Privatbank abstoßen?
Mohammed al-Faisal, saudischer Prinz, braucht offenbar Geld. Nach Verlusten mit Immobiliengeschäften in den USA und Osteuropa, schreibt die » Handelszeitung , hat der Prinz die Faisal Private Bank in Genf in die Auslage gelegt. Die ersten Interessenten an einer Übernahme hätten die Hand gehoben.
Achtung "Krebsgeschwür"
Michael Hauck, ehemaliger Gesellschafter der Bank Hauck & Aufhäuser, kritisiert den Derivatehandel im Interview mit dem » Handelsblatt Die Finanzaufsicht müsse dieses "Krebsgeschwür" im Auge behalten. "Offensichtlich haben die Investoren während der Finanzkrise noch nicht genug Geld damit verloren. Denn wenn sie es hätten, würden sie die Finger von diesen Papieren lassen."
Und wieder ein Freddie weniger
Anthony Renzi, hochrangiger Manager bei Freddie Mac, wechselt zur Citigroup, um als Chief Operating Officer das nordamerikanische Immobiliengeschäft zu leiten. Laut » Wall Street Journal haben in den vergangenen zwei Jahren Dutzende Manager bei den Immobilienfinanzierern Fannie Mae und Freddie Mac aufgehört.
ZUGABE - worüber die Finanzwelt schmunzelt
Der unbeliebteste Job der Branche
Auf der Liste der unbeliebtesten Jobs der Finanzwelt könnte dieser bald ganz oben stehen. Nach einem Bericht der » Financial Times Deutschland sucht die US-Investmentbank Goldman Sachs einen "Social Media Community Manager", der die Diskussionen über die Bank auf sozialen Netzwerken verfolgen sowie die Profile von Goldman Sachs auf Facebook oder Twitter mit Inhalten füttern solle. Auf Twitter wird der PR-Experte schnell auf » GSElevator stoßen, einem satirischen Account, auf dem angebliche Gesprächsfetzen aus den Goldman-Sachs-Aufzügen verbreitet werden. Aktuelle Kostprobe: "#1: Insider trading is like pissing in the pool. It sounds dirty, but really isn't that big a deal."