Roberto Abraham Scaruffi

Friday 8 June 2012


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Wirtschaft
Spanien
Spanien schürt die Gerüchteküche
Nach Berichten über einen möglichen Antrag Spaniens auf EU-Hilfe wächst die Nervosität im Euroraum. Brüssel und Madrid bemühen sich, die Gerüchte zu dementieren.
Deutsch unterrichten
Merkel: Spanien hat keinen Euro-Hilfsantrag gestellt
Spanien will seine Finanzprobleme offenbar vorerst allein in den Griff bekommen. Das Land habe bislang keinen Antrag auf Hilfen aus dem Euro-Rettungsschirm gestellt, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel in Berlin. Die Kanzlerin stellte klar, Europa sei bereit den angeschlagenen Euro-Staaten zu helfen. Doch müsse das jeweilige Land einen Antrag stellen: "Das ist bisher nicht geschehen." Die Kanzlerin fügte hinzu, Deutschland werde auch keinen Druck ausüben. Zuvor hatte die spanische Regierung Medienberichte zurückgewiesen, wonach sie am Wochenende den europäischen Rettungsschirm EFSF um Hilfsgelder bitten werde, um den strauchelnden Bankensektor des Landes mit Kapital stärken zu können. Auch die EU-Kommission wollte die Berichte nicht bestätigen.
Bundesbank hebt Wachstumsprognose für 2012 an
Trotz der anhaltenden Eurokrise hat die Bundesbank eine optimistische Prognose für Deutschlands Wirtschaft abgegeben. Sie rechnet mit einem Wirtschaftswachstum von 1,0 Prozent in diesem Jahr, wie die Bundesbank in Frankfurt am Main mitteilte. Damit hob sie ihre Prognose vom Dezember um 0,4 Prozentpunkte an. Zugleich bereitet der Bundesbank allerdings ein "außergewöhnlich hohes Ausmaß an Unsicherheit und Risiken" Sorgen. Für das kommende Jahr senkte sie ihre Wachstumserwartung deshalb von 1,8 auf 1,6 Prozent. - Die zuletzt dynamische deutsche Exportwirtschaft musste einen Dämpfer hinnehmen. Im April gingen die Ausfuhren nach Angaben des Statistischen Bundesamtes um 1,7 Prozent zurück. Experten hatten zwar mit einem Rückgang gerechnet, ihn aber wesentlich geringer veranschlagt.
Athen: Oberster Steuerfahnder prangert Steuerflucht an
Der Leiter der griechischen Steuerfahndungsbehörde (SDOE) hat sich der Kritik von IWF-Chefin Christine Lagarde an der Steuermoral seiner Landsleute angeschlossen. Er stimme Lagarde vollkommen zu, sagte Nikos Lekkas der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "Die Welt". Die Steuerflucht in seinem Land belaufe sich auf zwölf bis 15 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung. Könnte auch nur die Hälfte der Gelder eingetrieben werden, wäre Griechenlands Problem gelöst, so Lekkas. Die Chefin des Internationalen Währungsfonds war kürzlich scharf kritisiert worden, nachdem sie die Griechen zur Steuerehrlichkeit aufgerufen und zugleich angemerkt hatte, Kinder in manchen Regionen Afrikas bräuchten mehr Hilfe als die Menschen in Athen.
Annan fordert Konsequenzen für syrisches Regime
Der UN-Sondergesandte Kofi Annan hat Syriens Regierung für das Scheitern seines Friedensplans verantwortlich gemacht. Zugleich forderte er in New York den Weltsicherheitsrat auf, mit Konsequenzen zu drohen, falls der syrische Präsident Baschar al-Assad die Gewalt in seinem Land nicht stoppe. Mit Blick auf Massaker an Zivilisten warnte Annan, die Lage drohe außer Kontrolle zu geraten. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon sprach Assad "jede Legitimität" ab. Dem Sicherheitsrat berichtete Ban, Patrouillen der Vereinten Nationen seien in Syrien regelmäßig behindert und in einigen Fällen bewusst unter Feuer genommen worden. Er werde "bald eine Reihe von Optionen" vorschlagen, um Annans Friedensplan durchzusetzen.
Westerwelle mahnt Sanktionen gegen Syrien an
Bundesaußenminister Guido Westerwelle hat die Vereinten Nationen aufgerufen, rasch Sanktionen gegen Syrien zu verhängen. Die bisherigen Anstrengungen reichten nicht aus, erklärte Westerwelle zum Abschluss seiner fünftägigen Nahostreise in Beirut. Erforderlich seien jetzt neue "stärkere politische und diplomatische Maßnahmen". Zugleich appellierte Westerwelle abermals an die UN-Vetomacht Russland, das Regime von Präsident Baschar al-Assad nicht länger zu unterstützen und - ebenso wie China - Sanktionen gegen Syrien nicht mehr zu blockieren. Im Gespräch mit dem libanesischen Ministerpräsidenten Nadschib Mikati seien "die Sorgen mit den Händen greifbar" gewesen, dass sich der Konflikt von Syrien nach Libanon ausweiten könnte, berichtete Westerwelle. Er begrüße, dass die Regierung ion Beirut alles tue, um Gewalt vom Land fernzuhalten.
Japan will zwei Atomreaktoren wieder hochfahren
Erstmals seit Beginn der Atomkatastrophe in Fukushima vor mehr als einem Jahr sollen in Japan wieder zwei Reaktoren hochgefahren werden. Dies sei erforderlich, um die Wirtschaft und die Existenzgrundlage der Bevölkerung zu schützen, sagte der japanische Regierungschef Yoshihiko Nod in Tokio in einer im Fernsehen übertragenen Pressekonferenz. Die Regierung werde geeignete Maßnahmen ergreifen, um die Sicherheit der Reaktoren im westjapanischen Atomkraftwerk Ohi zu gewährleisten. Seit Anfang Mai dieses Jahres sind sämtliche 50 einsatzfähigen Reaktoren in Japan abgeschaltet. Stattdessen erzeugt das Land seinen Strom derzeit mit Thermalkraftwerken. Die umliegenden Gemeinden und Provinzregierungen lehnten aus Sorge um die Sicherheit der Meiler ein Wiederanfahren der Reaktoren bisher ab.
19 Tote bei Anschlag auf Regierungsbus in Pakistan
Im Nordwesten Pakistans sind bei einem Bombenanschlag auf einen Bus in Stadt Peshawar 19 Menschen getötet worden. In dem Bus hätten sich 40 Menschen befunden, überwiegend Regierungsmitarbeiter, sagte ein Polizeivertreter am Freitag. Seit Beginn einer Offensive im Jahr 2007 gegen militante Gruppen in der Region sind in der Hauptstadt der Provinz Khyber-Pakhtunkhwa zahlreiche Bombenanschlägen verübt worden. Peshawar grenzt an die halbautonomen paschtunischen Regionen zur Grenze nach Afghanistan. Gruppen wie die pakistanischen und afghanischen Taliban sowie die Al-Kaida und mit ihr verbündete Extremisten verüben von dort aus Anschläge gegen die Nato in Afghanistan und die dortigen Streitkräfte.
Fußball-EM: Polen trifft zur Eröffnung auf Griechenland
Mit dem Duell von Co-Gastgeber Polen gegen Griechenland startet an diesem Freitag die Fußball-Europameisterschaft. Die erste von 31 Partien beginnt um 18 Uhr Mitteleuropäischer Sommerzeit im Warschauer Nationalstadion. Zuvor wird dort das bis zum 1. Juli laufende Turnier mit einer feierlichen Zeremonie eröffnet. Das zweite Spiel der Gruppe A bestreiten am Abend in Breslau Russland und Tschechien. Die deutsche Mannschaft traf inzwischen im ukrainischen Lemberg (Lwiw) ein. Dort steht am Samstag ihr Auftaktspiel gegen Portugal an. Aus Protest gegen Menschenrechtsdefizite in der Ukraine wird im Stadion kein ranghoher deutscher Politiker anwesend sein. Als höchster deutscher Vertreter werde Botschafter Hans-Jürgen Heimsoeth auf der Tribüne sitzen, teilte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) mit.
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