Roberto Abraham Scaruffi

Thursday 1 September 2011


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Supernotenbanker unter Beschuss
So schnell werden Superhelden der Finanzmärkte zu Verlierern: Promi-Zentralbanker wie Fed-Chef Ben Bernanke (Foto), EZB-Chef Jean-Claude Trichet sowie SNB-Präsident Philipp Hildebrand kassieren im diesjährigen » Global Finance-Ranking (PDFDokument) der Notenbanker der Welt schlechte Bewertungen. Dagegen gehören Stanley Fischer (Israel), Riad Salameh (Libanon) und Glenn Stevens (Australien) zu den Musterschülern. Die schlechteste Note kassierte Mercedes Marcó del Pont aus Argentinien - die einzige Frau in der Zentralbankchef-Gilde. Unter der Überschrift "Ben Bernankes Traumwelt" kritisiert der frühere Sekretär im US-Finanzministerium J. Bradford DeLong im » Project Syndicate den Realitätsverlust des Fed-Chefs. Das » Wall Street Journal befürchtet, dass der Streit unter den US-Notenbankern zwischen denjenigen, die eine lockere Geldpolitik bevorzugen (Tauben), und den Falken (Befürworter von Zinserhöhungen) eskalieren könnte - besonders weil sich Politiker einmischen. Das » Handelsblatt berichtet von einem Streit um die geplante Rede von Barack Obama zur Konjunktur - Republikaner sähen darin eine Provokation.
Weitere Links: » Finenews » New York Times » Fox Business
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NEWS
Katastrophenmonat endet mit Plus
Fast 20 Prozent hat der Dax im August verloren. Doch am letzten Handelstag zeigte sich der Leitindex von seiner besten Seite. Von seinen Tiefständen setzte sich der Dax deutlich ab. Auch in den USA segeln die Aktien im leichten Aufwind. » Finanz und Wirtschaft zeigt, dass Schweizer Aktien währungsbereinigt eine bessere Wertentwicklung aufweisen als etwa der US-Markt - und sogar als die Wachstumsbörse Nasdaq. 
Weitere Links: » Handelsblatt » Financial Times » Handelszeitung » Frankfurter Rundschau » Wall Street Journal
IWF attackiert Eurozone
Der Internationale Währungsfonds (IWF) legt mit einem Report die Finger in die Banker-Wunden: Laut » Financial Times heißt es in einem Entwurf zum Finanzstabilitätsreport, dass in den Bankbilanzen riesige Löcher klaffen, u.a. wegen der Bestände von Anleihen europäischer Schuldenstaaten. Vertreter der EU-Staaten sind not amused.
» Financial Times Deutschland
Griechen-Bank funkt S.O.S., Portugal auf Sparflamme
Die viertgrößte griechische Bank Piraeus weist für das erste Halbjahr wegen der Wertverluste durch den Umtausch einheimischer Staatsanleihen einen Verlust von 820 Millionen Euro aus. Die Not ist groß: Laut » Financial Times ersucht die Bank die griechische Zentralbank um eine Liquiditätsspritze. In Portugal hat die Regierung erklärt, mit einem neuen Sparpaket das Haushaltsdefizit in fünf Jahren auf fast null herunterfahren zu wollen - die größten Einschnitte bei den Staatsausgaben seit über 50 Jahren. Eine Reichensteuer soll den Sparkurs flankieren.

Weitere Links: » Handelsblatt » Standard » FTD » Reuters
Pokerspiel von Rot-Grün
SPD und Grüne haben grundsätzliche Bereitschaft zur Unterstützung der Euro-Rettungspläne der Regierung erklärt, aber weitere Aufklärung über Details verlangt. Im Mittelpunkt steht die Frage der Parlamentsbeteiligung und die Einbindung des Finanzsektors.
» Handelsblatt » Wall Street Journal
Hoffnung auf der Zielgeraden
Die Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers ist wohl bald Geschichte. Die Gläubiger von Lehman sollen am 4. November über einen Insolvenzplan abstimmen, mit dem sie noch 65 Milliarden Dollar aus der Mega-Insolvenz zurückerhalten könnten. Damit dürfen auch die Gläubiger der deutschen Tochter Lehman Brothers Bankhaus AG neue Hoffnung schöpfen.
» Handelsblatt » Reuters
Entlassungswelle rollt
Eine Woche nach der Ankündigung, weltweit 3500 Stellen abbauen zu wollen, ist die Entlassungswelle losgerollt. Laut » Finenews bietet die US-Dependance - die das Gros der Jobs abbauen soll - den Mitarbeitern auf der Abschussliste drei Wochen Gehalt mal Dienstalter an. Freiwillig gehen wird laut » Wall Street Journal Ren Wang, bisher Chef der UBS-Financial Institutions Group in Asien, der als Asien-Experte zur Jefferies Group geht. Auch bei der Bank of America sollen 3500 Stellen gestrichen werden. Die kriselnde Bank verkleinert besonders ihr Hypothekengeschäft.
Weitere Links: » Handelsblatt » Business Insider » EFinancialCareers » FTD
Aufräumen nach dem Sturm
Hurrikan Irene könnte bei Assekuranzunternehmen versicherte Verluste von bis zu sechs Milliarden Dollar verursachen, schätzt Fitch Ratings laut » Wall Street Journal Dies könnten die Erstversicherer aus eigener Kraft bestreiten. Bei den Ratingagenturen gehe man nicht von Herabstufungen der Versicherer aus. » CNN Money berichtet, dass US-Banken ihre Überziehungsgebühren bei Irene-Geschädigten erlassen.
Shortcuts aus der Finanzbranche
Bei falscher Beratung durch einen ihrer Mitarbeiter haftet die gesetzliche Rentenversicherung und ist dann grundsätzlich auch zu Schadensersatz verpflichtet, urteilte das Oberlandesgericht München. » HB Der Schweizer Bundesrat hat das Maßnahmenpaket gegen den starken Franken von zwei Milliarden auf 870 Millionen Franken gestutzt. » Hz Deutschlands größte Genossenschaftsbank Apobank hat ihren Bestand an toxischen Wertpapieren im ersten Halbjahr 2011 deutlich abgebaut. » HB Im ersten Halbjahr verdreifacht die NordLB ihren Gewinn und schreibt schwarze Zahlen. » BZ Die Targobank will mit Autofinanzierungen neue Kunden gewinnen » HB Der Schweizer Versicherer Baloise will in Deutschland mit den als riskant geltenden variablen Rentenpolicen punkten. » FTD

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FEEDBACK - meistgeklickter Link der vorherigen Ausgabe
Warum Bondkönig Bill Gross abends in sein Bier weint
Bill Gross, Manager des weltgrößten Anleihefonds, war über Monate der schärfste Kritiker der USA. Anleihen aus den Staaten kamen ihm nicht ins Portfolio. Jetzt wünscht er sich nichts sehnlicher als US-Anleihen im Depot.
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HEUTE IM HANDELSBLATT
Titel: Siemens steigt in das Geschäft mit Elektroautos ein
Politik: Portugal: Regierung will Schuldenbremse in die Verfassung aufnehmen
Unternehmen: Deutsche Telekom braucht einen Plan B
Finanzen: Abschied vom alten System
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KÖPFE
Rüsten für die Zeit nach Merkel
Ursula von der Leyen, Arbeitsministerin und CDU-Vizechefin, hat sich bislang selten als Expertin für Finanzpolitik profilieren wollen. Doch neuerdings meldet sich die 52-jährige Ärztin gerne zur Schuldenkrise zu Wort. Indem sie ihre Muskeln spielen lasse, bringe sie die Kanzlerin in Bedrängnis, beobachtet die » Financial Times Deutschland Von der Leyen bewerbe sich mit ihren Vorstößen bereits für die Nach-Merkel-Zeit - und im Gegensatz zur Kanzlerin verstehe sie sich zu inszenieren, vergleicht die » Zeit
Berlin soll Basel toppen
Lars Feld, Wirtschaftsweiser, schlägt zur Stabilisierung der Finanzmärkte im » Manager Magazin vor, dass Deutschland "im nationalen Alleingang" die Bankenregulierung verschärft. Die Regierung solle das Reformpaket Basel III noch toppen und höhere Eigenkapitalanforderungen verlangen. Das Instrument sei besser als eine Finanztransaktionssteuer.
Superreiche wollen Geld lockermachen
Warren Buffet, US-Milliardär, findet mit seinem Appell an Superreiche, mehr Steuern zu zahlen, auch hierzulande Anhänger. Unter den Befürwortern ist der Versandhändler Michael Otto. Der ehemalige Hamburger Versicherungsunternehmer Jürgen Hunke plädiert für eine Erhöhung der Erbschaftsteuer. » Bloomberg nimmt Buffett gegen Kritiker in den USA in Schutz. Deren Argument, keiner hindere Buffett daran, alleine mehr Steuern zu zahlen, hält der Newsdienst entgegen: Buffetts Milliarden wären nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.

Weitere Links: » Handelsblatt » Frankfurter Rundschau » Spiegel
Gestritten und gekündigt
Robert Kelly, CEO bei der Bank of New York Mellon, ist vor die Türe gesetzt worden. Nachfolger wird der Banker-Veteran Gerald Hassell. Hintergrund des Revirements ist offenbar ein Streit über das Management der Firma. Kelly wurde in den vergangenen Jahren immer wieder als neuer Chef bei der Bank of America ins Spiel gebracht.
» Financial Times » Wall Street Journal
Analyst packt aus
Guido Bach, zuständig für öffentliche Schuldner bei Fitch, gewährt einen Einblick hinter die Kulissen einer Ratingagentur. Dort geht es weniger stressig als bei Investmentbankern zu, dafür verdienen die Analysten weniger; der Job sei mühsam und dröge, notieren die Reporter. Ein Detail: Zwei Analysten entscheiden, welches Rating sie einem vier- bis neunköpfigen Komitee vorschlagen wollen, das per Mehrheitsbeschluss die endgültige Note bestimmt.
» Handelsblatt
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Antritt der Sanierer
Frank Hüppelshäuser und Hans-Herbert Rospleszcz rücken zum 1. September bei der Generali-Tochter Central Krankenversicherung in den Vorstand, an die Seite des Vorstandsvorsitzenden Heinz Teuscher und Vertriebschef Oliver Brüß. Die beiden Neuen folgen auf Daniela Rode und Friedrich Carl Schmitt, die im Zuge der Umbaumaßnahmen gehen. Deutschlands fünftgrößter privater Krankenversicherer will den eigenen Außendienst mit 600 Vertretern schließen (FinanceToday berichtete). » FTD
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WIRTSCHAFTSBUCHPREIS 2011
Die Finanzindustrie folgt der Logik der Mafia
In seinem Buch "Finanzmafia" nimmt Ex-BND-Mitarbeiter Wolfgang Hetzer die Allianz aus gierigen Finanzjongleuren und ahnungslosen Politikern ins Visier. Eine messerscharfe Analyse, die der Geldindustrie nicht gefallen dürfte. Das Buch ist für den Wirtschaftsbuchpreis 2011 nominiert.
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ZUGABE - worüber die Finanzwelt schmunzelt
Maskottchen go home
Das » Time-Magazin nimmt die Ankündigung von Burger King, das eigene Königs-Maskottchen zu Gunsten einer neuen Imagekampagne abzuschaffen, die sich auf Gesundheit und Essen konzentriert, zum Anlass, an die schlimmsten Firmen-Maskottchen zu erinnern. So etwa an den "Hamburglar", der in den 1970-ern und 80-ern den Auftritt von McDonald’s geprägt habe. Dessen Mission habe darin bestanden, mit Zorro-Maske Hamburger zu klauen. Warum? "Keine Ahnung", zucken die Time-Autoren die Schultern. Leider tauchen im Time-Artikel nicht die mitunter kuriosen Maskottchen von europäischen Banken auf. So erblickte 1955 der "Sparefroh" (Foto: Mitte) das Licht der Banker-Welt und wurde zum Maskottchen von Erste Bank und Sparkassen in Österreich. In Deutschland schmückten sich die Commerzbank mit Hamster "Goldi" und die Dresdner Bank mit dem Elefant "Drumbo" (Foto). "Kundenbindung mit Kult-Charakter", heißt es in einer Banken-Chronik. Heute wäre der Kult peinlich.
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