Roberto Abraham Scaruffi

Monday, 10 October 2011


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Zwei Schritte vor, einen zurück
Die Kontrolleure von IWF, EZB und EU sehen Griechenland am Scheideweg. Und sagen das bereits öffentlich. "Es ist offensichtlich, dass das Programm nicht aufgeht, wenn die Behörden nicht den Weg nehmen, der viel strengere Strukturreformen bedeutet als die, die wir bisher gesehen haben", sagte IWF-Delegationsleiter Poul Mathias Thomsen im » Welt -Interview. "Zwei Schritte vor und einen zurück, titelt die » Zeit zu den Reformbemühungen des EU-Landes. Mittlerweile verdichten sich die Hinweise auf eine massive Umschuldung von Griechenland. Aktuell werden in der Euro-Gruppe Szenarien für einen Schuldenschnitt von bis zu 60 Prozent durchgespielt. » Handelsblatt "Die Bundesregierung hält eine Insolvenz des Landes auf Dauer für unvermeidbar, Frankreich steht der Idee offenbar noch skeptisch gegenüber", schreibt die » FTD

Enttäuschung nach dem Krisengipfel
Die internationale Presse begegnet den Ergebnissen des Treffens von Angela Merkel und Nicolas Sarkozy mit großer Skepsis: Nach wie vor gebe es zwischen beiden Staatschefs politisch höchst explosive Differenzen - trotz der zur Schau gestellten Einigkeit. "Die einzige konkrete Aussage war die, dass beide willens sind, alles Notwendige zu unternehmen für die Kapitalaufstockung ihrer Banken. Es gab kein Anzeichen dafür, dass die beiden ihre Differenzen über die Frage, wo das Geld herkommen soll, beigelegt haben", urteilt die » FT voller Skepsis. Auch das Wall Street Journal wundert sich, dass beide Regierungschefs trotz Uneinigkeit bezüglich der Rekapitalisierung ihrer Banken nach dem Treffen von "absoluter Übereinstimmung zwischen Paris und Berlin" gesprochen haben. "Merkel meint, dass die Banken erst Geld von Anteilseignern fordern sollten, und erst danach von der Regierung - sie fürchtet sonst eine Revolte unter den Mitgliedern ihrer Regierungskoalition", schreibt das Blatt."Die Zeit für die Euro-Zone wird knapp, meinte Premier David Cameron in der » FT Der Plan eines neuerlichen Bailout für Europas Banken erinnert Starökonom Jeff Rubin an 2008: "Damals wurden die Banken mit Steuergeldern gerettet. Drei Jahre später steht das globale Finanzsystem schon wieder am Abgrund, und wieder werden Forderungen an die Steuerzahler gestellt werden", meint er in » Report on Business Das sieht Ex-Bild-Chefredakteur Michael Spreng in seinem » Blog ähnlich: "Die Banker, die 2008 die Welt in eine Katastrophe stürzten, haben nichts dazugelernt."
Weitere Links: » Spiegel » WSJ

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NEWS
Belgien verstaatlicht Dexia-Bank
Der durch die Euro-Krise ins Straucheln geratenene belgisch-französische Finanzkonzern Dexia wird zerschlagen. Der belgische Staat übernimmt 100 Prozent des belgischen Arms des Geldhauses. Der wichtige Bereich zur Finanzierung von französischen Kommunen soll abgespalten und von der französischen Staatsbank Caisse des Depots (CDC) und der Postbank (Banque Postale) aufgefangen werden. Für eine attraktive Tochter in der Türkei interessiert sich dagegen die russische Sberbank. 95 Milliarden Euro an riskanten Papieren sollen in eine "Bad Bank" gesteckt werden. Am Schicksal des französischen Arms hängt auch die Deutschland-Tochter Dexia Kommunalbank in Berlin. Die hatte laut » Spiegel 5,4 Milliarden Euro an Griechenland, Italien, Portugal und Spanien verliehen - zuviel im Verhältnis zur Eigenkapitalausstattung.
Weitere Links: » Handelsblatt » WSJ
Schlechtere Noten für Banken
Die Ratingagentur Moody's hat mit einer Herabstufung der Ratings von zwölf britischen und neun portugiesischen Kreditinstituten die Sorgen um Europas Banken angeheizt. Im Falle Großbritanniens glaubt die Agentur, dass der Staat die Institute im Notfall nicht so einfach stützen könne. Der britische Finanzminister George Osborne bemühte sich um Beschwichtigung.
» FTD » Börsen-Zeitung
Shortcuts aus der Finanzbranche
Die BKK für Heilberufe steht kurz vor Schließung, nachdem eine Fusion geplatzt ist.» HB Fitch hat Spaniens Bonität um zwei Noten gesenkt, schätzt die Staatsanleihen des Krisenlandes aber immerhin noch als sicher ein. Italiens Kreditwürdigkeit stufte die Agentur ebenfalls herab, Papieren aus Portugal droht das Ramschniveau. » Spiegel Die EU-Kommission legt im Kampf gegen Insiderhandel und Marktmanipulation nach. Die EU-Behörde will in knapp zwei Wochen eine Verschärfung der bisherigen EU-Regeln gegen Marktmissbrauch vorschlagen. » BZ Moody's warnt vor niedrigerer Kreditwürdigkeit Belgiens: Die Wirtschaft ist schwach, das Land will eine Krisen-Bank verstaatlichen und muss für andere Euro-Länder bürgen. » Zeit
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FEEDBACK - meistgeklickter Link der vorherigen Ausgabe
Banken-Rekapitalisierung - geht's noch?
Rekapitalisierung ist das Wort der Stunde, doch die in Aussicht gestellten Wege dorthin sind unterschiedlich und umstritten... Die » NZZ sieht viele EU-Politiker auf dem führerlosen "Narrenschiff", unterwegs ins Nirgendwo.....

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Titel: Dynastie ohne Führung
Politik: Klassenkampf in Amerika
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MENSCHEN UND MEINUNGEN
Verdacht auf Insiderhandel
William Brennan, Vorstandschef der Immobilienfirma Gagfah, gerät durch Ermittlungen wegen Insiderhandels in Bedrängnis. Die Finanzaufsicht BaFin hat wegen des Verdachts auf Insiderhandel Anzeige erstattet. Ein Gagfah-Sprecher teilte mit, es werde gegen fünf Personen ermittelt. Brennan hatte im Februar Aktien der Immobilienfirma im Wert von rund 4,7 Millionen Euro verkauft.
» FTD
Kritik an Wall-Street-Demonstranten
Michael Bloomberg, Bürgermeister von New York, geht angesichts der Anti-Wall-Street-Demonstranten ("Occupy Wall Street") in die Offensive. Die Demonstranten wollen Jobs vernichten und halten Touristen fern, sagte er laut » Zeit in einem Radio-Interview. » Spiegel Online hat sieben der Aktivisten interviewt. Für einen Zulauf an Demonstranten sorgt laut » DailyFinance auch die Ankündigung der Bank of America, die für den Gebrauch von Kreditkarten nun monatlich fünf Dollar mehr verlangt - und vor kurzem noch elf Millionen Dollar an Führungskräfte für deren Abschied gezahlt hat.
Abrechnung mit den Volkswirten
Robert Shiller , US-Ökonom, fordert eine neue Volkswirtschaftslehre, die sich der Psychologie von Menschen und Märkten öffnet. Lange war er ein Rufer in der Wüste - in der Finanzkrise ist er zum Massenprediger geworden.
» Wirtschaftswoche
Mach‘s noch einmal, Gerhard!
Gerhard Schröder, Ex-Bundeskanzler, hat nach der Agenda 2010 zur Reform des Arbeitsmarktes nun in der » FTD eine Euro-Agenda 2012 entworfen. Bei den tiefgreifenden Ideen zur Stärkung Europas ist auch ein 50-prozentiger Schuldenschnitt für Griechenland dabei. Kritik ließ nicht lange auf sich warten, laut » Handelsblatt gibt es auch in der SPD viele Gegner des Plans.
Der Datendieb
Heinrich Kieber ist in seiner Heimat verhasst, in anderen Ländern genießt er aber einen guten Ruf. Er hat mit seinem Datendiebstahl die Liechtensteiner Steueroase trockengelegt und Hunderte Hinterzieher entlarvt. Nun gibt es eine Biografie.
» Spiegel
Opfer oder Täter?
Gerhard Gribkowsky, Ex-BayernLB-Vorstand, soll den Formel1-Mogul Bernie Ecclestone erpresst haben. Zumindest legen nach Informationen des » Spiegels neue Aussagen kurz vor Beginn der Gerichtsverhandlung den Verdacht nahe, dass der Banker Ecclestone subtil unter Druck gesetzt haben soll.
"Kein systemisches Risiko"
Dirk Klee, Länderchef für Deutschland, Österreich und Osteuropa bei den ETF-Anbietern BlackRock und IShares, hat sich mit eigenen Vorschlägen in die Regulierungsdebatte bei Exchange Traded Funds (ETF) eingeschaltet. Schließlich stehen die Produkte nach den milliardenschweren Spekulationsverlusten bei der UBS in der Kritik.
» Börsen-Zeitung
Warten auf neue BaFin-Chefin
Elke König sollte eigentlich schnell Nachfolgerin von BaFin-Chef Jochen Sanio werden. Doch sie wird den Posten wohl noch nicht so bald antreten können. Der Grund sind laut » FTD ihre Gehaltswünsche.


ZUGABE - worüber die Finanzwelt schmunzelt
Was Political Correctness bewirkt
Das Portal » Here ist the City listet elf Beispiele auf, was für bizarre Auswirkungen die sogenannte Political Correctness hat. Beispiele: In einigen US-Schulen wird kein "Christmas Tree", sondern ein "Holiday-Tree" aufgestellt, weil ein Christbaum andere Religionen beleidigen könnte. Und die BBC hat wohl aus ähnlichen Gründen die Bezeichnungen Before Christ (BC) und Anno Domini (AD) gestrichen und umbenannt.