Roberto Abraham Scaruffi

Monday, 31 October 2011


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Hypo Real Estate: "Monster" außer Kontrolle
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat Vorstände der verstaatlichten Immobilienbank Hypo Real Estate (HRE) und ihrer Bad Bank FMS Wertmanagement laut » Spiegel zum Rapport bestellt. Grund ist eine Fehlbuchung von 55,5 Milliarden Euro, die den Schuldenstand von zunächst erwarteten 83,7 auf 81,1 Prozent der deutschen Wirtschaftsleistung fallen lässt. Laut » Handelsblatt weiß Schäuble bereits seit Anfang Oktober von der Fehlbuchung. Der » Stern wirft der Finanzbranche vor, die "Monster", die sie einst gebar, nur noch teilweise zu kennen; "bändigen konnte sie sie schon lange nicht mehr." Die » Süddeutsche Zeitung erinnert daran, dass weder die Bankenaufsicht Bafin, die staatliche FMS noch die Wirtschaftsprüfer von Pricewaterhouse Coopers (PwC) den Fehler entdeckt hätten - die PwC-Prüfer hätten die gegen ein Honorar von 1,3 Millionen Euro geprüft. "Vertrauen verspielt", lautet die Schlagzeile der » Bild-Zeitung "Ausgerechnet die Deutschen, die den Griechen helfen wollen, eine solide Finanzverwaltung aufzubauen, verwechseln Gewinne mit Verlusten."
Weitere Links: » FTD » Financial Times » Handelszeitung » Manager Magazin
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NEWS
Der Kater nach dem Gipfel
Wenige Tage nach dem gefeierten EU-Gipfel haben führende Vertreter der Eurozone vor zu großem Optimismus in der Schuldenkrise gewarnt. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble betonte am Wochenende, es seien zwar Fortschritte erzielt worden, doch werde dies nicht das letzte Treffen zu dem Thema gewesen sein, zitiert der » Spiegel Bundesbank-Präsident Jens Weidmann kritisiert im » Handelsblatt die EU-Beschlüsse zum Schuldenschnitt für Griechenland und fordert einen stabilen institutionellen Rahmen für die Euro-Zone. Die "Party" auf den Märkten nach dem Durchschlagen des gordischen Knotens sei nur von kurzer Dauer gewesen, analysiert die » Börsen-Zeitung Vielen Marktteilnehmern werde allmählich klar, dass es noch enorme "Implementierungsrisiken" gebe und dass die durch die viel zu hohe Verschuldung diverser europäischer Staaten verursachte Krise als Ganzes noch lange nicht vorüber sei. Michael Spreng, Ex-BamS-Chef und früherer Stoiber-Berater, geht davon aus, dass Schwarz-Gelb trotz des Erfolgs von Angela Merkel auf der europäischen Ebene schon abgedankt habe und die FDP auf dem Weg zur ungeordneten Insolvenz sei (» Sprengsatz ).
Wie wir uns an Peking verkaufen
Die Pläne des EU-Rettungsschirms EFSF, möglicherweise Anleihen in Renminbi auszugeben, ernten viel Kritik. Die » Zeit wendet ein, dass Europa, anders als die US-Notenbank, im Zweifel - wenn die Chinesen also politischen Druck machen wollten - nicht neues Geld nachdrucken könnte. Auch bei der » Welt schrillen die Alarmglocken: Die Volksrepublik sei eine Diktatur, die internationale Wirtschaftsbeziehungen als Nullsummenspiele verstehe, bei denen das Gegenüber verlieren müsse, damit man selbst gewinne. Die » Financial Times Deutschland berichtet, dass die chinesische Regierung über das eigene Schattenbankensystem alarmiert sei, das sich seit zwei Jahren explosionsartig und unkontrolliert entwickelt habe. Den Totalumbau bei chinesischen Regulierungsbehörden sichtet die » New York Times » Bloomberg zeigt, wie Nicolas Sarkozy in Frankreich wegen seines China-Anpumpens unter Beschuss gerät. Weitere Links: » Handelsblatt » HB2 » Economist » Marketwatch
Defizit schrumpft rasant
Die hohen Steuereinnahmen lassen die öffentlichen Haushalte gesunden. Berechnungen des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) für das » Handelsblatt zeigen, dass Bund, Länder und Gemeinden dieses Jahr wohl noch deutlich weniger Kredite benötigen werden, als noch im Sommer erwartet. Statt 27 Milliarden müsse der Bund "nur" 16 Milliarden Euro an Krediten aufnehmen.
Futures-Experte ringt um seine Zukunft
Nachdem sich der auf Options und Futures spezialisierte Derivatehändler MF Global zuletzt als Investmentbank neu positionieren und in Asien und Europa 30 Prozent der Stellen abbauen wollte, heißt die neue Devise offenbar: Alles muss raus, und zwar möglichst sofort. Laut » Bloomberg will das Board das angeschlagene Unternehmen verkaufen. Fünf Interessenten, darunter Banken und Private-Equity-Firmen (wie J.C. Flowers), hätten schon die Hand gehoben. Das » Wall Street Journal meldet, dass die Interactive Brokers Group voraussichtlich das Rennen macht.
Weitere Links: » Financial Times » Forbes » New York Times
Shortcuts aus der Finanzbranche
Die Gruppe der großen Industrie- und Schwellenländer (G 20) will in dieser Woche weitreichende Schritte zur Reform des globalen Finanzsektors beschließen » Sp » WSJ Die Erste Bank, zweitgrößte Bank in Osteuropa , braucht rund 750 Millionen Euro zusätzliches Kapital, um die härteren Vorgaben der Bankenregulierer zu erfüllen » FTD Die Allianz will Griechenland, wie auf dem EU-Gipfel beschlossen, 50 Prozent seiner Schulden erlassen » HB Die österreichische Zentralbank hat drei Manager ihrer Gelddruck-Tochter gefeuert, angeblich wegen Korruption und Untreue » FTD Die Megafusion der drittgrößten deutschen Krankenkasse DAK mit der BKK Gesundheit sorgt bei den übrigen Ersatzkassen für Verunsicherung, weil die frisch fusionierte DAK Gesundheit angekündigt hatte, künftig keinen Zusatzbeitrag mehr zu verlangen » Sp Das US-Finanzministerium will den zweiten Anlauf zum Verkauf von AIG-Aktien wegen ungünstiger Markt-Verhältnisse verschieben » WSJ
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FEEDBACK - meistgeklickter Link der vorherigen Ausgabe
Hellas: Kein Land des Lächelns
20 Handelsblatt-Redakteure sind nach Athen gereist, um sich ein eigenes Bild von der Lage in Griechenland zu machen. Das vielleicht erschreckendste Ergebnis der Recherche-Gruppe, die für das Handelsblatt ein Spezial unter dem Titel "Griechenland ungeschminkt" zusammenstellt: Kein Grieche lacht auf den Fotos » (HB).

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Titel: Apple ist weltweit Kult, aber Samsung ist die Nummer 1
Politik: Steuerplus weckt Begehrlichkeiten
Unternehmen: Rabattschlacht auf dem Automarkt
Finanzen: Schattenrat fordert Zinssenkung
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INSIDER-BAROMETER - Transaktionen der Top-Manager
Top-Manager warten ab
Für die Insider scheint die aktuelle Börsen-Lage klar zu sein: Käufe werden zurückgestellt, Verkäufe werden nur sehr selektiv vorgenommen. Die Insiderkäufe haben sich so in der vergangenen Woche deutlich abgeschwächt. Ob sich die positive politische Stimmungslage und die damit verbunde kurzfristige Kurserholung auch auf die Insidertransaktionen niederschlagen wird, darf zumindest angezweifelt werden: Insider sind langfristige Investoren, deren Transaktionen fundamental getrieben werden. Bei Dax-Ständen zwischen 5000 und 6000 waren sie deutlich auf der Käuferseite, über 6000 Punkte nimmt jedoch die Kaufneigung stark ab. In der Summe sinkt das Barometer, das die Fifam zusammen mit Commerzbank Wealth Management exklusiv für das Handelsblatt berechnet, auf 163 Punkte. Auf der Kaufliste ganz oben steht die Aktie von Bechtle. Die Schick GmbH (zugehörig zum Aufsichtsrat Schick) hat sich vor einigen Tagen zu Tiefstkursen unter 24 Euro bei dem IT Dienstleister eingedeckt. Heute steht die Aktie 4 Euro höher, bei 75000 gekauften Aktien macht dies einen Gewinn von rund 300.000 Euro in nur wenigen Tagen. Den größten Verkauf verbuchte die Aktie von hotel.de. Bei dem Online-Buchungsportal für Hotelübernachtungen haben die Gründungsaktionäre ihre Aktien an den Konkurrenten HRS verkauft. Insgesamt haben die Aktionäre dadurch mehr als 27 Millionen eingenommen. Das Unternehmen ging erst vor rund fünf Jahren an den Aktienmarkt. Hotel.de wird sich durch die Transaktion zu einem potentiellen Übernahmekandidaten entwickeln und macht ein Investment demnach spekulativer.
» Handelsblatt-Rubrik
MENSCHEN UND MEINUNGEN
Erste Bewährungsprobe für "Super-Mario"
Mario Draghi, ab Dienstag offiziell neuer EZB-Chef, steht vor enormen Herausforderungen. Während die Politik gegen ihre Schulden ankämpft, soll Draghi für Währungsstabilität sorgen. Noch hält der Taktiker sich mit einer Zinssenkung zurück (» HB ). Dagegen fordert der EZB-Schattenrat die Zentralbank auf, umgehend den Leitzins zu senken. Nach Einschätzung der Experten werden die höheren Kapitalanforderungen für die Banken vor allem in den Südländern zu einer Kreditklemme führen und die Rezessionsgefahr im Euroraum erhöhen (» HB ). Die » New York Times geht der Frage nach, ob die EZB unter Draghi ihre volle Kraft entwickeln können werde.
Weiterer Link: » Financial Times
Der gefährlichste Banker der Welt
Brian Moynihan, Vorstandschef der Bank of America, gilt in der Branche als gefährlichster Banker der Welt. Der 52-Jährige leitet ein außerhalb der USA kaum bekanntes Institut, dessen Kollaps die aktuelle Krise in ein Desaster verwandeln könnte. William Black, früherer US-Regulierer und heutiger Forscher: "Ein Kollaps würde Lehman Brothers wie ein Schlagloch aussehen lassen. Wenn die BofA fällt, gehen wir alle über die Klippe."
» Handelsblatt
Mastermind der Occupisten
David Graeber, Anthropologe aus London und bekennender Anarchist, hat dazu beigetragen, die "Occupy"-Gruppierung zu einer globalen Bewegung zu entwickeln. Laut » Businessweek könne man den 50-jährigen zwar nicht als Anführer der Protestler bezeichnen - deren Philosophie sei dezidiert anti-hierarchisch. Gleichwohl sei er einer der Vordenker der Bewegung und verleihe dem Protest als Wissenschaftler eine historische Dimension.
Zorn in den eigenen Reihen
Frank Schäffler, FDP-Partei-Rebell, wird von der Partei-Spitze attackiert. In ungewohnt deutlicher Form betonten führende Liberale, dass die FDP-Abgeordneten nicht zwangsläufig an das für Dezember erwartete Votum des Euro-Mitgliederentscheids gebunden seien. Fraktionschef Rainer Brüderle tat den Mitgliederentscheid nach einem Bericht des » Handelsblatt als rechtlich unbedeutend ab.
Kampfabstimmung beim Spitzenverband
Georg Fahrenschon, bayerischer Finanzminister, könnte laut » Financial Times Deutschland für die Nachfolger von Heinrich Haasis als Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands kandidieren. Fahrenschon würde beim Spitzenverband der deutschen Sparkassengruppe gegen den westfälischen Sparkassen-Präsidenten Rolf Gerlach antreten.
Oldtimer sorgen für Kernschmelze
Harold James, Professor für Geschichte an der Princeton University, warnt vor einer Wiederholung der finanziellen Kernschmelze von 2008. "Diesmal liegt das Epizentrum nicht in den USA, sondern in Europa. Und diesmal geht es nicht um hochkomplexe strukturierte Finanzprodukte, sondern um eins der ältesten finanziellen Instrumente der Welt: Staatsanleihen", zitiert das » Handelsblatt
ZUGABE
Kunstwerke statt Aktien
Wenigstens einer (oder wenige) profitiert von der Finanz-/Schulden-/Vertrauenskrise in Europa: der Kunstmarkt. Der Düsseldorfer Kunstberater Helge Achenbach erklärt dem » Focus : "Viele Leute sind frustriert und verunsichert von den Geldmärkten. Alle wollen plötzlich Kunst statt Aktien." Gefragt sei nur ein "absolutes Topangebot" wie von Picasso oder Richter. So habe der Deutsche Gerhard Richter (Foto) vor drei Wochen seinen weltweiten Höchstpreis auf einer Auktion überboten, als in London eines seiner 24 Kerzenbilder aus den 80er-Jahren für 11,9 Millionen Euro versteigert worden sei. Unter den weltweit gefragten Künstlern ist auch Anselm Kiefer, der am Wochenende mit einer exotischen Idee auffiel: Der Maler will laut » Spiegel das stillgelegte Atomkraftwerk Mülheim-Kärlich kaufen. Bestimmungszweck: unklar. Geheimtipp aus erster Hand: Kiefer will die Massenvernichtungswaffen der Finanzbranche in Mülheim-Kärlich abwracken.
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