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FÜR SIE GELESEN - HANDELSBLATT PRESSESCHAU
Die internationale Presse rekapituliert ein
düsteres und chaotisches EU-Gipfelwochenende. Die Ergebnisse seien enttäuschend,
der Umgang miteinander auf einem Tiefpunkt, Deutschland zwinge seine Ansichten
den EU-Partnern auf.
"Europa versucht, seine Krise mit Babyschritten zu
lösen", fasst das österreichische Wirtschaftsblatt seine Enttäuschung
über die Ergebnisse des Brüsseler Gipfels in Worte. Europas Polit-Elite traue
sich nicht zu, auf einem einzelnen Gipfel eine Lösung für die aktuelle Krise zu
präsentieren.
"Die anhaltende Euro-Krise wird langsam langweilig", ätzt
der Business Insider. "Die täglichen Gerüchte und die Dementi sind nur
noch lauter Lärm, der den Menschen Hoffnung machen soll, doch am Ende gibt es
keine Lösung." Die Stimmung in Brüssel sei "sehr düster" gewesen, Belgiens
Finanzminister Didier Reynders habe gar den Euro-Gipfel verlassen, um
stattdessen ins Kino zu gehen: "Er war der einzige Weise, der realisiert hatte,
wie sinnlos dieses Treffen war."
Zum ersten Mal in der Geschichte der EU
sei ein Gipfel unterbrochen worden, weil ein Mitglied erst die Zustimmung seines
nationalen Parlaments einholen muss, bevor die EU-Chefs endgültig beschließen
können, stellt das französische Magazin Marianne konsterniert fest. "Wer
sonst genießt ein solches Privileg außer Deutschland?" Diese Episode sage viel
aus über das Kräfteverhältnis in Europa, denn Bundeskanzlerin Angela Merkel habe
damit den Terminplan ihres Parlaments den EU-Partnern aufgezwungen.
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