Roberto Abraham Scaruffi

Tuesday, 27 March 2012


Dienstag, 27. März 2012
Guten Morgen,
das Internet-Zeitalter hat eine Partei der Widersprüche hervorgebracht: Die Piraten plädieren für die Schuldenbremse und ein bedingungsloses Grundeinkommen. Sie sind für die freie Entfaltung der Kunst, aber gegen ihre Bezahlung im Internet. Die Einschätzung der Neulinge bleibt so zwiespältig wie die Partei selbst: Wenn sich die Piraten-Vision von der Umsonst-Kultur im Internet durchsetzt, sind Buch-, Musik- und Filmverlage die neue Atomindustrie. Wenn sich ihre Vision von der bürgernahen Partei durchsetzt, wäre dem in die Jahre gekommenen Parteienstaat sehr gedient. Unser heutiges Schwerpunktthema fragt "Was bedeutet der Aufstieg der Piraten für die Wirtschaft?" - und liefert auf zwei Doppelseiten erste Antworten.

Dazu hat meine Berliner Kollegin Heike Anger auch mit dem Bundesvorsitzenden der Piraten, Sebastian Nerz, gesprochen. Der sagte ihr, die Piraten seien "eine liberale Partei", aber anders als die FDP. Eine Umverteilungspartei seien sie nicht. Noch Fragen? Dann schicken Sie sie mir: steingart@handelsblatt.com. Der Chefpirat wird sie Ihnen nach bestem Wissen und Gewissen beantworten.

Deutschland geht auf seine EU-Partner zu und akzeptiert eine höhere "Brandmauer" bei der Bekämpfung der Euro-Krise. Zusätzlich zum dauerhaften Rettungsmechanismus ESM von 500 Milliarden Euro sollten bereits bestehende Hilfsprogramme von 200 Milliarden Euro genutzt werden. Die an Wortbrüchen reiche Geschichte des Euro ist um einen Wortbruch reicher. "Genug ist genug", hatte Finanzminister Wolfgang Schäuble erst kürzlich gesagt.

Nach der herben Niederlage der FDP an der Saar steht auch die Koalition in Berlin auf wackeligen Füßen. In Nordrhein-Westfalen kündigt sich eine kleine Bundestagswahl an. Für die Wirtschaft steht einiges auf dem Spiel. Die Themen Staatsschulden, Energiewende und Euro-Rettung dominieren den Wahlkampf. Mit zwei Handelsblatt-Deutschland-Dinnern wollen wir unseren Leserinnen und Lesern Gelegenheit bieten, sich aus erster Hand zu informieren - und sich mit ihren Fragen einzumischen.

Am 12. April ist NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft bei uns zu Gast. Das Thema des Abends lautet: Wohin steuert NRW? Wenige Tage später - nach einem Termin wird noch gesucht - kommt Wirtschaftsminister und FDP-Chef Philipp Rösler zum Deutschland-Dinner, das ebenfalls in Düsseldorf stattfinden wird. Das Thema, das wir mit ihm erörtern, lautet: Braucht Deutschland noch die FDP? Alle Abonnenten der Region werden in den nächsten Tagen Ihre Einladung erhalten. Ich freue mich jetzt schon - auf unsere Gäste, auf eine muntere Debatte und auf Sie.

Das Marktforschungsunternehmen GfK gibt heute die jüngsten Daten zur Verbraucherstimmung in Deutschland bekannt. Experten erwarten, dass die Bürger weiter zuversichtlich sind.

Das trifft auf alle zu, nur nicht auf Vielflieger. Denn die haben einen schwierigen Tag vor sich. Flugpassagiere müssen heute bundesweit mit Verspätungen und Flugausfällen rechnen. Unmittelbar vor der entscheidenden Tarifrunde am Mittwoch und Donnerstag wollen die Gewerkschaften die Warnstreiks im öffentlichen Dienst auf die Flughäfen ausweiten. Der Flughafen Frankfurt/Main dürfte weitgehend lahmgelegt werden. Auch Düsseldorf, Köln-Bonn, München und Stuttgart sind betroffen. Gelassenheit ist heute erste Bürgerpflicht - oder Bahnfahren.

Ich wünsche Ihnen einen guten Start in den Tag. Es grüßt Sie herzlichst Ihr
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Gabor Steingart
Chefredakteur
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Findet die pleitegegangene Drogeriekette doch noch Investoren? Der Insolvenzverwalter sagt, man läge "voll im Plan". Doch das nutzt nicht viel, wenn die Bundesländer heute nicht mitspielen. Ein Tag der Wahrheit. Mehr...
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Erneute Warnstreiks erfassen Flughäfen
Die Warnstreiks des öffentlichen Dienstes erfassen nun auch Flughäfen. Zehntausende Reisende müssen sich auf Verspätungen und Ausfälle einstellen. "Unangemessen", findet Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich. Mehr...
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TERMINE DES TAGES
GfK gibt Daten zur Verbraucherstimmung bekannt
Die Bürger in Deurtschland blicken weiter zuversichtlich in die Zukunft. Das zumindest erwarten die Experten, wenn das Marktforschungsunternehmen GfK die jüngsten Daten zur Verbraucherstimmung bekanntgibt. Doch dürften die aktuell hohen Preise an den Tankstellen dafür sorgen, dass viele Menschen die Entwicklung ihres persönlichen Einkommens nicht mehr ganz so positiv einschätzen. Dadurch könnte der sogenannte Konsumklimaindex für April, der auf der Befragung von rund 2.000 Verbrauchern beruht, einen leichten Dämpfer erhalten haben.

Dr. Oetker legt Bilanz 2011 vor
Das Lebensmittel-Unternehmen Dr. Oetker legt seine Geschäftszahlen für 2011 vor. Im Jahr davor hatte das Familienunternehmen mit Tiefkühlpizza und Backpulver einen Umsatz von gut 1,9 Milliarden Euro erzielt. Das war ein Zuwachs von 8,7 Prozent. Für 2011 wollte Richard Oetker vor einem Jahr keine Prognose wagen. Er räumte damals ein, dass das Geschäftsjahr mäßig angelaufen sei. Die Dr. Oetker GmbH ist Teil der Oetker-Gruppe. Dazu gehören Firmen wie die Containerflotte Hamburg Süd, das Bankhaus Lampe, eine Chemiefabrik, die Radeberger- und die Douglas-Gruppe. Der Gesamtumsatz lag 2010 bei 9,5 Milliarden Euro.

Mehrere Bundesländer entscheiden über Schlecker-Bürgschaft
Mehrere Bundesländer wollen entscheiden, ob sie sich an einer Bürgschaft zur Absicherung einer Auffanglösung für die 11.000 vor der Entlassung stehenden Schlecker-Beschäftigten beteiligen. Ihnen liegt ein Gutachten der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC vor, das die Aussichten für die insolvente Drogeriekette skeptisch sieht. Niedersachsens Wirtschaftsminister Jörg Bode (FDP) hatte am Montag angesichts der Gutachter-Ergebnisse gefordert, alle bisherigen Überlegungen zur Zukunft Schleckers erneut auf den Prüfstand zu stellen.
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TERMIN DES TAGES
Unicredit verdient ein Drittel weniger
Die italienische Großbank berichtet heute über den Verlauf des zurückliegenden Geschäftsjahres. Experten gehen davon aus, dass das Institut unter dem Strich mit 885 Millionen Euro ein Drittel weniger verdient hat als im Jahr zuvor.
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BERGBAURIESE
Rio Tinto will Diamantensuche aufgeben
Rio Tinto gräbt in Australien, Zimbabwe und Kanada nach Diamanten, doch damit soll bald Schluss sein. Der Konzern will sich auf profitablere Geschäftsfelder konzentrieren und erwägt gar, die Sparte zu verkaufen. Mehr...
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Ist Obamas Prestigeprojekt verfassungswidrig? Diese Frage soll das Oberste Gericht der USA klären. Gestern begann der Prozess und wurde direkt zum heißesten Thema im Präsidentschaftswahlkampf. Mehr...
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WORTE DES TAGES

"Wir treten damit in direkte Konkurrenz zu den Kabelunternehmen in deren ureigenstem Revier."
René Obermann,
Chef der Deutschen Telekom, zu seinen Plänen auf dem TV-Markt

"Allgemein gesehen haben die auch eine nützliche Rolle."
Michel Barnier,
EU-Binnenmarktkommissar, über Schattenbanken und deren Kontrolle