Roberto Abraham Scaruffi

Friday, 23 March 2012


Freitag, 23. März 2012
Guten Morgen,
"Das Weltfinanzsystem steht unter Drogen", sagte uns der ehemalige EZB-Chefvolkswirt Jürgen Stark. Im großen Wochenend-Interview mit dem Handelsblatt spricht er über verantwortungslose Schuldenpolitiker ("Ich glaube, die Politik will gar nicht zum Kern des Problems vordringen"), die Motive für seinen Rücktritt und die begründete Angst vor der Inflation: "Historisch wissen wir, dass jede starke Expansion der Zentralbankbilanz mittelfristig zu Inflation führt." Hier kommt jemand zu Wort, der sich nicht an Denkverbote hält. Stark hat als streitbarer Notenbanker bewiesen, dass er kein Mitläufer ist. Auf ihn trifft zu, was der neue Bundespräsident über das eigene Leben in der DDR gesagt hat: "Es gibt ein wahres Leben im falschen."

Joachim Gauck wird heute vor Bundestag und Bundesrat vereidigt. Während der gemeinsamen Sitzung im Reichstagsgebäude in Berlin wird der frühere DDR-Bürgerrechtler seine erste größere Rede als Staatsoberhaupt halten. Handelsblatt Online wird live berichten.

Der US-Autokonzern General Motors (GM) verliert die Geduld mit seiner erfolglosen Tochter Opel. Nach Millionenverlusten im Jahr 2011 lässt GM-Chef Dan Akerson jetzt die Kosten von Werksschließungen durchrechnen. Besonders gefährdet: der Standort Bochum. Unser Frankfurter Autoexperte Carsten Herz hat heute Exklusives aus den Entscheidungsgremien der Firma für Sie zu bieten.

Bosch steht vor dem Führungswechsel: Konzernchef Franz Fehrenbach könnte noch in diesem Jahr in den Aufsichtsrat einziehen. Deutschlands beliebtester Manager, so eine jüngst von Forsa veröffentlichte Umfrage, verschwindet damit nicht aus dem Firmenalltag. Denn: Die nicht börsennotierte Firma wird seit jeher aus dem Aufsichtsrat mitregiert. Das ist anderswo verpönt, funktioniert aber bei Bosch wunderbar. Und vielleicht findet Fehrenbach ja ein wenig mehr Zeit für seine Nebentätigkeit als Handelsblatt-Kolumnist. Die Leser würden es ihm danken.

"Der Selbstbedienungsladen", ist die Geschichte unseres Reporters Sönke Iwersen überschrieben. Es geht um den Holzverarbeiter Pfleiderer, der ums Überleben kämpft. Dabei verdienen Anwälte und Berater an der Sanierung mehr als 100 Millionen Euro. Denn: Pfleiderer selbst, und das ist der Skandal, muss jede Rechnung von Anwälten zahlen, die im Auftrag von Banken oder Zulieferfirmen eingereicht werden. Die Interessenvertretung findet, so will es das deutsche Gesetz, zu Lasten der notleidenden Firma statt. Das führt regelmäßig zu dem, was die Fachleute "Feeding Frenzy" nennen, zum Fressrausch.

Von den warnstreikenden Verdi-Mitarbeitern kann man zumindest eines lernen. Die Gehaltsrunde 2012 läuft und wer auf sich aufmerksam und seine Interessen stark machen will, kann nicht still im Büro sitzen. Grummeln bringt keine Gehaltserhöhung. Für Ihre Orientierung haben wir eine zehnteilige Serie erstellt. Dem Team unter Leitung unseres Chefkorrespondenten Unternehmen, Dieter Fockenbrock, kann ich nur gratulieren: "Der große Handelsblatt-Gehältercheck" ist das gründlichste, was ich zu diesem Thema je gelesen habe. Möge Ihnen dieser Report - den Sie per Download auch einzeln erwerben können - bei Ihren Gehaltsgesprächen dienlich sein.

Ich wünsche Ihnen ein erholsames Wochenende. Bleiben Sie unser Zeitung gewogen. Es grüßt Sie herzlichst Ihr
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Gabor Steingart
Chefredakteur
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EX-EZB-CHEFVOLKSWIRT
Stark warnt vor Inflation
Jürgen Stark geht mit der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank hart ins Gericht. Der Ex-Chefvolkswirt der Notenbank hält einen raschen Ausstieg aus EZB-Liquiditätshilfen für unmöglich - und warnt vor Nebenwirkungen. Mehr...
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FÜR SIE GELESEN
Die Handelsblatt-Presseschau
Vor dem heutigen Treffen der wichtigsten Zentralbanker der Welt diskutieren die Medien Wohl und Wehe der umstrittenen Strategie des "Quantitative Easing". Bedroht die "Zentralbankgeld-Wirtschaft" die Realwirtschaft? Mehr...
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Der unwürdige Abgang des Josef Ackermann
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McDonalds-Chef sagt nach 41 Jahren Goodbye
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Wenn Kinder die Krankenversicherung unbezahlbar machen
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Milliardenverpflichtungen lasten auf Dax-Konzernen
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DAX-AUSBLICK
Dax nimmt die 7.000-Punkte-Marke wieder ins Visier
Schwache Konjunkturdaten haben den Deutschen Aktienindex am Donnerstag gebremst. Zum Wochenende nimmt der Index jedoch Anlauf, um nach dem Absturz die wichtige Marke wieder zu durchbrechen. Mehr...
BÖRSE TOKIO
Händler sorgen sich vor Anziehen des Yen
Angesichts von Sorgen vor einem erneut höheren Yen-Kurs tendierte die Börse in Tokio schwächer. Zu den Verlierern zählten vor allem Finanz- und Versicherungstitel. Mehr...
BÖRSE NEW YORK
Wall Street den dritten Tag in Folge im Minus
Die Industriedaten aus China und Europa bereiteten der Wall Street am Donnerstag Sorgen. Auch die Erholung auf dem US-Jobmarkt schaffte da keine Entlastung. Zudem enttäuschte FedEx mit einer verhaltenen Prognose. Mehr...
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Marktbericht Wall Street
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Börse Frankfurt
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Der große Handelsblatt-Gehältercheck - Teil 1

Die Wirtschaft legt den roten Teppich aus, für den jungen Juristen genauso wie für den Ingenieur in den besten (Berufs-)Jahren. Ob Führungskraft mit langjähriger Erfahrung oder talentierter Anfänger - Industrie, Handel und Dienstleister sind auf der Jagd nach Fachkräften wie schon lange nicht mehr.

Das Handelsblatt macht den Fachkräftemangel in einer Serie greifbar. Die Vergütung für engagierte und gut ausgebildete Akademiker steigt. Doch nicht alle Unternehmen und Branchen bieten das Gleiche. Lesen Sie in Teil 1, was Berufseinsteiger erwartet, welche unterschiedlichen Karrierewege vom Quereinsteiger bis zum Self-Made-Manager es gibt und was die Automobilindustrie ihren Fach- und Führungskräften überweist.


Mit der heutigen Ausgabe startet das Handelsblatt die zehnteilige Serie zu Gehältern. Lesen Sie in den nächsten Tagen in der Zeitung oder im ePaper , wie sich die Gehälter in den spannendsten zehn Branchen entwickelt haben, darunter der Energiewirtschaft, dem Maschinenbau und der Finanzindustrie.

Hier bequem und schnell Teil 1 als PDF-Download für 2,99 Euro im Handelsblatt-Shop kaufen
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TERMINE DES TAGES
Neue Runde im Rechtsstreit um Leiharbeit bei BMW Leipzig
Der Rechtsstreit um den Einsatz von 1.100 Leiharbeitern im BMW-Werk Leipzig geht heute in eine neue Runde. Fast zeitgleich beginnen vor zwei Kammern Arbeitsrechtsverfahren. Betroffen sind laut Betriebsrat rund 300 Beschäftigte. Der Betriebsrat verweigert seine Zustimmung zum Einsatz der Leiharbeiter. Nach seinem Willen sollen mehr Festangestellte unbefristet beschäftigt werden. Das Unternehmen dagegen pocht auf Flexibilität.

Nach Vereidigung hält Gauck Grundsatzrede
Der neue Bundespräsident Joachim Gauck wird vor dem Bundestag und dem Bundesrat vereidigt. Während der gemeinsamen Sitzung im Reichstagsgebäude in Berlin wird der frühere DDR-Bürgerrechtler voraussichtlich auch einige Schwerpunkte seiner künftigen Arbeit skizzieren. Seine erste größere Rede als Staatsoberhaupt wird mit Spannung erwartet. Danach will die Bundeswehr Gauck vor dem Schloss Bellevue, dem Amtssitz des Bundespräsidenten, mit militärischen Ehren begrüßen.
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TERMIN DES TAGES
EU verschärft Sanktionen gegen Syrien, Weißrussland und Iran
Die Außenminister der Europäischen Union beschließen schärfere Sanktionen gegen die Regierungen Syriens, Weißrusslands und des Irans. Bei einem Treffen in Brüssel werden sie auch über die geplante Ausweitung des Einsatzes gegen somalische Piraten sprechen: Künftig sollen deren Boote auch am Strand des Indischen Ozeans zerstört werden dürfen. Die Minister werden Einreiseverbote gegen eine Reihe von Führungspersonen des Regimes von Syriens Präsident Baschar al-Assad erlassen und auch deren in der EU befindliche Vermögen einfrieren. Die gleichen Maßnahmen werden auch gegen Unterstützer des weißrussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko ergriffen. Die Minister wollen Einzelheiten eines Ölembargos im Atomstreit mit dem Iran beschließen. Zudem sollen 18 Personen Einreiseverbote in die EU bekommen, weil sie maßgeblich an der Unterdrückung der Opposition im Iran beteiligt sind.
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Goldman Sachs jagt Kermit den Frosch
Die öffentliche Kritik eines Ex-Mitarbeiters hat Goldman Sachs kalt erwischt. Die Investmentbank geht nun den Vorwürfen akribisch auf den Grund - sorgt dabei an der Wall Street aber eher für Lacher. Mehr...
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Facebook erwirbt Patente von IBM
Yahoo hatte Facebook wegen Patentverletzung verklagt. Jetzt wappnet sich das soziale Netzwerk für einen bevorstehenden Rechtsstreit und erwirbt Patente des IT-Unternehmens IBM. Mehr...
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Aktien bei Börsengang für 16 Dollar
Bei seinem Börsengang gibt der US-Börsenbetreiber Bats Global Markets Kreisen zufolge Aktien für 16 Dollar aus. Damit liegt der Preis für die Anteilsscheine bei der Emission am unteren Ende der Spanne. Mehr...
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Preisdruck bei Speicherchips setzt Micron zu
In der Speicherchipbranche herrscht ein harter Konkurrenzkampf. Das bekam jetzt auch Micron zu spüren: Der US-Chiphersteller rutschte überraschend deutlich in die roten Zahlen. Mehr...
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Nike freut sich über sattes Umsatzplus
Die Idee von Nike, immer mehr Sportschuhe mit digitalen Sensoren zu versehen, scheint sich auszuzahlen. Der US-Konzern hat prall gefüllte Auftragsbücher. Jetzt werden auch Basketball-Schuhe mit dem Smartphone vernetzt. Mehr...
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WORTE DES TAGES

"Deutschland ist ein Vorbild. Das alte europäische Sozialstaats- Modell ist nämlich tot, weil es viel zu oft nicht ohne Schulden auskam. Die Deutschen haben es neu erfunden - ohne übermäßige Schulden."
Mario Draghi,
Präsident der Europäischen Zentralbank

"Das Kapitalmarktumfeld ist deutlich attraktiver als noch vor einem Jahr geworden. Aber es liegt an uns, ob wir an die Börse gehen wollen oder nicht."
Herbert Haas,
Talanx-Chef