Roberto Abraham Scaruffi

Monday, 26 March 2012


Montag, 26. März 2012
Guten Morgen,
die Politik kann es einfach nicht lassen: Sie mischt sich in das Schlecker-Konkursverfahren ein. Geht es nach dem Willen von Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen, sollen die Steuerzahler in den nächsten Tagen für 71 Millionen Euro bürgen, die in eine "Transfergesellschaft" für 11.000 Schlecker-Mitarbeiter fließen. Unser heutiges Schwerpunktthema "Sündenfall Schlecker" erzählt vom Größenwahn des Billigheimers Schlecker - und vom Unsinn der staatlich geförderten Transfergesellschaften. Falls die FDP noch ein Thema sucht, um sich und die Grundsätze der Marktwirtschaft in Erinnerung zu rufen: Da ist eines.

Gestern im Saarland: Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) kann Ministerpräsidentin bleiben. Die FDP fliegt aus dem Landtag und die Piraten schaffen auf Anhieb den Einzug. Am Siegeszug der Piraten kann man erkennen, dass man selbst nicht mehr zu den Jüngsten zählt. Ich jedenfalls kenne keinen einzigen Piraten und ihr Programm verstehe ich auch nicht. Selbstdiagnose: Bildungslücke.

Nach den Plänen des Finanzministeriums sollen die Bankenvertreter aus dem Verwaltungsrat der Bafin herausgedrängt werden. "Wenn der Bund im Verwaltungsrat keine Banken mehr haben will, dann sollte er die Finanzaufsicht Bafin auch vollständig finanzieren", kontert Bankenverbands-Präsident Andreas Schmitz im Interview mit unserer Zeitung. Das klingt schroff - und logisch zugleich.

Die Fondsgesellschaft Debi Select hat über Umwege in den Billigstromanbieter Teldafax investiert. Die Anteile sind nun um 90 Prozent gefallen - für die nächsten viereinhalb Jahre sind weder Verzinsung noch Kapitalrückführung möglich. Die Anleger waren mit dem Renditeversprechen von acht Prozent gelockt worden. Angesichts der auf Sicherheit bedachten Risikoklasse von Debi Select hätte das Geld niemals in die mittlerweile insolvente Stromfirma fließen dürfen. Unser Teldafax-Enthüller Sönke Iwersen klärt die Anteilseigner über den Verbleib ihrer Gelder und ihre Rechte auf.

Das Münchener Ifo-Institut veröffentlicht heute seinen Geschäftsklimaindex für März. Fraglich ist, ob der Index, der auf der Befragung von 7.000 Firmen beruht, angesichts der jüngsten konjunkturellen Eintrübungen gegenüber Februar nochmals zulegen konnte. Prof. Hans-Werner Sinn wird uns nachher aufklären. Er ist der Wetterfrosch der deutschen Volkswirtschaft.

Ich wünsche Ihnen einen großartigen Start in die neue Woche. Es grüßt Sie herzlichst Ihr
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Gabor Steingart
Chefredakteur
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WAHL IM SAARLAND
Annegret Kramp-Karrenbauer bleibt Ministerpräsidentin
Die CDU hat die Landtagswahl im Saarland gewonnen. Neben der SPD ziehen auch Linkspartei, Piratenpartei und Grüne in den Landtag ein. Die FDP hat den Einzug dagegen klar verpasst. Mehr...
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TERMIN DES TAGES
Kann das Ifo-Geschäftsklima noch zulegen?
Nachdem der Ifo-Geschäftsklimaindex im Februar überraschend deutlich von 108,3 auf 109,6 Punkte gestiegen war, erwarten Experten, dass das Konjunkturbarometer für März, das heute vorgestellt wird, in etwa auf diesem Niveau verharrt. Im Index des Münchener Info-Instituts, der auf der Befragung von 7.000 Firmen beruht, dürften sich vor allem die jüngsten konjunkturellen Eintrübungen widerspiegeln.
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TERMIN DES TAGES
Gauck zu erster Auslandsreise in Polen
Bundespräsident Joachim Gauck wird am Abend zu seiner ersten Auslandsreise als Staatsoberhaupt in Polen erwartet. Der Antrittsbesuch soll die Bedeutung der deutsch-polnischen Beziehungen unterstreichen, die Gauck nach seinen Worten besonders am Herzen liegen. Gauck wird zusammen mit seiner Lebensgefährtin Daniela Schadt in Warschau von Polens Präsident Bronislaw Komorowski empfangen.
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US-Wettbewerbshüterin schimpft gegen Apple
Vor der Klage die PR-Schlacht: Während sie eine Klage gegen Apple und fünf Verleger einleitet, greift die oberste Wettbewerbshüterin in den USA, Sharis Pozen, zu deutlichen Worten gegen die Firmen. Zu verlieren hat sie nichts mehr. Mehr...
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Nur Stunden nach Schließung der Wahllokale im Senegal hat Amtsinhaber Abdoulaye Wade seine Niederlage bei der Stichwahl um das Präsidentenamt eingestanden und seinem Herausforderer Macky Sall zum Sieg gratuliert. Mehr...
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Zweiter Gipfel gegen Nuklearterrorismus
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WORTE DES TAGES

"Hier geht es nicht um die Rettung eines angeschlagenen Konzerns, sondern darum, die Mitarbeiterinnen nicht fallenzulassen."
Ursula von der Leyen,
Bundesarbeitsministerin

"Ich weiß überhaupt nicht, wieso sich Brüssel das Recht herausnimmt, zu meinen, dass aufgesplittete Bahnunternehmen erfolgreicher seien. Das Gegenteil ist der Fall."
Rüdiger Grube,
Bahn-Chef